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Das Amselmännchen Sigismund
wär ach so gern ein großer Hund.

Er würfe sich in Positur

und trabte zu der Witzfigur;

die suchte maunzend, blass vor Schreck

und voller Panik ein Versteck.

Dann stürmte er mit einem Satz
auf deren Lieblingsliegeplatz
und sonnte sich dort mit Genuss;
dem bösen Kater zum Verdruss.

Auch ihn zu jagen wäre fein,
mit wildem Kläffen hinterdrein:
Egal ob Berg, ob Tal, ob Au -
bis tief hinauf ins Himmelsblau.

O wär das schön, ihn zu traktieren.
Als Sieger laut zu tirilieren. ---
Doch faktisch sitzt er, nichts zu machen,
in Kater Leos großem Rachen.

Das Amselmännchen Sigismund
wär ach so gern ein großer Hund.

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Hallo Berthold,

 

ach das ist köstlich.

Oh aber zugegeben musste ich bei diesen Zeilen doch etwas schlucken:

Doch faktisch sitzt er, nichts zu machen,
in Kater Leos großem Rachen.

 

Ein "Piepmatz" sagte ich früher immer. Tja, welche Gedanken gehen einem Amselmännchen wohl so durch den Kopf?

Interessant finde ich sprachlich wie der Konjunktiv die Aussagen als Gedanken sichtbar macht, vielleicht als Wunschvorstellung, aber klar als Möglichkeit. Nicht Wirklichkeit.

Im Kojunktiv zu dichten hat mE generell einen Reiz.. und ist dir gut gelungen.

 

O wär das schön, ihn zu traktieren.
Man könnt' als Sieger laut tirilieren. --

Hier stimmt das Versmaß nicht mehr überein, was den Lesefluss ein wenig stört. Im zweiten Vers ist eine Silbe zu viel.. Ich hätte einen Vorschlag, und wie immer schaust du einfach ob es passt oder nicht :wink:

O wär das schön ihn zu traktieren,

als Sieger laut zu tirilieren. --

 

So sehr ich auch bei deinen Zeilen schmunzeln muss, so ist es auch etwas bedrückend. Nun, es ist "der Lauf der Dinge" - Katzen fangen Vögel - aus die Maus. Aber häufig sind die Tiere wie ein Spielzeug..

Ich hatte früher einen Kater, der hat auch Geschenke gemacht, Königslibellen, die er mir aufs Kopfkissen gelegt hat. Und mehrmals hatte er Vögel in der Wohnung die noch lebten, die er immer wieder losgelassen hat, dann gejagt, wieder losgelassen... nicht schön. Gleiches Spiel mit Mäusen.

Die Vögel taten mir doch arg leid.

Deine humorvolle Art dies auszudrücken gibt dem ganzen eine würzige Note, die leichter zu verdauen ist, als ohne Humor :thumbsup: Von daher.. habe ich gerne mitgeschmunzelt.

 

Liebe Grüße, Lichtsammlerin

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Hallo Berthold,

 

eigentlich will kein Tier etwas Anderes sein, als das, was es ist.

Nur wir Menschen.

Wir benutzen sie, die Tiere, in jeder Hinsicht.

Fabeln, wo Tiere stellvertretend für Menschen auftreten, sind eine altgriechischische Erfindung. Nach Äsop kam der römische Sklave Phaedrus.

Bis heute lebt diese Gattung.

Da ich auch ein Mensch bin, finde ich auch meistens Gefallen an solchen Sachen!

Liebe Grüße

Carlos

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Hallo Berthold,
das Amselmännchen hätte sich mal früher darauf besonnen, seine Flügel zu benutzen.
Ansonsten ist eben der Lauf der Dinge, fressen und gefressen werden. Ob sich das mit Humor/Satire leichter ertragen lässt,
ist wohl eher eine menschliche Sichtweise. Schön, dass Du diese Schreibtradition am Leben hältst.
LG
Perry
 

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Hallo Gina,

dein Besuch freut mich,  und wenn dich mein Gedicht zum Schmunzeln gebracht hat, dann hat es seinen Zweck ja schon erfüllt.

vor 5 Stunden schrieb Gina:

Obwohl das Ende eher traurig ist.

