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zappelige zeiten


Perry

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meinst du die möwen am ende der mole

schreien deshalb so herzzerreißend

weil ihnen die beute weggenommen wurde

 

glaubst du das licht des leuchtturms hat

bei seiner kreisenden suche nicht bemerkt

dass meine lippen längst blau vor kälte sind

 

denkst du eine der bordsteinschwalben

lässt mich für ein paar frische fische eine

nacht lang in ihrem rotlichtzimmer pennen

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Hallo Sushan,

ich mag das Märchen sehr gern, aber mit dem Text hat es nach meiner Intention nichts zu tun.

Mir ging es darum den Menschen in seiner Zerrissenheit zwischen kleingeistigem Egoismus

und dem einfältigen Wunsch nach Nähe und Geborgenheit einzufangen. Dass er dabei den Möwen

den Fisch wegnimmt, um damit eine Bordsteinschwalbe zu bezahlen ist eine Ironie am Rande.

Danke für dein Interesse und LG

Perry

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Lieber Perry

 

Mir ist natürlich bewusst gewesen, dass es Dir um etwas anderes ging.

Aber ich dachte mir so "Der arme Mann" und dann kam mir irgendwie das Märchen in den Sinn und ich dachte, es könnte eine Abwandlung davon sein.

Die Gefahr eines unzulänglichen Lesers besteht eben immer. (Was nur Spaß meinerseits ist).

Es hat mir gut gefallen.

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meinst du die möwen am ende der mole

schreien deshalb so herzzerreißend

weil ihnen die beute weggenommen wurde

 

glaubst du das licht des leuchtturms hat

bei seiner kreisenden suche nicht bemerkt

dass meine lippen längst blau vor kälte sind

 

denkst du eine der bordsteinschwalben

lässt mich für ein paar frische fische eine

nacht lang in ihrem rotlichtzimmer pennen

Hallo Perry,

 

nun mal ein Kombi-Komm von mir an dich und an Sushan zugleich und quer rüber , ;-).

 

Nachdem ich deinen Text mehrmals gelesen, dann deine Intention, die dich zu diesem Text veranlasste, muss ich ehrlich sagen, sehe ich tatsächlich aber auch zu Null deine eigentliche Idee dahinter

 

 

Mir ging es darum den Menschen in seiner Zerrissenheit zwischen kleingeistigem Egoismus

und dem einfältigen Wunsch nach Nähe und Geborgenheit einzufangen. Dass er dabei den Möwen

den Fisch wegnimmt, um damit eine Bordsteinschwalbe zu bezahlen ist eine Ironie am Rande.

 

habe dann auch sehr schnell, ebenso wie Sushan, an das Märchen "Der Fischer und seine Frau" denken müssen … vor allem gefällt mir Sushans Konklusion deines Textes angelehnt an dieses Märchen gut und treffend , :-)

 

 

Das ist mal eine ganz besondere Version, des "Fischers und seiner Frau".

Vielleicht fängt er ja den Butt irgendwann und kann dann zumindest kurzzeitig in einem Schloss leben. Mit der Bordsteinschwalbe.

Perry, wieder ein Tschüüss, Frank … und dir Sushan ebenso ein fröhpfeif ...

 

-

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Hallo Frank,

ich weiß nicht wie gut Du das Märchen kennst, aber der Fischer fängt dort den Butt einmal und lässt ihn für ein paar Wünsche wieder frei. Das LI im Text steht im Hafenviertel hadert frierend mit sich dem Leuchtturm und der Welt, glaubt dazu für ein paar Fische eine warmes Bett zu bekommen. Für mich ist das Kleingeistig genug.

Aber wie bereits mehrfach betont, darf ja jeder seine eigene Lesart haben.

LG

Perry

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Hallo Frank,

ich weiß nicht wie gut Du das Märchen kennst, aber der Fischer fängt dort den Butt einmal und lässt ihn für ein paar Wünsche wieder frei. <-- ???????????????

