Sargassosee
Ach, ich sehne mich nach Jahren
wieder in mein Heimatland,
und der Wunsch, mich dort zu paaren,
nimmt allmählich überhand.
Fluss und See, ich muss euch lassen,
süß war nach dem Salz die Zeit,
eurer Tiefen schmucke Gassen
formten meine Weiblichkeit.
Nehme nun den Weg zum Meere,
wo ich meine Brüder find,
die mit Golfstroms großer Fähre
einst wie ich gekommen sind.
Doch nun schwimmen wir nach Westen,
bis ein Wirbel uns ergreift,
Tang mit langen Blätterästen
unsre Flossen zärtlich streift.
Es wird Zeit, des Sterbens Qualen
fühl ich, doch da naht ein Mann,
sich mit mir verliebt zu aalen -
So fängt neu das Leben an.
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