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Geschrieben am

Stille tobt in mir

Sturm, so leise und schleichend.

niemand merkt es

niemand ahnt etwas.

Nur ich

alleine im Kampf mit mir selbst.

glühende Hoffnung

droht nach und nach zu schwinden.

Die Flügel des einst tapferen,

warmen Mädchens

bröckeln zusehend und fließen

mit dem Strom von süßem,

lieblichen Blut.

Schreiendes Rot

gemischt mit

schmerzerfülltem Grau.

Die Unfähigkeit zu lieben

türmt sich mit dem angsterfülltem,

schreienden Zorn.

Solange,

bis nichts mehr übrig bleibt

außer eine

zitternde,

zerbrechliche,

zerschnittene,

ummauerte Seele,

die nur nach einem

kleinen Tröpfchen

Wärme schreit.

  • Antworten 5
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aktivste Mitglieder in diesem Thema

Geschrieben

Hallo GedankenFee,

 

wieder ein sehr emotionales und hübsches Gedicht: 'schreiende Stille'.

Diesmal schreibst du in der Ich-Form und – ob ich will oder nicht – ich bin sehr viel näher an deinem Gedicht dran, kann mich in das LI hineinversetzen und empfinde den inneren Kampf ganz unmittelbar, hautnah.

 

(Auch wenn du in Ich-Form schreibst, darf ich die Empfindungen, Gedanken, Worte etc., die in diesem Gedicht formuliert werden, nicht dir persönlich zuschreiben. Es ist das lyrischen Ich, LI, dass du als Autorin dieses Werkes als eine von dir geschaffenen Realität sprechen, handeln, leiden etc. lässt. Du selbst fungierst als eine Art Graue Eminenz im Hintergrund. Weitere Details kannst auf Wikipedia oder sonstwo nachlesen.)

 

Ich finde, das Paradoxon 'schreiende Stille' ist ein Blickfang, der sofort neugierig macht. Also ein gelungener Einstieg.

Das LI muss ganz allein, einen schweren inneren Konflikt aushalten: Es ist unfähig zur Liebe oder glaubt zumindest es zu sein. Diese tragische Empfindung / Erkenntnis erzeugt Zorn, das Gefühl der Isolation ... und droht das LI zu zerbrechen. Weiß Gott ein dramatischer Stoff.

 

GedankenFee, der Kommentar zeigt dir meine Sicht auf dein Werk. Wenn du damit etwas anfangen kannst, freut mich das, wenn nicht, ab damit in die Tonne.

 

 

 

Stille tobt in mir

Sturm, so leise und schleichend.

niemand merkt es

niemand ahnt etwas.

Nur ich

alleine im Kampf mit mir selbst.

Auch die ersten beiden Verse haben Widersprüche zum Inhalt. Einverstanden. Danach jedoch zähle ich fünfmal die (sinngemäße) Aussage: ich bin allein.

niemand merkt es

niemand ahnt etwas.

Nur ich

alleine im Kampf mit mir selbst.

 

Vielleicht wäre es eine Überlegung wert, hier mal den Rotstift anzusetzen. Du könntest ja stattdessen Facetten des Kampfes formulieren – oder sonst etwas.

 

 

glühende Hoffnung

droht nach und nach zu schwinden.

Hier wüsste ich doch gerne, welche Hoffnungen des LI allmählich verschwinden.

Du könntest zum Beispiel ein konkretes Bild zeichnen:

Das Mädel, das mit einem jungen Burschen Arm in Arm im Park flaniert. Die junge Mutter, die mit seligem Blick das schlafenden Baby in ihrem Arm betrachtet … oder sonst etwas.

 

 

Die Flügel des einst tapferen,

warmen Mädchens

bröckeln zusehend und fließen

mit dem Strom von süßem,

lieblichen Blut.

Schreiendes Rot

gemischt mit

schmerzerfülltem Grau.

Gefällt mir gut. Hier schreibst du so, dass in meinem Kopf Bilder entstehen. Finde ich prima. Das 'einst' könntest du m.E. problemlos weglassen. Aus dem Text erschließt sich ja glasklar, dass jetzt und hier kein tapferes, warmes Mädchen spricht / handelt / denkt.

 

 

 

Die Unfähigkeit zu lieben

türmt sich mit dem angsterfülltem,

schreienden Zorn.

Hier erfahre ich nun den Grund für die Zerrissenheit und Ängste des LI. Es ist unfähig zu lieben oder glaubt es zumindest. Solch eine Erkenntnis ist natürlich knallhart, bitter und grausam. Sie zerstört so ziemlich jeden Zukunftsplan, der einem jungen Mädel im Kopf herumschwirren dürfte. Sehr überzeugend. Sehr emotional. Ergreifend.

Nur eine Kleinigkeit:

In diesen Zeilen türmen sich die schmerzvolle Erkenntnis und der Zorn zu … Tja, zu was eigentlich? Dieses Bild scheint mir unvollständig.

Vielleicht … zu einem Berg der Verzweiflung … oder sonst etwas.

 

 

 

Solange,

bis nichts mehr übrig bleibt

außer eine

zitternde,

zerbrechliche,

zerschnittene,

ummauerte Seele,

die nur nach einem

kleinen Tröpfchen

Wärme schreit.

 

Auch der Schluss gefällt mir sehr gut. Was bleibt ist also eine verängstigte Seele, die nach ein bisschen Wärme schreit. Das geht unter die Haut, lässt sich nicht so leicht abschütteln, bleibt im Gedächtnis.

Ein richtig gutes Gedicht, dass sich m.E. noch ein klein wenig optimieren ließe.

 

GedankenFee, ich habe dein Gedicht gern gelesen.

LG

Berthold

Geschrieben

Hallo Berthold!

 

Vielen, vielen lieben Dank, dass du dir so viel Zeit genommen hast um mir so ein umfangreiches Feedback zu geben. Darüber freue ich mich sehr und bin dankbar.

 

Deine Kommentare dazu helfen mir sehr, nochmal darüber nachzudenken und beim nächsten Schreiben mehr auf die genannten Einzelheiten und den Inhalt zu achten!

Ich kann alles sehr gut nachvollziehen, was du geschrieben hast.

 

 

Liebe Grüße,

GedankenFee

  • 1 Monat später...
Geschrieben

Das ist eine spürbare Stille und Einsamkeit

und der Ruf nach Halt und Geborgenheit.

Was tun ?

Sich austauschen, mit guten Leuten und der

Familie ins Gespräch kommen, Freunde sammeln

und ehrlich und offen miteinander reden !!!

Und dann irgendwann kommt ein Mensch

in Deine Nähe und.......,

ich laß`das offen,denn es ist Dein Weg

und so rufe es hinaus in die Welt, so

wie Nietzsche es gesagt hat:

 

Werde, der du bist ! ( Ich werde, der ich bin !)

 

LG Volker

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