 

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Das LI im Text steht im Hafenviertel hadert frierend mit sich dem Leuchtturm und der Welt, glaubt dazu für ein paar Fische eine warmes Bett zu bekommen.

 

Für mich ist das Kleingeistig genug. <-- ????????????????????????

 

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Aber wie bereits mehrfach betont, darf ja jeder seine eigene Lesart haben. <-- ?????????????????

LG

Perry

Hallo Perry,

 

gehe ich mal kurz auf deine dreigeteilte Aussagenebene ein.

 

Zu 1 / ich kenne das Märchen gut; darin geht's nicht um einen Fischer, der wegen paar Wünsche den Butt wieder frei lässt, sondern genau umgekehrt ./ der Fischer lässt den Butt aufgrund seines Bittens ohne jegliche Gegenleistung wieder frei; seine Frau ist die Gierige, die immer wieder Wünsche erfüllt sehen will und letztlich wegen ihrer unersättlichen Gier wieder auf ihren ursprünglichen 'armen' Stand zurückfällt ./ quasi zerbricht die Gier an ihrerselbst Unersättlichkeit.

 

Zu 2 / ich sehe in deinem SchwarzaufWeiß niemanden, der wegen seiner Situation hadert, noch gierig egoman hadert, doch vielmehr jenen genügsamen Menschen, der sich paar kleine Träume wach hält und sich sehr bewusst über seine Leisten ist, die er tragen wird. Deine persönliche text_Konklusio, dass hier jemand ob seines Egoismus freischnaubend quasi die Natur ausbeutet, ist mMn im Text nicht erkennbar , ;-)

 

umso mehr sehe ich im Text, im SchwarzaufWeiß auch keinerlei Andeutung für einen kleingeistigen Egozentriker … sondern einen realistisch wachen Menschen ob seiner IST-Wirklichkeit.

 

Zu 3 / das 'Dürfen' einer freien Leseart ist mMn nicht und nie einem Dürfen-Gestatten durch den Autoren anheim gestellt, ;-)

 

sondern ist mMn das grund-Aprior, das ein Leser einzig für seine text_Wegung nur haben kann … Lesen ist einzig und immer ein persönliches Lesen, und vielleicht treffen sich Autorenintention und die Leserdeutung ./ aber auch nur vielleicht , ;-)

 

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Zu meiner Annahme, deinen Text in Bindung zum Märchen " Der Fischer und seine Frau " angenommen zu haben, ist quasi u. a. aus deiner Kategorisierung 'Humorecke' insofern abzuleiten, als handele es sich bei deinem Stück um eine bewusst inszenierte Umkehrung des Märchens als intertextuellen Bezug - und nicht als quasi ironisierter Gleichsinn zum Märchen, beschriebe dein Text einen gierigen Ego-zentriker über alle Umgebung hinaus.

 

Gemäß deines Textes stehen letztlich die Möwen und der hier_Fischer = LD und LI im Dialog mit der auktorialen Stimme des Textes auf gleicher existenzieller Stufe ./ beide kämpfen nebeneinander um ihre Existenz … mehr besagt beim besten Willen S1 nicht aus Möwen kreischen nunmal meist, in unseren Ohren , ;-) ;

 

alles andere wären mMn einzig klischee-hafte Spekulationen in eine Gesellschaftskritik hinein, außerhalb des Textes, egal auf welcher text-gebundenen Metaebene ich mich befinde, mMn , ;-)

 

 

 

Perry, ein interessanter Gedankenaustausch hier … wieder ein Tschüss, Frank …

 

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Hallo Frank,

 

es ist immer wieder faszinierend wie Du Wortbilder wendest und spiegelst, das ist wohl etwas, dass Du geradezu meisterlich beherrscht. Ich könnte jetzt natürlich meine etwas andere Sicht dagegensetzen, aber wir wollen es ja nicht übertreiben.

