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Empfohlene Beiträge

Geschrieben am

rosen ranken in mondenen

nächten trinken aus blüten

bechern gleißende milch

 

mit einer silbernen blume

wirbt der auftragskavalier

und ist doch selbst verliebt

 

singt mit dorndurchbohrtem

herz sein liebesleidelied

in moll und kleiner terz

  • Schön 1
Geschrieben

Hallo Jack,

 

danke fürs Nachsinnen. Von Richard Strauss Oper "Der Rosenkavalier" bis zu dem Roman "Die Dornenvögel" mit Richard Chamberlain als Ralph de Bricassart standen einige Meisterwerke Pate bei dieser Textcollage.

Ich hab auch noch eine etwas weniger adjektivlastige Version:

 

serenade

 

gedankenspiele ranken

in mondenen nächten

trinken wir milch aus blüten

 

mit einer silberblume

wirbt der rosenkavalier

und ist doch selbst verliebt

 

von dornen durchbohrt

besingt er sein herzeleid

in moll mit kleiner terz

 

LG

Perry

Geschrieben

Hallo Perry,

jetzt endlich, nach mehrmaligem Lesen, sehe auch ich ein Bild.

In einer dieser Vollmondnächte, die so strahlend hell sind, dass die Dinge Schatten werfen, kniet in der Nähe einer Rosen berankten Mauer ein Minnesänger, in der Hand eine im Mondlicht silbrig erscheinende Rose. Er singt ein anrührend melancholisches Lied, aus dem sein eigenes Herzeleid klingt.

Gern gelesen.

 

LG Wilde Rose

Geschrieben

Hallo Perry,

 

deine Gedanken, die sich um die Liebe ranken, gefallen mir. Die erste Strophe ist ein Genuss, ein großartiges Bild. Den eingeflochtenen (optionalen) Kalauer 'Rosen … bechern Milch' finde ich sehr pfiffig; er lockert die schweren Gedanken auf. Und ich plädiere zu hundert Prozent für die Adjektiv-Version. Ich meine, die Strophe hat wirklich genug Raum für zwei schöne, wohlgesetzte Spots.

Ich habe mich auf die Schnelle mit dem Inhalt des Rosenkavaliers vertraut gemacht, nachdem ich in deinem Beitrag gelesen habe, dass du hier von diesem Stoff sprichst.

Erfreulicherweise geht die Geschichte ja gut aus, der Auftragskavalier bekommt seine holde Sophie – und fortan braucht das 'dorndurchbohrte Herz' keine 'Liebesleidlieder' mehr zu singen … Tolle Wortschöpfungen. Den Herz-Terz-Binnenreim finde ich sehr originell.

Mein Fazit:

Du formulierst hier liebesleidschwere Gedanken, am Horizont jedoch leuchtet ein verheißungsvoller Silberstreif.

Sehr gern gelesen.

LG

Berthold

Geschrieben

Hallo Jack,

was den Einsatz von Adjektiven in lyrischen Texten anbelangt, bin ich ebenfalls ein Verfechter der sparsamen Anwendung, weil ich der Meinung bin, dass sie die Fantasie des Lesers einengen können. Hier ist es die emotionsgeladene Stimmung, die eine entsprechende Untermalung geradezu fordert und mich deshalb ein wenig verführt hat.

Der "Auftragskavalier" als Ersatz für den Rosenkavalier in der Erstfassung erschien mir ebenfalls etwas fremdartig im Text, weshalb ich ihn dann rausgelassen habe.

Ich hoffe, dass ich mit etwas Abstand eine ausgewogene Endfassung hinbekomme.

Danke fürs beherzte Lesen und LG

Perry

 

Hallo Wilde Rose,

ja ein Minnesänger würde gut zur Bildebene passen und ist ja auch so etwas wie die Urquelle aller Liebesgedichte.

Danke fürs Hineinspüren und LG

Perry

 

Hallo Berthold,

Liebeslektüre endet (zu) oft mit Happy End, weshalb ich versucht habe mit dem "dorndurchbohrten herz" einen Kontrast anzubieten. Dass Du das augenzwinkernde "bechern" herausgespürt hast, freut mich sehr und ein Silberstreif am Horizont kann nie schaden.

Danke fürs intuitive Lesen und LG

Perry

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