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Im Bus (Fortsetzung 1 „Mit der Zeit“)


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Sie war froh, als der Bus sich endlich in Bewegung setzte. Ihr Körper, zitterte so sehr, dass sie froh war, schnell einen freien Sitzplatz zu finden. Mit dem Zeigefinger wischte sie sich einmal über die Augen, denn auch ihr war der Abschied sehr schwer gefallen. Als sie seine Tränen sah, musste sie alle Kraft in sich aufbringen, um nicht den Busfahrer zu bitten, die Tür noch einmal zu öffnen. Sie brauchte Klarheit über ihre Gefühle und dafür brauchte sie Distanz und Abgeschiedenheit. Im Vertrauen darauf, dass eine alte Weisheit ihr die Richtung zeigen würde. Erst wenn du etwas verloren hast, wirst du spüren, wie sehr du es vermisst.

Sie wurde aus ihren Gedanken gerissen, als der Busfahrer sie über Lautsprecher höfflich auffordert, zu ihm zu kommen, um ihm das Ticket zu zeigen. Zum Glück hatte sich das Zittern nach kurzem Sitzen wieder eingestellt und so ging sie nach vorne um ihr Ticket auf Gültigkeit überprüfen zu lassen. Der Fahrer schien kurz vor dem Pensionsalter zu sein und erinnerte sie stark an ihren geliebten Großvater, der leider viel zu früh verstorben war. Er blickte kurz auf das Ticket, nickte und schaute sie für einen Moment an, bevor er seinen Blick wieder auf die Fahrbahn richtete. „Einen schweren Vormittag gehabt Mädchen?“ Fragte er sie mitfühlend „Setz dich wieder auf deinen Platz, Bus fahren beruhigt und ich werde dich sicher an dein Ziel bringen“

Auf ihrem Platz angekommen fühlte sie sich schon etwas erleichtert. Die sonore warme Stimme des Busfahrers und die Erinnerung an ihren Großvater, hatten eine beruhigende Wirkung auf sie und kurze Zeit später schlief sie vollkommen übermüdet ein. Sie wachte erst auf, als der freundliche Alte Busfahrer sie wachrüttelte „Wach werden Mädchen, du musst hier raus, das ist die Haltestelle deines Tickets. Willkommen in der Einöde, wo sich Hase und Igel gute Nacht sagen!“ Scherzte er.
„Das ist genau das, was ich jetzt brauche. Danke!“ Antwortete sie ihm und aus irgendeinem inneren Impuls, küsste sie ihn auf die Wange, bevor sie sich verabschiedete und aus dem Bus stieg.

Die Abendluft war kühl und belebte ihren Körper. Nach dem langen Sitzen tat es gut endlich die Beine wieder zu bewegen und ein zärtliches Gefühl von Freiheit umwehte ihre Stimmung. Es war lange her, dass sie das letzte Mal hier war. Sehr lange! Schon wurde das Gefühl von Freiheit, durch das von Schuldgefühlen, ersetzt. Wie wird es sein, ihr nach so langer Zeit entgegenzutreten und sie vielleicht sogar in den Arm zu nehmen. Seltsam dachte sie, als ich ging, war ich voller Unruhe und suchte nach Antworten, und jetzt, wo ich zurückkehre, ist es ebenso. Sie setzte sich in Bewegung, denn es war schon spät und der Weg bis nach Hause noch weit. Mit etwas Glück konnte sie auf ihrem Weg vielleicht beobachten, wie sich Hase und Igel eine gute Nacht wünschen.

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Hallo Freiform,

 

eine Fortsetzung die vorläufig ins Ungewisse führt. Vermutlich weiß ja auch die Dame selbst noch nicht, wo es hin geht.

Hier sind mir ein paar Dinge aufgefallen, die man verbessern könnte:

Sie war froh, als der Bus sich endlich in Bewegung setzte. Ihr Körper, zitterte so sehr, dass sie froh war, schnell einen freien Sitzplatz zu finden. ----> die Doppelung von "sie war froh" liest sich nicht so angenehm. Eines von beiden ließe sich gut durch ein "erleichtert" ersetzen, oder der Satz umstellen. Etwa:

Sie war froh, als sich der Bus endlich in Bewegung setzte. Ihr Körper zitterte so sehr, dass sie sich erleichtert auf den nächsten freien Sitzplatz sinken ließ. (Das Komma hinter "ihr Körper" kann weg!)

 

Im Vertrauen darauf, dass eine alte Weisheit ihr die Richtung zeigen würde ----> Richtung "weisen" fände ich hier schöner mile:

 

Sie wurde aus ihren Gedanken gerissen, als der Busfahrer sie über Lautsprecher höfflich auffordert, ----> aufforderte

 

Zum Glück hatte sich das Zittern nach kurzem Sitzen wieder eingestellt ---> wieder "gelegt" ist mE passender.

 

„Einen schweren Vormittag gehabt Mädchen?“ ---> Bitte mit Komma vor dem Mädchen

 

Bus fahren beruhigt und ich werde dich sicher an dein Ziel bringen“ ---> Busfahren zusammen geschrieben

 

Auf ihrem Platz angekommen fühlte sie sich schon etwas erleichtert. ---> Würde ich etwas umschreiben, wirkt auf mich ein wenig platt. Zum Beispiel. "Wieder an ihrem Platz angekommen, fühlte sie sich ein wenig erleichtert, als hätte das kurze Gespräch bereits eine kleine Last von ihr genommen." (oder so ähnlich)

 

Sie wachte erst auf, als der freundliche Alte Busfahrer sie wachrüttelte  ----> der freundliche, alte Busfahrer (und Doppelpunkt am Ende!)