Was die Lesarten des Textes anbelangt, ist es aus Sicht des Autors durchaus ein "dürfen", denn er legt ihn ja in die Hand des Lesers, lässt ihm die Freiheit der Interpretation. Er hätte die Bilder auch als Postulate fixieren können, aber das ist nicht seine Intention.

Um eine bisher noch nicht hinterfragte Facette anzusprechen, wer ist der Gesprächspartner des LI, ein Weggenosse, das Schicksal oder ist es ein inneres Reflektieren (Selbstgespräch)?

Danke fürs Dranbleiben und LG

 

Perry

 

PS: Wenn wir hier im Forum über Textintentionen und -auslegungen diskutieren, dann ist das nicht mit dem Lesen eines Buches zu vergleichen, sondern ein offenes Lernen an Texten sowohl für Autor wie auch Leser.

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es ist immer wieder faszinierend wie Du Wortbilder wendest und spiegelst, das ist wohl etwas, dass Du geradezu meisterlich beherrscht.

Das beeindruckt mich auch immer sehr.

 

 

dann ist das nicht mit dem Lesen eines Buches zu vergleichen, sondern ein offenes Lernen an Texten sowohl für Autor wie auch Leser.

Weißt Du das ich anfangs gedacht habe:

Perry tut mir fast leid, als die Zeilen von Dichtel gelesen habe. "Leid" in dem Sinne das ich es auch kenne, wenn ich etwas bestimmtes ausdrücke, der Leser es aber ganz anders aufnimmt. Deswegen schrieb ich auch etwas von den "Unzulänglichkeiten des Lesers".

Die ja keine sind.

 

Und wenn ich in diesen Situationen meine eigenen Gefühle betrachte, bin ich noch zu keinem Schluss gekommen.

Weil ich nämlich selbst nicht weiß, ob ich mich in dem Moment unverstanden fühle (und darüber enttäuscht bin), oder ob es nicht unglaublich schön ist, was die anderen aus meinem Text gelesen haben.

Denn ich bin mir nicht einmal sicher, ob es meine Intention ist, überhaupt verstanden zu werden, weswegen "Enttäuschung" eigentlich auch das völlig falsche Wort ist.

In erster Linie, so bilde ich mir ein, geht es darum es einfach auszudrücken. Mich auszudrücken.

Deswegen mache ich das überhaupt.

Aber ein gewisser Zweifel bleibt trotzdem. Ist das eine selbstsüchtige Sichtweise? Keine Ahnung.

 

Es ist aber ungemein spannend, was andere herauslesen und sehr oft geht es mir so, dass ich Dinge entdecke, die mir selbst gar nicht aufgefallen waren.

Darum gefällt mir auch Dein Schlusssatz so gut

 

 

sondern ein offenes Lernen an Texten sowohl für Autor wie auch Leser.

Weil ich das so nie erwartet hatte und es auch erst langsam überhaupt verstehe.

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Hallo Perry,

 

jenseits aller Interpretation kann ich mich in die faktische Lage deines Protagonisten gut einfühlen. Meine Antworten wären: "Nö, die schreien doch immer." - "Nö, Licht bemerkt nichts." und - "Eher nicht. Die wollen Bargeld." Spaß beiseite.

 

Was ich nicht verstehe ist

Mir ging es darum den Menschen in seiner Zerrissenheit zwischen kleingeistigem Egoismus

und dem einfältigen Wunsch nach Nähe und Geborgenheit einzufangen.

Wer friert, friert. Basta. Der braucht Wärme und evtl. Nahrung und warme Getränke. Sei es im faktischen oder im übertragenen Sinn (menschliche Wärme). Dies kleingeistig und egoistisch zu nennen und den Wunsch nach etwas dem Dasein unbedingt Notwendigem als einfältig einzustufen halte ich für gelinde gesagt verfehlt. Mir fielen auch ein paar Kraftausdrücke dazu ein, aber die hast Du nicht verdient.

