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Hallo Lotte,

 

vor 40 Minuten schrieb Lotte, B. R.:

da ist dir mal wieder ein wahres Meisterwerk gelungen, ich weiß zwar nicht, wie man diese Gedichtform nennt,

aber ich bin echt begeistert, wunderschön!

wie ich immer sage: Ich gab zwar, auch wie immer, mein Bestes, aber ich muss, wie immer, den 'Lorbeerkranz' mit der - Sestine teilen. So nennt sich diese Gedichtform. 

 

Ich habe bis jetzt insgesamt vier Sestinen geschrieben, in den letzten 9 Jahren. Das ist nicht viel, denn diese Gedichtform ist weit schwieriger zu schreiben, als sie beim Lesen aussieht. Das habe ich bei dieser, meiner aktuellen, in genau dem gleichen Maße festgestellt wie beim ersten Mal. Diese Gedichtform ist nicht im 'freien Gedankenfluss' zu schreiben - und das macht sie (unter anderem) so 'vertrackt'. Ein Sonett, meine Lieblings-Gedichtform, ja, das kann bei mir mittlerweile 'fließen' und braucht dann nur noch 'Feinschliff und Politur'. Das wird bei einer Sestine bei mir mit Sicherheit nie möglich sein. :wink: Die Sestine muss bewusst 'erarbeitet' werden. Weil man beim Schreiben eben nicht allein auf nur 6 Reime festgelegt ist - sondern auch auf eine feste, vorgeschriebene Reihenfolge der Verse. Und am Schluss gilt es auch noch, alle 6 Reime in drei Zeilen, als Conclusio, sinnvoll unterzubringen ... ich kann nur sagen - das reicht mir jetzt mal wieder, zumindest so ungefähr für die nächsten 2,3 Jahre. :biggrin:

 

Aber es 'juckte' mich mal wieder. Kommt bei mir vor, denn ich liebe, zugegeben, öfter mal 'Herausforderungen'.

 

Ganz herzlichen Dank für dein Lob und deinen Kommentar! :grin:

 

LG,

 

Anonyma

 

 

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Hallo Kastaneinblüte,

 

vor 35 Minuten schrieb Kastanienbluete:

so ein Gedicht habe ich noch nie gelesen. Ich bin begeistert. Ich werde mir Dein Gedicht zerpflücken und ganz genau anschauen, um es zu erforschen, wie Du das gemacht hast. Das will ich auch mal probieren. Danke Dir herzlich dafür.

ich war auch begeistert, als ich der Sestine, so wird diese Gedichtform genannt, zum ersten Mal 'begegnet bin'. Ich kann also sehr gut nachvollziehen, welchen 'Reiz' sie auf dich ausübt - sie übte und übt ihn auch auf mich aus. Nicht zuletzt, weil sie eben eine echte Herausforderung ist.

 

Diese Sestine hier, für dich zur Information, ist eine Variante. Es gibt Varianten, bei denen sogar die Reihenfolge der Verse deutlich komplizierter ist. 

 

Es gibt aber im Internet dazu viele Informationen, du wirst sicher fündig, wenn du danach suchst. Die Namen Martin Opitz, Justus Georg Schottel, Friedrich Rückert, Joseph von Eichendorff (allerdings nur eine bei ihm) und Georg Rudolph Weckherlin können dir auch hilfreich sein. Die Sestine wurde aus dem Italienischen ins Deutsche 'adaptiert'.

 

Sie ist schwierig zu schreiben, weil ein ganz bestimmtes Versmaß und eine exakte Reihenfolge der Reime eingehalten werden müssen. Aus dem italienischen Endecasillabo wurde bei uns hier der jambische Fünfheber, er ist das vorgeschriebene Versmaß für die Sestine. 6 Endreime, die sich in festgelegter Reihenfolge wiederholen (Reimschema); sie können aber nicht nur, sondern sollen sogar variiert werden (also wie bei mir hier z. B. Leben, erleben, Erleben, Erdenleben usw.), damit es nicht 'eintönig' wird. Die drei letzten Verse sind die Conclusio (als die 'Zusammenfassung, das Fazit' des Ganzen) und müssen, ebenfalls in einer festgelegten Reihenfolge, dann alle 6 Reime enthalten, jeweils zwei bestimmte pro Vers.

