Chaoslied #dix

[Scosid]

Wieder einmal ein Chaoslied. Ein Lied, dass mehr ein Gedicht ist als ein wirklich korrektes Lied. Deswegen ist es hier untergebracht

Chaoslied #dix

 

Eines Tages ging er einfach hinaus.

Und sagte allen, er komme nie mehr nach Haus.

Alle hielten ihn fest doch er zerbrach seine Kette.

Seine Emotionen der Herr und er die Marionette.

Die Fäden gemacht aus seinem Verstand.

Die tiefe Wut ist die lenkende Hand.

 

Doch dann merkte er, er ist ganz allein.

Solch ein Mensch will er einfach nicht mehr sein.

Also ging er los und kaufte sich ein Hirn.

Er stand nun da und bot sich selbst die Stirn.

 

Er erkannte, dass er eigentlich nicht existiert.

Er schaute kurz weg und schon war er mutiert.

Er war nun ein Individuum, ein Gott, ein höheres Wesen.

Nun kann er alles sehen und ist auch endlich gewesen.

 

Dann wachte er plötzlich auf und ihn verliess der Mut.

Die Fische waren tot und das Meer aus Blut.

Er ging raus und bemerkte dass sein Haus hinter im klebt.

Dann sah er den Laden und merkte, dass er eigentlich nicht lebt.

[Isabelle Nekrumi]

Ein toller Text, Scosid. Ich hab ihn so verstanden, dass es um einen Typen geht, der sich eigentlich nach Zugehörigkeit sehnt, aber dann doch aus lauter Selbstverliebtheit und Selbstherrlichkeit wieder alles kaputt macht. So jemanden hab ich auch mal gekannt. Und dann will er doch wieder zurück und dann doch wieder nicht. Du beschreibst diese innerliche Zerrissenheit sehr anschaulich.

[Scosid]

Tatsächlich geht es generell um die Zerrissenheit des Menschens und um die Suche nach Zugehörigkeit. Wenn man individuell sein will muss man sich losreissen doch oftmals gelingt dies nicht, da man dann oft am Schluss alleine da steht. Der Mut verlässt einen, man wacht auf, sieht die Realität und will wieder von vorne beginnen...

 

Wie immer sehr viel Platz zur Selbstinterpretation des "Liedes"

 

LG Scosid

[Isabelle Nekrumi]

Coole Fragestellung, Scosid. Ist man frei und individuell, wenn man alleine ist oder wenn man es versteht sich mit den richtigen Leuten zusammen zu tun? Manchmal macht auch gegenseitige Besessenheit erst richtig frei, wenn diese halt auf Gegenseitigkeit beruht. Das ist bei jedem verschieden. Ich hab die Erfahrung gemacht, dass ich mich lieber zugehörig fühlen will, als nur mich und meine Bedürfnisse im Vordergrund zu sehen. Aber das ist von Typ zu Typ verschieden. Ich gebe und empfange gern Liebe und dabei muss man oft das Ego hinten an stellen. Aber wie gesagt, jeder muss das tun, was er für richtig hält.

[Scosid]

Wie Ryan Holiday in seinem Buch sagt: EGO IS THE ENEMY. Das Ego sollte immer hinten angestellt werden damit man erfolgreich im Leben ist. Doch oftmals gelingt dies nicht. Ich bin auch nicht gerne ein Einzelgänger. Ich habe aber oftmals kontroverse Meinungen und ziehe auch mein eigenes Ding durch.

[Isabelle Nekrumi]

Kann ich gut verstehen!