 

Was ich sagen will: Ich kapiere diesen Gedanken nicht. Diese Notwendigkeiten lassen sich nicht bestreiten oder wegdiskutieren. Und von daher lässt sich das Bedürfnis danach auch nicht qualifizieren. Wir überlegen ja auch nicht, ob die Sonne scheinen darf oder nicht und wie unsere Abhängigkeit von ihr unter Autonomiegesichtspunkten zu beurteilen ist. Hach, über den zitierten Kommentar kann ich mich so richtig wunderbar aufregen, macht Spaß. Das einzige was man bewerten könnte, wenn man das denn unbedingt wollte, ist das Mittel, mit dem die Stillung dieser Bedürfnisse gesucht wird. Beispiel Sex: Vergewaltigung oder Liebesbeziehung.

 

Genug gemeckert. Das Gedicht selbst stellt für mich eine gelungene und traurig-schöne Momentaufnahme dar. Ein armer Hund. Kaum Perspektiven. Verfällt auf eher unrealistische Lösungsansätze. Vom Leben überfordert. Schön ausformuliert in ansprechenden (Film)Bildern. Auf den Gedanken, dass er den Möwen ihre Beute geraubt haben könnte bin ich gar nicht gekommen. Welche Möwe, die etwas von sich hält, würde das zulassen? Das kommt mir eher surreal vor. Allerdings wüsste ich auch nicht, wer Möwen überhaupt etwas abjagen könnte, ausser anderen Möwen. Sind ja Flattermänner, die Guten. Von daher hat die erste Strophe für mich ein Geheimnis.

 

Die Assoziation zum Fischer und seiner Frau hatte ich nicht. Eher ganz generell zu einer Art Film Noir oder zu den Filmen von Hark Bohm (Nordsee ist Mordsee etc.) Ein Mensch in verzweifelter, bedrohlicher Lage. Durch das Frieren gekennzeichnet. Für mich in einem inneren Dialog aufgrund der letztlich unsinnigen Fragen in den ersten beiden Strophen und der eher wirklichkeitsfremden Idee in der dritten Strophe.

 

Hab's in seiner Melancholie genossen

 

Ruedi

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Hallo Ruedi,

 

Du sprichst eine heikle Sache bei Diskussionen in Foren an, hast dies aber gut von der Textinterpretation getrennt behandelt.

 

Heikel ist es meist sich mit Intentionen des Autors auseinanderzusetzen, denn diese sind oft nur ein oberflächlicher Eindruck und können die Beweggründe nicht in ihrer bewussten/unbewussten Tiefe widergeben. Zart besaitete Gemüter könnten da schon mal genauso mit Schimpfwörtern reagieren, wie Du sie mir zum Glück nicht an den Kopf geworfen hast.

Wenn ich also zur Unterstützung einer möglichen Textarbeit Beweggründe angebe, dann sind diese nicht dazu gedacht den Leser davon zu überzeugen, sondern ihm ledig eine mögliche Erklärung für die gewählten Wortbilder zu liefern. Hier mit (persönlicher) Kritik zu agieren kann sehr schnell das Ende einer konstruktiven Textarbeit bedeuten, weshalb ich sie als heikel einschätze.

 

Da ich durch meine langjährige Forenarbeit alle Höhen und Tiefen der Textarbeit/-kritik kenne, bemühe ich mich objektiv und gelassen - in beiden Richtungen- damit umzugehen.

 

Was deine Textinterpretation anbelangt, stehen die Bilder neben ihrer realen Sprache, Fischer versus Möwen, frierender Einsamer sucht warmes Plätzchen (im leicht ironischen Ton) in einer übertragenen Ebene auch für das Hadern des Menschen mit seiner momentanen Situation und der Welt im Allgemeinen.

 

Danke für deine ausführliche Auseinandersetzung mit dem Text, die man ja leider nicht oft hier im Forum bekommt.

 

LG

Perry

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