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Es bleiben nicht nur Sonntagsdüfte


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„ Hallo du, ja genau du, jetzt lächle doch bitte einmal!“ Nicht zu selten hält man sich die Zeit mit Fotografien fest. Es entstehen Bilder die dir den einen großen Moment festhalten sollen. Wie es damals war, an jenem Nachmittag im Mai.Man blättert durch die Vergangenheit und erfreut sich am schön erlebten. Sinniert über das Gestern und belächelt die Mode, die Frisur, die Brille und kann sich bei Gott nicht vorstellen, heute so, in solch einem Outfit, durch die Straßen zu laufen. Straßen, die es damals noch gar nicht gegeben hat. Oder aber Straßen die sich bis auf ein, zwei Häuser, meist sind es Wirtshäuser oder Geschäfte die dem Umbruch, dem Neuen, modernen noch Stand halten konnten, verändert haben.

Neue Blickwinkel aufzeigen und aufgemotzt und umgebaut längst nicht mehr den Charme versprühen den sie damals Inne hatten und dadurch dazu beitragen sich andere, Erinnerungsähnlichere Straßen zu suchen, die genau diese damalige Atmosphäre heute noch versprühen.

Vielleicht sucht man die Straßen und mit ihnen die Bilder der Vergangenheit nur wegen der Lebendigkeit und oder vielleicht gerade um lebendig zu bleiben? Das ein Fotoalbum nur schöne Eindrücke fest hält ist unumstritten, denn wer wird schon eine weinende Person ablichten, sie ins Fotoalbum kleben um in spätere Folge sagen zu können, mei schau, weißt du noch damals, wie traurig du da gewesen bist?

Anders ist es mit den Erinnerungen die dich ein Leben lang begleiten und die in ganz simpler Form auf dich einwirken. Nicht selten kommt es dabei zu einem Déjá – vu Erleben von ganz besonderer Art. Die Sonntagsdüfte, die dir durch die Nase ziehen und dich an Situationen und Gegebenheiten erinnern als stünde man mitten drin; Ist es der Weihrauch in der Kirche oder der Bratenduftaus Nachbars Küche, das Heu auf der Wiese oder der Stallmist der beim Spazierengehen deine Erinnerungen weckt. Ist es der Duft eines Parfums oder der Bäckerei um die Ecke, der Dampf von Alkohol, der im Gespräch deine Stimmung mit einem Hauch zu Nichte macht; Ist es der Geruch von Kerzenwachs und Zimt oder aber der einer Blume, eines Tees, einer Zigarette? Wie schnell können Düfte deinen Istzustand verändern? Die Stimmung mit einem Atemzug zu Nichte machen. Von positiv zu negativ und umgekehrt. Bilder im Kopf entstehen und malen dir Regenbogenfarben oder ein Szenario aus. Dein Empfinden wird durch den Geruch sensibilisiert, denn was du siehst nimmst du anders wahr als wenn du daran riechst. Das Bild zeigt den Moment, der Geruch aber die Realität.

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Hallo Behutsalem,

 

das ist ein interessanter Ausflug in die Welt der Erinnerungen.

Ich glaube unser Geruchssinn ist von allen Sinnen am engsten mit Erinnerungen verknüpft, und ohne Vorwarnung kann einen ein bestimmter Geruch zurück versetzen in frühere Zeit. Das kann schön sein, oder auch nicht. Und sobald sie auftauchen, verändert sich das jetztige Erleben.

Wie verfälschen diese Erinnerung unsere Wahrnehmung der Wirklichkeit? Können wir das eine noch vom anderen unterscheiden?

Sprannende Fragen tauchen auf.. Dein Schlusssatz ist Erkenntnis und Feststellung zugleich:

Das Bild zeigt den Moment, der Geruch aber die Realität.

Zumindest das, was wir als Realität wahrnehmen. Und jede Realität mag ein wenig anders aussehen..

 

Ein paar kleine Fehler sind mir aufgefallen:

Wie es damals war, an jenem Nachmittag im Mai.Man blättert durch die Vergangenheit und erfreut sich am schön erlebten.

---> Wie es damals war, an jenem Nachmittag im Mai. (Leerzeichen) Man blätter durch die Vergangenheit und erfreut sich am schön Erlebten. (Groß geschrieben)

...Geschäfte die dem Umbruch, dem Neuen, modernen noch Stand halten konnten, verändert haben.

---> Geschäfte, die dem Umbruch, dem Neuen, Modernen (ebenfalls groß) noch Stand halten konnten, verändert haben.

... denn wer wird schon eine weinende Person ablichten, sie ins Fotoalbum kleben um in spätere Folge sagen zu können,

Nicht direkt ein Fehler, aber der Begriff "in späterer Folge" ist ein wenig ungewohnt, ich würde eher etwas wählen wie "in späteren Tagen/Jahren" oder "zu späterer Zeit" ----> aber das ist selbstverständlich deine Entscheidung!

