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Geschrieben am

ein haus mit schusslöchern in den wänden eine mauer drum

herum in die granaten lücken gerissen haben gut und schlecht

sind in solchen zeiten wanderer ohne einen platz zum schlafen

 

eine gesellschaft die fremde ausgrenzt weil diese ihr den spiegel

des schlechten gewissens vorhalten die sie als gefahr für ihre

heile welt ansehen sie besser in lager gesperrt oder tot sähen

 

keine zeit zu haben über das jammertal anderer nachzudenken

darüber zu philosophieren ob unser gemeinwohl auch dann

über dem einzelner stehen würde wenn wir zu diesen gehörten

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aktivste Mitglieder in diesem Thema

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Geschrieben

Hallo Perry!

 

Die Aussage deines Textes gefällt mir sehr gut. Musste mir den Text allerdings mehrere Male durchlesen, bis ich ihn verstanden hatte, mich irritieren Texte ohne Satzzeichen und Zeilenumbrüchen mitten im Satz irgendwie, aber das war hier nicht von Nachteil, da ich mich so umso intensiver in deine Arbeit hineinversetzen konnte.

 

Es gibt so vieles, das wir im Grunde nicht zum Leben brauchen, Fremdenfeindlichkeit und Ignoranz sind nur zwei von vielen Dingen, auf die wir lieber verzichten sollten.

 

Sehr gerne gelesen und nachdenklich geworden.

 

LG

Sternenstaubsucher

Geschrieben

Hallo Sternensucher,

ja es gäbe sicher noch viele Dinge, die wir nicht zum leben bräuchten.

Danke fürs Hineinlesen in dieses Antonym zu dem Text "alles was ich zum leben brauche."

LG

Perry

Geschrieben

Hallo Perry,

 

nun also der Gegenentwurf: 'was ich nicht zum leben bräuchte'.

 

Kriege und Waffengewalt, Ausgrenzung und eine kleinkarierte Sicht auf

die Welt finde ich in deinem Gedicht. Da bin ich ganz bei dir; all

diesen Kram brauche auch ich nicht.

 

In diesem Werk empfinde ich deine Verse als schwergängig. (Sorry.)

 

'Der Spiegel des schlechten Gewissens'

'Jemandem den Spiegel vorhalten' und 'jemandem ein schlechtes Gewissen

machen' sind mE zwei Paar Stiefel und passen hier nur bedingt zusammen.

 

'die sie als Gefahr für ihre heile Welt ansehen'

Den Anfang dieses Gedankens hast du mE arg vergruschtelt. Ich finde ihn

zu Beginn der Strophe: 'eine gesellschaft die fremde ausgrenzt'. (Diese

Strophe liest sich fast wie ein Stichwortregister. - Nochmal sorry.)

 

'wenn wir zu diesen gehörten'

Den Einzelnen - aus dem Jammertal?

Auch hier muss ich mir den Bezug ein Stück weit zusammenpuzzeln.

 

Perry, vielleicht ist es ja auch die aberwitzige Hitze, die gerade dabei

ist, meinen Denkapparat zu verdampfen und ich deshalb dein Gedicht als

schwergängig betrachte.

 

Wie immer gern gelesen und sinniert.

 

LG

Berthold

Geschrieben

Hallo Berthold,

 

danke für deine offene und kritische Sicht.

Gerade bei Werken mit einer Art inhaltlicher und formaler Zielvorstellung ist es oft nicht leicht alles harmonisch unterzubringen, aber dafür haben wir hier ja die Möglichkeit uns darübrer auszutauschen.

Der Spiegel des schlechten Gewissens war allerdings durchaus absichtlich so gewählt denn jeder, der sich dafür interessiert weiß, dass die Flüchtlingswelle aus dem Nahen Osten und Afrika, politisch und wirtschaftlich auch von den europäischen Staaten bzw. Amerika mitverursacht worden sind. Erschwerend kommt noch dazu, dass die versprochenen Hilfen für die Flüchtlingslager nicht oder nur teilweise geflossen und angekommen sind.

Da ist es dann schon einfacher zu sagen, wir müssen vorrangig unsere Gesellschaft schützen.

Was den Hinweis auf den Spruch "Gemeinwohl steht über dem Wohl Einzelner" betrifft, ist es tatsächlich etwas missverständlich dargestellt, da werde ich nochmal etwas nachschärfen, soweit es die momentane Hitze zulässt einen klaren Gedanken zu fassen.

LG

Perry

Geschrieben

Hallo Perry,

 

mit dir kann ich erfreulich konstruktiv diskutieren. Danke.

 

"Der Spiegel des schlechten Gewissens war allerdings durchaus

absichtlich so gewählt denn jeder, der sich dafür interessiert weiß,

dass die Flüchtlingswelle aus dem Nahen Osten und Afrika, politisch und

wirtschaftlich auch von den europäischen Staaten bzw. Amerika

mit verursacht worden sind. Erschwerend kommt noch dazu, dass die

versprochenen Hilfen für die Flüchtlingslager nicht oder nur teilweise

geflossen und angekommen sind."

 

Hier bin ich zu hundert Prozent deiner Meinung.

Ich hadere lediglich mit der Formulierung, die du gewählt hast. 'Der

Spiegel des schlechten Gewissens' soll mich ja - überspitzt formuliert -

nicht über den Besitzer des besagten Spiegels informieren, sondern

aufzeigen, dass viele Flüchtlinge in unserem Land auch aufgrund der von

dir aufgezeigten mangelhaften Flüchtlingspolitik (inclusive so mancher

Wirtschaftsabkommen mit afrikanischen Ländern, die sehr nachteilig für

die einzelnen Länder dort sind. Dann zum Beispiel, wenn einzelne

Produktionsstätten durch europäische Billigimporte in die Pleite

getrieben werden etc.) ihre Heimat verlassen mussten und nun zum

Beispiel hier in Deutschland leben.

 

Eine für mich stimmigere Formulierung wäre zum Beispiel:

Eine Gesellschaft, die Fremde ausgrenzt, weil deren schiere Anwesenheit

uns allzu unangenehm an unsere scheinheilige 'Wirtschaftshilfe' und

nicht eingehaltene Zusagen in der Entwicklungspolitik für afrikanische

Länder erinnert. - (Okay, das liest sich sch..., aber hier wäre der

Inhalt mE klarer. Für die passende Ausformulierung - gibt es ja dich.

 

Fazit:

Perry, mir geht es hier nur um deine Formulierung, inhaltlich bin ich

deiner Meinung.

 

LG

Berthold

Geschrieben

Hallo Berthold,

ich denke, Lyrik sollte seine eigene Sprache finden, denn ihr Ziel ist nicht vorrangig detailierte Wissensvermittlung oder Meinungsbildung, sondern eher

mit wohlgesetzten Worten ansprechende Gedankenbilder enstehen zu lassen. Soweit die Theorie, zur praktischen Umsetzung mache ich mich nun auf die Suche nach einem "kühleren" Plätzchen.

LG

Perry

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