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Du kommst und willst das ich verzeihe

was du mir damals angetan,

ich hör noch heute deine Schreie

und die Gewalt von dir im Wahn.

 

Von neuen Freunden angestachelt

hast du dich von mir losgesagt,

dann meine Bude abgefackelt

und mich durchs ganze Kiez gejagt.

 

Die neue Freundschaft hielt nicht lange,

die Jungs war'n sogar dir zu krass.

Jetzt ist dir um die Zukunft bange,

denn Einsamkeit macht keinen Spaß.

 

Hab manche Träne da vergossen,

weil ich den besten Freund verlor.

Doch damit hab ich abgeschlossen,

hab heut dafür kein off'nes Ohr

 

Verzeihen? ...nein kommt nicht in Frage,

Freundschaft ist für mich kein Spiel.

Will niemals mehr in diese Lage,

was du getan hast war zu viel.

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Hallo Gutmensch,

 

ich glaube, wir kennen uns.

Da hast Du schöne Reime für ein hässliches Geschehen gefunden. Das hat richtig Tragödienqualitäten. Man weiss ja, nicht verzeihen können belastet sehr, weil es meist auch bedeutet, nicht abschließen zu können. Aber dennoch habe ich hier menschlich tiefes Verständnis. Manche Brüche sind nicht mehr zu heilen, manche Gegensätze nicht mehr zu überbrücken.

 

Das hast Du hier wirklich präzise geschildert und in schön verdichteter Form abgehandelt.

 

Gerne mitgelesen.

 

Ruedi

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Hallo Ruedi,

wir kennen uns aus diesem Forum, welches ich verlassen hatte weil ich von Jemanden so stark defarmiert wurde, das ich lange nicht weiter machen wollte.

Ich danke dir für deinen Kommentar. Es bedeutet mir viel von einem echt guten und erfahrenem Autor Lob zu lesen.

 

Ein dunkelheutiger Herr in meinem Alter hat mir erzählt wie sich sein vermeindlich bester Freund auf die Seite der großmäuligen, rassistischen Kumpels gestellt  und die Freundschaft verraten hat um bei dem Mob dazu zu gehören.

Das hat mich zu dem Gedicht inspiriert.

 

Gruß

Heinz

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Hallo Letreo71,

steht nicht in der Bibel: Du sollst nicht sieben Mal, sondern sieben Mal siebzig Mal verzeihen?

O nein, ich bin nicht weltfremd und weiß, dass es Vorkommnisse gibt, die man nicht zu verzeihen gewillt ist. Aber vergiftet man damit nicht die eigene Seele?

Mein "Ausweg" ist: Ja, verzeihen kann ich dir, weil ich selbst ein fehlbarer Mensch bin, aber mit dem Vergessen habe ich meine Probleme.

Gruß,

Hayk

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Hallo Letreo,

auf Deine Bemerkung: "Manche Dinge kann  man nicht verzeihen."

Wäre es nicht richtiger und ehrlicher zu sagen: "Manche Dinge will ich nicht verzeihen" ?

Verrat (wie zoe sagt), Betrug usw. sind schwer verzeihbar. Man wird verletzt, beschädigt und gequält und es ist nur allzu verständlich, wenn man so etwas für unverzeihlich hält. Aber Verletzungen verheilen und es bleiben Narben zurück. Ich bin kein bibelgläubiger Mensch, erkenne aber im zitierten Spruch eine größere Weisheit. Ich möchte in diesem Zusammenhang an den Kniefall Willy Brandts in Warschau erinnern, mit dem er wortlos, aber die Welt erschütternd, das polnische Volk um Verzeihung bat. Wären die Menschen und Völker nicht fähig zu verzeihen, bekäme die Blutrache einen Sinn. Diese Alternative will ich nicht.

Liebe Grüße,

Hayk

 

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Hallo Hayk, 

 

du hast mit deiner Einstellung recht und unrecht zu gleich. Wenn man ehrlich zu sich selbst ist, dann arrangiert man sich warscheinlich mit der Situation und lächelt wieder, wenn man den ehemaligen Betrüger, Verräter oder Feind begegnet. Man spricht auch wieder miteinander, jedoch vergisst man nicht was einem angetan wurde.

Verzeihen kann man so manches aber nicht alles

 

Das war jetzt mein Senf dazu

Gruß von mir

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Hallo Letreo,

mein Kommentar,: "Du sollst nicht sieben Mal, sondern sieben Mal siebzig Mal verzeihen?" , stammt aus der Bibel.

O nein, ich bin nicht weltfremd und weiß, dass es Vorkommnisse gibt, die man nicht zu verzeihen gewillt ist. Aber vergiftet man damit nicht die eigene Seele?

Mein "Ausweg" ist: Ja, verzeihen kann ich dir, weil ich selbst ein fehlbarer Mensch bin, aber mit dem Vergessen habe ich meine Probleme.")  bezieht sich eindeutig auf das Gedicht des Verfassers Gutmensch.  Im späteren Verlauf gebe ich keine eigenen Weisheiten von mir, sondern zitiere aus der Bibel. Meine Weltanschauung hat damit nichts zu tun.  Deine Mitleidsbekundung impliziert, dass Du das LI im Gedicht mit dem Verfasser gleichsetzt. 

Dass ich Bautzner Senf ebenfalls mag (ich bin für jeden Wink mit dem Zaunpfahl dankbar), zeigt, dass ich durchaus des Verzeihens fähig bin.

Liebe Grüße,

Hayk

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