Ist es der Weihrauch in der Kirche oder der Bratenduftaus Nachbars Küche

---> Bratenduft (Leerzeichen) aus.. (am Ende des Satzes fehlt glaube ich auch ein Fragezeichen.)

der im Gespräch deine Stimmung mit einem Hauch zu Nichte macht.... und ...Die Stimmung mit einem Atemzug zu Nichte machen.

----> "zu Nichte macht" und "zu Nichte machen" ist glaube ich falsch, da das Verb "zunichtemachen" heißt, also klein geschrieben und zusammen, wobei man auch schreiben kann "zunichte machen".

 

Dein Text ist sehr melodisch, ich weiß nicht ob das beabsichtigt war, aber das liest sich sehr schön, bisschen spielerisch.

Behutsalem, ich habe deine Zeilen gerne gelesen und sinniert.

LG Lichtsammlerin

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Hallo Behutsalem,

um es vorweg zu nehmen, ich möchte dir hier nur meinen Leseeindruck vermitteln und dich nicht motivieren, den Text zu überarbeiten! Erfahrungsgemäß wird sich mein Leseeindruck nicht mit dem anderer Leser decken. Außerdem weiß ich ja inzwischen, dass du Österreicherin bist und ich deshalb vermute, dass dein Sprachgebrauch anders ausgeprägt ist wie meiner und du deshalb Formulierungen und Satzstellungen wählst, die ich so nicht in einem Prosatext erwarten würde. In Gedichten fällt das weniger auf wie in einem Prosatext, das finde ich schon mal sehr spannend.

 

Hier ein Beispiel:

Nicht zu selten hält man sich die Zeit mit Fotografien fest.

 

In meinem Sprachgebrauch würde das so klingen:

Nicht selten hält man die Zeit mit Fotografien fest.

 

Von diesen Beispielen könnte ich viele aufzeigen, aber ich hoffe du weißt worauf ich hinaus will. Für mich ist der Text nicht einfach zu lesen. Die Leichtigkeit der Sprache, die ich aus deinen Gedichten kenne, geht für mich hier etwas verloren. Deshalb war mein erster Leseeindruck auch, dass dieser Text noch in einem Entwurfsstadium ist, während der zweite war, das der Text genau deinem natürlichen Sprachgebrauch entspricht.

Fazit, für mich als rein Hochdeutsch sprechenden Menschen ohne jeglichen Dialekteinfluss, ist der Text gewöhnungsbedürftig zu lesen.

 

 

Inhaltlich gefällt er mir gut! Es schwingt eine melancholische, sogar nostalgische Note mit!

Ich hätte vielleicht auch noch den Geschmack in den Text eingearbeitet und mich nicht nur auf den Geruch reduziert, da beides Sinneseindrücke schwer voneinander zu trennen ist.

 

Bei dieser Passage möchte ich aber eine Änderung anregen wollen:

Das ein Fotoalbum nur schöne Eindrücke fest hält ist unumstritten,

 

Das stimmt einfach nicht! Vielleicht eher so:

Das ein Fotoalbum überwiegend nur die schönen Momente festhält, liegt in der Natur der Sache, wer möchte den schon an schlechte Zeiten erinnert werden.

 

Das müsstest du natürlich in deinen Sprachgebrauch umwandeln!

 

Ich habe deine Geschichte sehr gerne gelesen!

Dass er vom Sprachgebrauch für mich gewöhnungsbedürftig ist, möchte ich dir nicht ankreiden. Aber vielleicht magst du über die eine Passage nachdenken.

 

grüßend Freiform

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Hallo Lichtsammlerin;

 

Ich bedanke mich herzlich für deinen Besuch und für deinen Aufwand meine Gedanken etwas gerade zu biegen;

Da, wie man aus Freiforms Kritik, von der ich sehr viel halte, die mir aber deine nicht weniger wertvoll macht, lesen kann, ist hier so einiges im Argen.

Deswegen will ich den ganzen Text noch einmal überarbeiten; und dabei werden mir sicherlich auch deine Korrekturhilfen von Nutzen sein.

Das mit dem Hauch war schon so gemeint wie es da steht, wenn man die Alkoholfahne im Wortwechsel vernimmt; zumindest denke ich bei einem Atemzug eher an das Einatmen; aber ich lasse mir diese Stelle auch gerne nocheinmal durch den Kopf gehen.

