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Und schon wieder ein aussagekräftiger Vierzeiler. Nichtachtung seiner eigenen Aufgaben auf dem Umweg zum Tod (wobei ich nicht sicher bin, ob dies ein Umweg ist!) bringt das Boot wohl auch in den Hafen, aber ich glaube doch eher an die Bestimmung einer Aufgabe in diesem Leben. Und aus diesem Grund wäre es wohl besser, sie in angemessener Würde zu lösen. Wohl Ansichtssache, aber immerhin ein Weg. Und wenn man das Glück hat, mit positiver Lebensenergie ausgestattet worden zu sein, dann geht man diesen Weg auch gerne. Die Stolpersteine sind wohl die Wellen, die Hürden. Einfach "umschiffen" nicht immer möglich.

Vielleicht rückst du vom "Umweg" etwas ab. Dann wäre mir wohler bei deinen Zeilen.

LG

Sonja

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Liebe Sonja,

 

vielen Dank für deine Antwort.:smile:

 

Was den Umweg angeht: Das Leben ist deshalb ein Umweg zum Tod, weil wir vor und nach dem Leben tot sind. Der schnellste Weg wäre also, gar nicht erst geboren zu werden. Das bisschen Leben, das wir zwischen den beiden Ewigkeiten der Nichtexistenz haben, ist die Ausnahme, ist der Umweg, weswegen es so wichtig ist, den Weg als solchen zu würdigen, statt an das "Ziel", an das Ende der Reise oder einen Endzweck des Lebens zu denken.

 

Leben findet im Jetzt statt. Jede einzelne Sekunde ist wertvoll, weil sie ein Umweg ist und jeder Gedanke an die Zukunft bringt uns von der Erfahrung des Lebens selbst ab. Klar, das Leben verlangt von uns, auch an die Zukunft zu denken; das ist unvermeidlich. Aber sich nur in ein künftiges Leben hineinzudenken, nur einem Ziel nachzueilen, lässt die Gegenwart ungelebt verstreichen.

 

Und daher sehe ich oft mit Bedauern, wie Leute sich über Umwege ärgern, zu denen sie gezwungen sind. Diese Umwege bringen sie weiter weg von ihren Zielen. Aber da man den Umweg nun einmal gehen muss, sollte man diese Tatsache akzeptieren und den Weg als solches genießen, es als eine Einladung betrachten, Erfahrungen zu machen, die man nicht gemacht hätte, wenn man nur den direkten Weg zu seinem Ziel gegangen wäre. Ich finde Umwege immer spannend - figurativ und wörtlich. Einige der schönsten Landschaften habe ich beispielsweise entdeckt, weil eine Straße gesperrt war. Ich hätte mich auch die ganze Zeit über den Zeitverlust schwarz ärgern können und mich dann gar nicht auf die Schönheit der Landschaft eingelassen. Das wäre aber der eigentliche Zeitverlust gewesen.

 

Am 15.8.2020 um 17:54 schrieb Sonja Pistracher:

Und wenn man das Glück hat, mit positiver Lebensenergie ausgestattet worden zu sein, dann geht man diesen Weg auch gerne.

So ist es und das hast du auch ganz im Sinne meines Gedichts gesagt.:grin:

 

LG

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