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Zwei Zungen unterhalten sich

im Munde, zur ersten Tages Stunde;

vier Augen sind glotzend auch dabei

mit Brauen, müd und schwer wie Blei.

 

Harte Füße, holzartig wie Steingerüste,

schwache Hände, krumm und ungeküsste,

mit dicken Adern voll mit altem fettem Blut

wirken längst nicht mehr, doch tun nur gut.

 

Keiner weiß mehr wann oder was,

heutzutage gesagt werden soll;

man schüttelt nur den Kopf aus Glas,

denn das Alles ist so toll und groll.

 

Der Hund pennt auf dem Federbett

und das Herrschen schläft auf dem Dreck;

Na, das würde ich bestimmt gern tun,

denn mein Ferkel muss doch ruhn.

 

So hat es „die Mode sträng geteilt!

Und wir, tierisch, aus Eifer uns beeilt;

welcher Blödsinn kommt noch auf uns zu

das weiß keiner, nicht ich und gar nicht du.

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  • 1 Jahr später...
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Hallo Rene - oder soll ich Rene Henrique sagen,

 

also ich kämpfe mich gerade durch deine Werke.

Das sind lange Reisen und für mich als Leser manchmal scher nachvollziehbar, welcher Gedankengang dahinter steckt. Du weißt es sicherlich

Manchmal habe ich den Eindruck, dass du verkürzt was ausführlicher sein könnte und umgekehrt dass du manchmal lange Zeilen schreibst die man kürzen könnte.

Ich selber gehe hier in die Metrikschule um besser hören zu lernen und stelle hiermit fest: einiges könnte rhythmisch leicht flüssiger gestaltet werden.

 

ein Beispiel:

 

Der Hund pennt auf dem Federbett

und das Herrschen schläft auf dem Dreck;

Na, das würde ich bestimmt gern tun,

denn mein Ferkel muss doch ruhn.

 

Der Hund pennt auf dem Federbett

sein Herrchen schläft dafür im Dreck;

das würde ich auch gerne tun,

mein Ferkel muss jedoch noch ruhn.

 

 

Das war für mich gar nicht so einfach zu verstehen, ich probiere mal, ob ich das richtig erfasst habe was gemeint ist:

 

Das Ich im Gedicht also LI, sieht einen Hund in einem Federbett liegen und daneben das Herrchen schläft im Dreck. LI würde auch gerne im Dreck schlafen, aber es kann nicht weil sein inneres Schwein (oder kleines Schwein) noch schläft. Also kurzum Das Li würde gerne eine Erfahrung machen aber noch graust es ihm davor.

 

Zum letzten Vers:

 

das weiß keiner, nicht ich und gar nicht du.

 

Da fühle ich mich als Leser (das Du hier) für blöd hingestellt: schon gar nicht du. Ich hätte das lieber auf Augenhöhe: das weiß keiner, nicht ich und auch nicht du. 

Denn letztendlich ist es ja auch so. Bei Nietzsche empfand ich das anders, er hat so geschrieben dass der Leser auf der selben  Seite stand wie er, einzig und alleine deswegen weil er das gelesen hat  und verstanden hat. Und er war ja ein Meister in der Selbsterhöhung (also für mich hat sich das so dargestellt).

 

Und könnte es sich hier um streng handeln?  Mode sträng geteilt! Oder Stränge, in Stränge geteilt?

 

Ich hoffe mal du konntest mit dem was ich geschrieben habe einigermaßen was anfangen und ich bin dir nicht zu nahe getreten, aber ich konnte oben gar keine Kategorie entdecken, die mir verboten hätte so zu schreiben.

Schreib nur weiter,  es sind zwar lange Gedankengänge, aber auch einige witzige Vergleiche enthalten:

Zwei Zungen unterhalten sich

im Munde, zur ersten Tages Stunde;

vier Augen sind glotzend auch dabei

mit Brauen, müd und schwer wie Blei.

 

hat mich sehr amüsiert! Nett!

 

Liebe Grüße

Sali

 

 

 

 

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