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Das letzte Gebet


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Das letzte Gebet

 

Warum nenne ich dich Gott
Hoffnung sollte ich dich nennen
Damit du dich heimlich fühlst
In meinem Kopf, ohne die Nöte
Deiner Waffen, die du brauchtest
Frieden zu stiften mit aller Härte

 

Hoffnung nähme nie in Kauf
Dass ihr Kind nicht leben wollte
Einzig um ihr abzusagen
Aller Freuden Glück ablehnend
Und ihr Erbe auszuschlagen

 

Gehe nun in Frieden, Gott
Der du mich nicht hoffen lässt
Hast mein Leben nicht bekommen
Kriegst jetzt nicht einmal den Rest

 

Des Lebens Selbstzweck, der ich bin
Ohne Not, ohne Berechnung
Ewig genügendem Sinn

 

Brauche nur ein jetzt und hier
Und die Hoffnung, einzuatmen

 

Um die Hoffnung einzuatmen

 

 

 

(Nur damit man mich nicht falsch versteht; hier geht es nich um eine allgemeine Kritik an bestimmten Konfessionen, sondern um etwas Persönliches, das durch diese geprägt ist.)

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Lieber @Ponorist! Der traurige Hintergrund der Gedanken zu Hoffnung und Glaube berührt mich sehr. Möge das LI die Ruhe finden, die es wegen mangelnder Hoffnung verloren hat. Musste es ein paar Mal lesen und fühlte immer wieder den Schmerz, der diesen Zeilen zugrundeliegt. Oder bin ich nur in der Stimmung, der dem Schmerz gerade näher ist als der Hoffnung.

Sehr schön geschrieben.

Sonja

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Ich habe mittlerweile einen kleinen, aber dennoch sehr erfüllenden Zugang zur Religion gefunden und sinniere innerlich viel über deren Bedeutung, für mich persönlich. 

Nun gibt's im Buddhismus keine wirkliche Gottesfigur, dennoch kann ich die Gedankengänge des Gedichtes durchaus nachvollziehen, auch wenn ich zu anderen Schlüssen gelangt bin. 

 

Denn ich glaube nicht das Religion eine Wunsch Veranstaltung ist, die man letztlich danach bewerten sollte, ob Hoffnungen, Träume und Wünsche in Erfüllung gingen. Ein Mönch hat mir erst letztens erzählt, dass er beobachtet habe, wie verlockend es sei, alles Gute dem Glauben/Gott zuzuschreiben und alle Tragik des Lebens geht als Grundlage für Zweifel oder den Nachweis der Nichtexistenz zu begreifen. 

Er verstünde den Glauben aber eher als Hafen, in dem die Seele stets Ruhe findet. 

Und zwar unabhängig von der gegenwärtigen Lebenssituation. Weil sie eine mystischen aber auch philosophischen Unterbau darstellt und einen Ruhepol, ob die Sonne scheint oder es im Leben stürmt. 

Mir hat diese Sichtweise sehr gefallen und seitdem denke ich viel darüber nach, seit meine eigene Situation sich ebenfalls verändert hat. 

Deshalb versuche ich den Glauben als Stütze zu begreifen, der mir inneren Frieden und Gelassenheit beibringen kann. 

Für mein Glück/Unglück bin ich nach wie vor selbst verantwortlich und alles andere ist eventuell sowieso vorherbestimmt. Weil alle Dinge im Fluss sind und nichts zufällig passiert. 

 

Ich wünsche Dir trotzdem alles Gute, Ruhe und ganz viel innere Kraft. 

LG Yue

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Ich Danke Euch von Herzen für das Wohlwollen, das Ihr mir entgegenbringt. Damit habe ich kaum gerechnet.

 

Danke @avalo für deine Perspektive. Einen allumfassenden Schöpfergedanken bis hin zu Pantheismus habe ich mir schon oft vorgestellt. Manchmal hat es mir Angst gemacht, da man einer solchen Entität nicht entkommt. Dass solche Ängste sehr stark mit Projektionen einhergehen, ist mir im Kopf bewusst, nicht aber in den zeitlosen Anteilen.

 

Danke @Sonja Pistracher für dein Mitgefühl. Ja, dem "letzten Gebet" liegt viel Schmerz von emotionalem Missbrauch und Fanatismus zugrunde. Es hat lange Zeit und Anstrengung gebraucht, um sich dem fühlend zu nähern. Es hat sich aber mehr als gelohnt.

 

Danke @Yue für deine Ausführung. Ja, Buddhismus ist ein von mir sehr wertgeschätztes Lebenskonzept, dessen Inhalte ich teilweise sogar praktiziere. Achtsamkeit und Meditationspraxis sind super Techniken, die jeder ausprobieren sollte. Die Ungezwungenheit und die Freiheit, alles auch unreligiös anzuwenden zu können, finde ich beruhigend.

 

Danke auch an alle anderen fürs Mögen und Lesen.

 

Bis bald

 

Euer Peter

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