 

Das ist jetzt nur eine ganz 'grobe' Zusammenfassung, was die 'Struktur', den Aufbau der Sestine anbetrifft. Wie gesagt, es gibt Varianten. Und es gibt im Internet auch ausreichend Beispiele zu finden, die besonders beim ersten Versuch sehr hilfreich sind. Ich habe mir damals auch eine solide Anzahl davon durchgelesen und an ihnen das 'Erkennen' der Reimreihenfolge 'geübt', um so ein Gefühl für die 'Besonderheiten' und die 'Beschaffenheit' der Sestine zu bekommen.

 

Ich habe jedenfalls dir zu danken - ebenso herzlich wie Lotte, für dein Lob, dein Interesse und deinen Kommentar! :grin:

 

LG,

 

Anonyma

 

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Hallo Anonyma,


stimmungsvolle Verse sind es, die ich hier lese; von einer Freundschaft, einem
Dialog mit einem Baum. 
Durch die Wiederholung der Reime erzeugt das Gedicht zumindest bei mir sehr
rasch einen 'vertrauten Klang'. Dazu kommt noch der saubere Rhythmus, feine  
Bilder und Gedanken und - fertig ist ein schönes Gedicht.


Am besten gefällt mir:

ein Erdenleben
scheint lang zu sein, doch so ein Frühlingsabend
beweist, wie kurz sie sind, die Jahreszeiten,
der Winter? Nur ein Bett, darin zu ruhen.


Gern gelesen und von der Stimmung mittragen lassen.


LG, Berthold 

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Hallo Carlos,

 

wie gesagt, gebührt das Lob auch mit der Sestine als Gedichtform. Sie ist bzw. war gewissermaßen so eine Art 'Schablone'? für mein Schreiben, sie gab die 'Rahmenbedingungen' für diese Symphonie, wie du es nennst, vor.

 

Aber ich danke dir natürlich ganz herzlich für dein großes Lob! :grin:

 

LG,

 

Anonyma

 

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Hallo Berthold,

 

vor 43 Minuten schrieb Berthold:

stimmungsvolle Verse sind es, die ich hier lese; von einer Freundschaft, einem
Dialog mit einem Baum. 
Durch die Wiederholung der Reime erzeugt das Gedicht zumindest bei mir sehr
rasch einen 'vertrauten Klang'. Dazu kommt noch der saubere Rhythmus, feine  
Bilder und Gedanken und - fertig ist ein schönes Gedicht.

ich danke dir. Und ich freue mich wirklich über den Anklang, den dieses Gedicht hier gefunden hat. Denn daraus kann ich entnehmen, dass ich - besser werde. Ganz allgemein, was mein Schreiben anbetrifft. Das ist sehr wichtig für mich - Freude, aber vor allem Ansporn. Es sagt mir, dass ich noch 'Luft nach oben habe', das gibt mir neue Kräfte und neuen Elan, weiter an mir und an meinem Schreiben zu arbeiten. Denn wenn der 'vertraute Klang', wie du es nennst, hier nicht der 'Monotonie' zum Opfer fiel (was bei der Sestine immer eine 'Gefahr' ist), dann mache ich Fortschritte. Darüber freue ich mich natürlich sehr.

 

vor 47 Minuten schrieb Berthold:

Am besten gefällt mir:

ein Erdenleben
scheint lang zu sein, doch so ein Frühlingsabend
beweist, wie kurz sie sind, die Jahreszeiten,
der Winter? Nur ein Bett, darin zu ruhen.


Gern gelesen und von der Stimmung mittragen lassen.