Da hast du recht. Vielleicht ist es eines jener Gedichte, das du mit einem weinenden und einem lachenden Auge lesen kannst.

Danke für deinen Kommentar und 
LG, Berthold 


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Hallo Lichtsammlerin,

schön, dass du hier vorbeischaust. 

 

vor 4 Stunden schrieb Lichtsammlerin:

ach das ist köstlich.

Oh aber zugegeben musste ich bei diesen Zeilen doch etwas schlucken:

Freut mich (das 'köstlich'). - Ich habe eine Weile überlegt, wo ich das Gedicht einstellen soll; schlussendlich ist es im Töpfchen 'Humor' gelandet. Allerdings passt es hier auch nicht so ganz hinein. Hm. In diesem Fall ist der Schluss die Wende hin zum Ernsten ... 
 

vor 4 Stunden schrieb Lichtsammlerin:

O wär das schön, ihn zu traktieren.
Man könnt' als Sieger laut tirilieren. --

Hier stimmt das Versmaß nicht mehr überein, was den Lesefluss ein wenig stört. Im zweiten Vers ist eine Silbe zu viel.. Ich hätte einen Vorschlag, und wie immer schaust du einfach ob es passt oder nicht :wink:

O wär das schön ihn zu traktieren,

als Sieger laut zu tirilieren. --

Uups. Da hab ich mir diesen Vers wohl x-mal zurechtgenuschelt. Ist aber halb so schlimm, ich hab ja dich. Dein Vorschlag ist stimmig, gefällt mir und ich mache mich gleich daran ihn einzuarbeiten ... Danke dir. 

Danke für deinen Kommentar und
LG, Berthold 


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Hallo zoe,

freut mich, dass du hier vorbeischaust und dir das Gedicht gefällt.

Deine Abenteuergeschichte aus dem Alltag, mit den Akteuren Spatz, Katze und zoe habe ich meinerseits gern und mit Schmunzeln gelesen. Erfreulich, dass es hier keine Verluste zu beklagen gab; erfreulich vor allem für den Spatz.

Danke für deinen Kommentar und
LG, Berthold 


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Hallo Carlos,

schön, dass du vorbeigeschaut hast.
Ich habe deine Gedanken über Mensch, Tier und Fabel gern gelesen.

Danke für deinen Kommentar und 
LG, Berthold 


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Hallo Perry,

dein Besuch freut mich.

vor 3 Stunden schrieb Perry:

Ansonsten ist eben der Lauf der Dinge, fressen und gefressen werden.

So ist es. Und Humor bietet mir einfach die Möglichkeit, real existierenden Schwierigkeiten, Problemen etc. ein wenig die Schärfe zu nehmen.

Danke für deinen Kommentar und
LG, Berthold 


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@Kirsten
@alterwein

@Sternwanderer
@Skalde
@Freiform
@Lotte, B. R.

- Dankeschön!  -
 

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vor 8 Stunden schrieb Berthold:

O wär das schön, ihn zu traktieren.
Als Sieger laut tirilieren. ---

Hallo Berthold,

 

freut mich, dass mein Vorschlag passt :grin:

Und nun.. tja, nun fehlt eine Silbe! Also wenn du jetzt noch das "zu" vor "tirilieren" setzt, dann wäre es mE ganz stimmig!

 

Im Übrigen finde ich die Humorecke schon passend, denn Witz muss ja nicht immer "nur" zum lachen sein, sondern darf auch mal unangenehm aufstoßen, zum Nachdenken anregen usw.. Und geschmunzelt habe ich bei deinen Zeilen ja auch gut.

