Zum Inhalt springen

Empfohlene Beiträge

Geschrieben am

Das sind die Lebenden

das die Toten

 

die geknechteten Spieler

vom Glück verraten

der hohle Schrecken vieler

grausamer Taten

 

schau, ihr Gott ist tot

die beten zu Niemand

das vierte Gebot

Hohn in ihrem Verstand

die ehren nicht Mutter nicht Vater

für Tage und Jahre der Marter

 

hart war das Spiel der Hände

Kindheit nichts nur kalte Wände

und wie das Schweigen brennt

in ewig tauben Ohren

ihr Mund der Hunger kennt

hat Sprache lang verloren

 

die sündlosen Wesen

als Hoffnung ein Stern

nie nahe gewesen

der Nachthimmel fern

Unschuld ruht im jungen Grab

blumenlos der triste Sarg

 

schau, ihre Augen sind leer

trauen der Liebe nicht mehr

die nimmt wenn's gerade passt

den Leib das Leben ein Herz

hat längst die Seele gefasst

Willen gebrochen mit Schmerz

 

welchen Gott sollen sie ehren

welchen Glauben der besagt

du darfst dich niemals wehren

Widerstand wird hart bestraft

 

 

 

  • Gefällt mir 2
  • Traurig 1
  • wow... 3
Geschrieben

Hallo Lichtsammlerin,

 

"Du sollst Vater und Mutter ehren", doch was ist, wenn Vater und Mutter keine Ehre verdienen, weil die Eltern nicht fürsorglich sind?

 

Ich kenne noch einen kleine Spruch aus meiner Jugendzeit: Du sollst Vater und Mutter ehren und wenn sie dich schlagen musst du dich wehren. Das tat nicht wirklich einer, denn die Zeit war noch nicht reif dafür. Heute sieht es anders aus. Das Rückgrat der Kinder wird gestärkt,  von vielen Seiten.

 

Du hast einen tollen Text geschrieben um das 4.Gebot -

 

 

LG Sternwanderer

  • Gefällt mir 1
Geschrieben

Hallo Sternwanderer,

 

danke dir für das Lob.

Der kleine Spruch aus deiner Jugendzeit gefällt mir sehr, nur bin ich nicht sicher, wann denn die Zeit "reif dafür" ist - denn so viel anders sieht es heute leider nicht aus. Gerade was Gewalt durch die Eltern betrifft, fehlt Aufklärung und Hilfe für die Kinder.

 

Jemandem Ehre auf Geheiß zu erweisen - genau dagegen richte ich mich. Wie Prometheus in Goethes Gedicht an Zeus spricht: "Ich dich ehren? Wofür?" so dürfen auch Kinder sich die Frage stellen, ob die Eltern diese Ehre verdient haben.. auch wenn diese Frage oft erst im Erwachsenenalter auftaucht.

 

Das vierte Gebot wird gerne benutzt.. von der falschen Seite. Für mich darf dieses Gebot schlicht keine Wirkung haben, denn es ist falsch. "Ehre" (wenn man denn welche braucht oder will) bemisst sich im Verhalten, im Handeln, nicht in der bloßen Tatsache der Verwandtschaft.

 

Liebe Grüße, Lichtsammlerin

Geschrieben

Hallo Lichtsammlerin,


ein schwer verdauliches und düsteres Gedicht, zornig und schön geschrieben, so
wie ich es empfinde.


Ich weiß nicht, ob es dir / dem LI Trost sein kann, aber das vierte Gebot gilt natürlich
nicht nur für die Kinder, sondern im Umkehrschluss auch für die Eltern. Und wenn die
Eltern oder ein Elternteil seinem Kind keine Achtung und keinen Respekt
entgegenbringt, so haben sie / hat es sich von Seiten des Kindes auch keine
Achtung und keinen Respekt verdient. (- Ich bin kein Exeget. Das Ganze ist meine
Meinung, die nicht zwingend mit der aktuellen Bibelauslegung im Einklang steht.)


*du darfst dich niemals wehren
O nein. Du darfst niemals aufhören, dich zu wehren! 


LG, Berthold 

  • Gefällt mir 1
  • Danke 1
Geschrieben

Hallo Berthold,

 

ja das glaube ich.. und zornig ist es auch gemeint, ein wenig. Schön, dass du trotz schwerer Verdaulichkeit da bist und mir deine Gedanken mitteilst!

 

Es stimmt, dies Gebot gilt umgekehrt genauso für die Eltern, sie sollten vorleben wie Achtung und Respekt aussieht und ihren Kindern auch damit begegnen.

Tun sie das nicht - nun, warum sollten die Kinder dann dazu verpflichtet sein?

Das Ganze ist meine Meinung, die nicht zwingend mit der aktuellen Bibelauslegung im Einklang steht.)

Ich denke das ist der entscheidende Punkt - dieses Gebot wird so ausgelegt, verstanden und bewusst genutzt, dass ein Gebot der bedingungslosen Ehrerbietung in den Köpfen der Menschen / Kinder entsteht. Was falsch ist, aber da dieses Bild wirklich ist, war dies mein Bezugspunkt..

 

O nein. Du darfst niemals aufhören, dich zu wehren! 

Danke! Auch ich lerne noch, dass "Gebote" ungültig sein können.. dass ich mich wehren darf.

Und wer spricht von aufhören?

Ich fange gerade erst an mich zu wehren! :thumbup:

 

Liebe Grüße, Lichtsammlerin

  • Gefällt mir 2
Geschrieben

Hallo zoe,

 

"Wer sich nicht wehrt, lebt verkehrt" - das muss ich mir merken, der Spruch gefällt mir!

Ja, mitunter ist es die einzige Lösung jeden Kontakt abzubrechen und sich konsequent aus dieser "Familie" zu lösen, das eigene Leben leben..

Ich habe es nie so gesehen, dass auch dies ein Akt des Widerstandes und sich Wehrens ist - aber du hast vollkommen Recht. Das ist keine "Flucht" sondern eine große Stärke, durch die man den Eltern die Macht entsagt.

Danke für deinen Besuch und die lieben Worte!

 

Liebe Grüße, Lichtsammlerin

Erstelle ein Autorenkonto oder melde dich an, um zu kommentieren

Du musst ein Autorenkonto haben, um einen Kommentar verfassen zu können

Autorenkonto erstellen

Neues Autorenkonto für unsere Community erstellen.
Es ist ganz einfach!

Neues Autorenkonto erstellen

Anmelden

Du hast bereits ein Autorenkonto? Melde dich hier an.

Jetzt anmelden
×
×
  • Neu erstellen...

Wichtige Information

Community-Regeln
Datenschutzerklärung
Nutzungsbedingungen
Wir haben Cookies auf deinem Gerät platziert, um die Bedienung dieser Website zu verbessern. Du kannst deine Cookie-Einstellungen anpassen, andernfalls gehen wir davon aus, dass du damit einverstanden bist.