Stille Post
Stille Post
Ich bade meine Augen im ersten Morgenlicht,
es ist mir lieber Bote, der mir von Heimat spricht:
vom Hause meiner Väter, wo jeder Blick mich meint,
wo ich im Kreis geborgen und keiner mich verneint,
wo ich nicht fremd und anders, sogar bedrohlich bin.
Ich lebe hier in Fülle, doch leider ohne Sinn,
denn alle Sinne suchen, was mir so wohlvertraut:
das weiche Licht am Morgen bevor der Tag erblaut,
den Duft der Feuerstelle, von frischem Brot und Tee,
den Glanz der fernen Hügel mit ihrem weißen Schnee.
Mein Herz stößt diese Sehnsucht mit einem Seufzen aus,
nur leider ganz vergeblich, ich kann nicht mehr nach Haus.
Ich lege sie behutsam in weichen Wolkenflaum,
verpuste sie am Abend als einen stillen Traum,
zurück zu meinen Wurzeln, da wurde ich geliebt
und weil´s in fremder Erde kein Halten für sie gibt.
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