 

Wach werden Mädchen ----> Wieder ein Komma vor dem Mädchen

 

Nach dem langen Sitzen tat es gut endlich die Beine ----> Komma zwischen "gut" und "endlich" aint:  (fast geschafft...)

 

Wie wird es sein, ihr nach so langer Zeit entgegenzutreten und sie vielleicht sogar in den Arm zu nehmen. Seltsam dachte sie, als ich ging, war ich voller Unruhe und suchte nach Antworten, und jetzt, wo ich zurückkehre, ist es ebenso. ----> Du wechselst hier in ihre Gedankenebene. Für das Lesen wäre es leichter, wenn du dies kenntlich machen würdest, durch Anführungsstriche oder kursive Schrift o.ä... und nach dem ersten Satz würde ich ein Fragezeichen setzen:

Wie wird es sein, ihr nach so langer Zeit entgegenzutreten und sie vielleicht sogar in den Arm zu nehmen Seltsam, (Komma!!) dachte sie, als ich ging, war ich voller Unruhe und suchte nach Antworten, und jetzt, wo ich zurückkehre, ist es ebenso.
 

Mit etwas Glück konnte sie auf ihrem Weg vielleicht beobachten, wie sich Hase und Igel eine gute Nacht wünschen. ----> Das "vielleicht" würde ich streichen, denn der Beginn "Mit etwas Glück" drückt dies Vielleicht bereits aus, beides scheint mir doppel gemoppelt. Außerdem "wünschten". Und, also als Redewendung schreibt man bei "Gute Nacht" beide Worte groß, feste Regeln gibt es da aber glaube ich nicht..

 

 

Nun, so viel erst einmal von mir. Ich hoffe ich habe dich nicht überfordert

Bin gespannt wie es weiter geht.. du lässt deine Leser mit ziemlich viel im Ungewissen.

 

Liebe Grüße, Lichtsammlerin

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Hallo zoe, Lichtsammlerin,
erst einmal einen riesigen herzlichen Dank für eure schönen Rückmeldungen! :blume:
Ihr habt beide gut erkannt, dass ich einiges offen lasse, was von mir durchaus beabsichtigt ist, ich versuche damit einen Spannungsbogen zu erzeugen, der über mehrere Kapitel halten muss, und hoffentlich nicht vorher zusammenbricht.

Zum anderen war ursprünglich keine Fortsetzung geplant und ich habe mich sehr kurzfristig entschlossen die Geschichte fortzuführen. Um den Faden nicht zu verlieren habe ich gestern 4 Kapitel geschrieben und heute 2. Im Regelfall sind meine Kurzgeschichten nicht aktuell geschrieben und mehrfach überarbeitet, um die Fehlerzahl zu minimieren, hier war das jetzt nicht möglich. Worunter die Qualität leidet.  :omabrathau2: Ich hoffe es wird nicht zu arg und die Geschichte bleibt trotzdem lesenswert.

Für mich wird es spannend sein zu erleben, ob ich es schaffen werden, einen Leser bis zum Ende mitzunehmen oder ihr vorher abspringt. 

@Lichtsammlerin

Super! Ich kann mich gar nicht genug für deinen Support bedanken! :attention:
Bitte fühl dich nicht verpflichtet, jetzt jedes Kapitel zu überarbeiten, nur weil ich das mit der RS nicht auf die Kette kriege. :omabrathau2: Du hast sicher besseres zu tun!
Ich werde das später einarbeiten, da ich mich jetzt erst einmal auf die Geschichte konzentrieren muss. Ich werde schätzungsweise noch min. 4 Kapitel schreiben müssen. Zum Glück habe ich das Ende schon fertig im Kopf und muss nur noch aufpassen, dass es nicht auseinander fällt.

 

Vielen Dank für eure Wertschätzung, und ich hoffe, der Fortgang der Geschichte bleibt für euch lesenswert. 

 

grüßend Freiform

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Hallo Freiform,

 

ob du mich bis zum Ende mitnehmen kannst wird sich zeigen. Die Wahrscheinlichkeit ist aber hoch, es gab bisher erst ein Buch, das ich nachdem ich angefangen hatte es zu lesen, nicht bis zum Ende gelesen habe. Und das war 1984 von Orwell, da konnte ich irgendwann einfach nicht mehr. Ansonsten lese ich Sachen die ich anfange auch fertig, will ja wissen wie es ausgeht aint:

 

Und nein, verpflichtet fühle ich mich nicht. Aber wenn ich Zeit und Lust habe und dabei helfen kann deinen Text noch etwas rauszuputzen, dann gerne

 

Liebe Grüße, Lichtsammlerin

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Hallo Lichtsammlerin

vor 3 Stunden schrieb Lichtsammlerin:

noch etwas rauszuputzen

ich stelle dann gerne Eimer und Wischmop zur Verfügung 
Wie konntest du 1984 schon Orwell lesen, da warst du doch noch gar nicht geboren :biggrin:  :omabrathau2:

 

Spaß beiseite, die Basis ist fertig geschrieben. Leider habe ich eine recht arbeitsreiche Woche vor mir und ich weiß nicht, wie viel Zeit ich zum Überarbeiten finde.

Ich hoffe es wird nicht zu Entwurfsmäßig rüber kommen.

 

Dankeschön! mile:

 

grüßend Freiform

 

 

 

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