 

Ich danke dir Lichtsammlerin, für's Lesen und damit beschäftigen,

mit behutsamen Grüßen, Behutsalem

 

Hallo Freiform;

 

Ganz ehrlich , deine Kritik ist durchaus berechtig, denn ich habe schon beim Schreiben bemerkt, dass mir das was ich im Grunde aussagen wollte nicht unbedingt gut aus den Händen gleitet;

Im Kopf hatte ich ganz bestimmte Vorstellungen die Sonntagsdüfte darzulegen; Schlussendlich habe ich es eingestellt, weil ich einfach mal eine Refkletion zu meinen Gedanken erhalten wollte; Vielleicht hätte ich das Ganze ins Labor stellen sollen;

Und gut war es, denn wie du schon geschrieben hast,

 

Deshalb war mein erster Leseeindruck auch, dass dieser Text noch in einem Entwurfsstadium ist

Die deutsche Sprache ist mir sicherlich geläufig , trotz meines Dialektes, aber diesen habt ihr in Deutschland ja auch , Bayrisch, Schwäbisch,

Kölnisch * lache gerade... und deswegen würde ich ihn nie als Ausrede für meine schlechte Formulierung heranziehen; Außerdem bin ich schon in meinen Gedichten mehrmals auf Satzverdreher aufmerksam gemacht worden; Ich empfinde dies aber durchaus als positiv ; Mir ist lieber wenn man mir gerade heraus sagt was Sache ist.. denn nur so kann ich für mich was mitnehmen und vielleicht auch daraus lernen..

 

 

Aber vielleicht magst du über die eine Passage nachdenken.

 

Das werde ich sicherlich tun und Freiform, ich will und das will ich für mich, dem ganzen Text noch einmal auf den Grund gehen;

Ich danke dir wirklich sehr für deine offene und vorallem ehrliche Kritik ! Vielleicht darf ich mich ja an dich wenden wenn ich so gar nicht mehr weiter komme??

 

Danke und ich wünsche dir einen behutsamen Tag,

Behutsalem

 

edit:

Ich werde meine Sonntagsdüfte ins Labor verschieben lassen, so fern es überhaupt geht;

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Hallo Behutsalem,

 

ob und wie du den Text überarbeitest liegt ja ganz bei dir!

Eine Sache nur, nicht dass ein Missverständnis entsteht:

Das mit dem Hauch war schon so gemeint wie es da steht, wenn man die Alkoholfahne im Wortwechsel vernimmt; zumindest denke ich bei einem Atemzug eher an das Einatmen; aber ich lasse mir diese Stelle auch gerne nocheinmal durch den Kopf gehen.

Ich meinte in meinem Kommi gar nicht den "Hauch", dessen Bedeutung finde ich durchaus richtig und nachvollziehbar. Es ging mir nur um die Rechtschreibung von "zu Nichte machen" ---> "zunichte machen", also nur um das Formale, nicht das Inhaltliche

 

Was den Sprachgebrauch betrifft, auch ich hätte vermutlich, wie Freiform schon schrieb, einiges anders formuliert. Aber am Ende finde ich es wichtiger, dass der Text auch einem selbst entspricht, und manchmal ist es nicht ganz einfach beides zu berücksichtigen.

Und wenn sich beides vereinen lässt - umso besser, dann freue ich mich auf die überarbeitete Version.

 

Lichtvolle Grüße in deinen Tag, Lichtsammlerin

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  • 3 Wochen später...

guten Abend line, es ist wie die Lichtsammlerin sagt, jeder Poet hat einen anderen Schreibstil und eine abweichende Art sich auszudrücken.

 

-"Sonst würden wir die Schreiberlinge auch garnicht auseinander halten können"-

 

Aber Kritik von Leuten die ebenfalls auf hohem Niveau schreiben hilft uns immer weiter um immer besser zu werden, so wie auch du mir schon mit Rat und Tat weiter geholfen hast.

 

liebe Grüße von mir

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Hallo Gutmensch,

 

ich grüble und grüble... aber ich komm nicht drauf.. egal auch..

 

Zu deinem Feedback; stimmt, es gibt immer wieder User von denen man lernen kann und ich bin sehr froh darüber;

Ich wäre Gedichtlich sonst nicht da wo ich heute bin.....

 

Das war mein erster Versuch eine Kurzgeschichte zu schreiben und ich bin gerade dabei meinen Sonntagsdüften mehr Inhalt zu geben;

Sprich, dem Augenmerk verleihen was ich zum Ausdruck bringen wollte aber in der obigen Version nicht geschafft habe;

Ich möchte meinem Vorhaben gerecht werden, was Zeit in Anspruch nimmt die mir momentan ein bisschen fehlt; Aber wie heißt es scho schön, gut Ding braucht Weile; Und.. ich habe bald Urlaub .. ich hoffe ich kann dann den Sonntagen den Duft verleihen den ich in meiner Erinnerung mit mir trage;

 

Bis dahin, danke für deinen Kommentar,

mit behutsamen Grüßen, Behutsalem

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