Wunderbar, wenn ich die Stimmung, die mich beim Schreiben mittrug, an dich als Leser weitergeben konnte, denn ich denke - das ist eins der Hauptkriterien, um die es beim Dichten geht. Leser zu 'erreichen'. 

 

Vielen, herzlichen Dank für deinen Kommentar! :grin:

 

LG,

 

Anonyma

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Hallo Sternwanderer,

 

mit einem Tag Verspätung - ich bin gerade etwas 'gehandicapt', bedingt durch meinen alljährlichen Frühjahrs'kampf' mit Stirnhöhlenentzündungen. Das wurde bei mir schon vor 25 Jahren operiert, deshalb ist es zwar nicht mehr gefährlich, aber schmerzhaft. Ach, diese blöden Pollenallergien ... Deshalb bin ich gerade etwas 'angeschlagen', so dass ich auch mal 1,2 Tage vielleicht hier nicht anwesend bin und leider auch meine Kommentare zu anderen Gedichten zwangsläufig etwas 'rarer' und kürzer ausfallen, als sonst - und genauso auch meine Antworten. Leider verursacht das Akutwerden der chronischen Stirnhöhlenentzündung bei mir immer Kopf- bzw. Stirnhöhlenschmerzen und darunter leiden dann Konzentrations- und Durchhaltevermögen bei mir. Ist in ein paar Wochen wieder vorbei - aber bis dahin fallen Kommentare leider etwas weniger in ihrer Anzahl und auch in ihrer jeweiligen Länge aus - bedingt.

 

Am 26.3.2020 um 08:40 schrieb Sternwanderer:

eine Hymne an die Jahreszeiten - wunderschön!

Vielen, herzlichen Dank für das 'wunderschön'. Trotz meiner Allergien und den daraus resultierenden Problemen liebe ich den Frühling. Ich liebe es einfach, wenn ich zusehen kann, wie es überall grünt und blüht. Da kann ich mich immer gar nicht satt daran sehen. Viel schöner als mein Gedicht - so viel steht für mich fest. Mutter Natur ist die wahre Künstlerin!

 

Und - ich habe auch eine wirkliche Schwäche für Bäume, was die Pflanzenwelt anbetrifft. Ich mag jede Art Pflanzen, aber Bäume - sie sind für mich irgendwie darunter etwas Besonders. 

 

Im Moment fällt mein Blick, wenn ich aus dem Wohnzimmerfenster nach draußen schaue, auf einen Baum, der im Frühling besonders schön ist. Eine recht große Blutbuche (auch Purpurbuche) steht im Nachbargarten. Zwar fällt sie auch im Sommer und Herbst unter all dem Grün mit ihren roten Blättern auf, aber jetzt gerade ist sie übervoll, übersät mit rosa Blüten - und in keinem blassen, sondern wirklich intensiven, dunkleren, rötlichen Rosa. Einfach - superschön!

 

Am 26.3.2020 um 08:40 schrieb Sternwanderer:

Für mich lesen sich deine Zeilen aber auch wie ein Hohelied an die Erfüllung des Lebens -

Ja - das ist gut möglich. Ist das nicht immer, wie alles, miteinander verbunden?

 

Auch ein Baum kann ein Freund sein - als Kind hatte ich einen. Bevor er einer Tankstelle weichen musste. Es war eine wirklich alte, sehr große Trauerweide. Ich spielte unter den Ästen, die bis auf den Boden herabhingen. Es war für mich als Kind fast wie eine 'Höhle'. Ein idealer Spielplatz also. Später - war ich dort tatsächlich picknicken und genoss einfach die 'Gegenwart' des alten Baums.

Dann zog ich um. Und als ich ein paar Jahre später wieder einmal dort 'auf Besuch' vorbeikam - war da eine Tankstelle ... tja.

 

Vielen Dank für deinen Kommentar! :smile:

 

LG,

 

Anonyma

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