Aber ich tue mir auch oft schwer, ein Werk in eine Kategorie zu ordnen, als stecke es dann in einer Schublade und bitte auch nichts anderes darf dann darin gefunden werden! Naja, so denken wir ja zum Glück nicht :wink:

 

Liebe Grüße, Lichtsammlerin

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Da ist der Wurm drin. :confused:



Hallo Lichtsammlerin,

nun habe ich höchst konzentriert den frisch eingebauten Fehler wieder entfernt und sofern mir jetzt keine Schrauben übrig bleiben, sollte es passen.
Möge Sigismund fortan sein Liedchen mit stimmigem Rhythmus und wohl dosierter Dauer pfeifen ... :classic_wink:
Nochmals Dankeschön.

LG, Berthold 
 

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Hallo Berthold,

eine Bemerkung von mir ist, glaube ich, untergegangen, ich schreibe es nochmals:

Fabeldichtung scheint eine ausgesprochene Männer Domäne zu sein.

Auf einer langen Liste von deutschen Fabeln Dichter habe ich keinen einzigen Frauennamen gefunden.

Warum glaubst du, dass Frauen sich nicht bei dieser Gattung tätig engagieren?

Liebe Grüße

Carlos

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Hallo Carlos,

keine Sorge, deine 'Bemerkung' ist nicht untergegangen, ich habe lediglich zuerst einen Fehler in meinem Gedicht korrigiert.

Du fragst:

vor 50 Minuten schrieb Carlos Larrea:

Warum glaubst du, dass Frauen sich nicht bei dieser Gattung tätig engagieren?

Meine Antwort: Ich weiß es nicht, Carlos. 

Erfreulicherweise befinden wir uns hier in der Poeten-WG und die weist einen beachtlichen Frauenanteil auf. Frauen, die sich mit Literatur beschäftigen, lesen, schreiben etc. Ich meine, es wäre einfacher, die zu fragen, die es betrifft: Frauen. :wink:


Du könntest hierzu ja nochmal einen Text im Poetencafe oder einem anderen Ort deiner Wahl einstellen.


Schönen Abend und 
LG, Berthold

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Hallo Carlos, Hallo Berthold,

 

ich möchte nur kurz meinen Senf dazu geben :whistling:

Wenn man sich die deutsche Lyrik anschaut, finden sich in jedem Genre bis zur Nachkriegszeit mit großer Mehrheit nur Männer. Ich glaube nicht, dass es etwas mit der Fabel zu tun hat, sondern mehr mit der Zeit. Fabeln sind nicht unbedingt die leitende Ader der Moderne, auch wenn sie hie und da auftauchen.

Das wäre meine Überlegung..

 

Ansonsten, Carlos, wenn du da mehr Austausch wünschst, finde ich Berthold's Vorschlag gut, die Frage im PoetenCafe oder so zu diskutieren. Ist ja durchaus eine spannende Frage..

So, nun verkrümel ich mich auch wieder!

 

Liebe Grüße euch, Lichtsammlerin

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Hallo zusammen, lieber Berthold,

die hübsche Fabel gefällt mir gut ...bis auf das Enede.

 

 

 

Hab mal was gebastelt, weil ich so gerne die Amsel singen höre.

 

Kater Leo wollts nicht schlucken

ihn schien gleich drauf etwas zu drucken

und wie der Jonas aus dem Wale

so ging es auch in diesem Falle

Leo begann ihn auszuspucken

 

 

Frisch aus den Tasten, die noch glühen

Lieben Gruß von Carry:hiya::blume:

 

 

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Hallo Carry, hallo Letreo,

euer Besuch freut mich, ebenso euer Lob. Dankeschön.

vor 20 Stunden schrieb Carry:

Kater Leo wollts nicht schlucken

ihn schien gleich drauf etwas zu drucken

und wie der Jonas aus dem Wale

so ging es auch in diesem Falle

Leo begann ihn auszuspucken

... na dann ist die Sache entschieden. :wink: Kater Leo geht leer aus und die Amel flattert - noch ein wenig klamm - von dannen. - Hübsch gedichtet. :thumbup:

 

vor 3 Stunden schrieb Letreo71:

ein "fabelhaft" möchte ich gerne noch ergänzen.

Dankeschön. :saint:

Bleibt gesund.
LG, Berthold 

 

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