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Hallo Sternwanderer,

 

Was vergangen ist, kehrt nimmer wieder.. die Zeit kennt nur diese eine Richtung und duldet weder Stillstand noch Umkehr.

Woraus die Vergangenheit letztlich besteht ist eine spannende Frage, denn letztlich könnte sie auch reine Einbildung sein. Es gibt zumindest keinen logischen Widerspruch in der Aussage, dass diese Welt erst seit 5 Minuten existiert und alles, was wir erinnern nur bloße Einbildung ist. Aber von solch philosophischer Betrachtung mal abgesehen... definiert nicht jeder das Vergangene ein wenig anders?

Es sind wohl die Gedanken, die Erinnerungen. Ein Echo trifft es sehr gut, finde ich. Der Nachhall von etwas, das war. Flüchtig, denn auch der Nachhall hat kein Bestand, die nächste Sekunde wischt auch diesen fort.

Interessant finde ich das Bild eines Zuhauses. Denn kennt die Vergangenheit etwas derartiges? In uns selbst, sicher, wird es etwas wie "Heimat" für vergangenes Erleben geben, wo dies zu Ruhe kommt (oder auch nicht) und die Suche beendet ist. Aber ist es letztlich nicht die Gegenwart, die in der Vergangenheit nach Sinn sucht? Nacht etwas Vertrautem, das wie ein Zuhause ist, vielleicht ein Gefühl von Geborgenheit, welches die Zukunft wiederum versucht erneut herzustellen?

 

Du siehst, mir kommen viele Gedanken.. Wenn das ein Gedicht schafft, ist mE der Zweck schon erfüllt!

Eine sprachliche Unstimmigkeit fällt mir aber auf:

 

vor 47 Minuten schrieb Sternwanderer:

Die Vergangenheit sind

längst vergessene Stunden

vor 47 Minuten schrieb Sternwanderer:

Sie ist verlebte Gedanken

Die Vergangenheit ist ja erstmal Singular. Im ersten Vers schreibst du logischerweise "sind", denn "längst vergessene Stunden sind die Vergangenheit" (umgestellt). Auch wenn das "sind" zunächst leicht irritierend erscheint, denke ich, ist das so ja richtig. In der nächsten Strophe ist " Sie" (die Vergangenheit) aber wieder Singular, was nicht zu "verlebte Gedanken" (Plural) passt.

Umgestellt hieße es ja: "verlebte Gedanken ist (Vergangenheit/sie)". Richtig wäre hier aber auch ein "sind", weil die verlebten Gedanken sind.

So würde ich es verstehen. Ich bin zugegeben auch immer etwas irritiert, wenn sich Plural und Singular so aneinander reiben, es liest sich immer etwas merkwürdig.

 

Etwas schöner meiner Meinung nach wäre, wenn du im ersten Vers statt "Die Vergangenheit", schreibst: Das Vergangene.

Aus irgendeinem Grund scheint mir da ein "sind" passender, aber das kann auch mein subjektives Empfinden sein.

 

Wie auch immer, diese Zeilen finde ich sehr gelungen.

Sie klingen selbst wie ein Echo von etwas Bedeutsamen..

 

Liebe Grüße, Lichtsammlerin

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Hallo Lichtsammlerin,

 

ganz herzlichen Dank für dein Sinnieren und dem Gefallen an meinem Text.

 

Vorweg, die Irritation eliminieremd, habe ich mich für - ist - entschieden, möchte aber bei der Vergangenheit bleiben.

 

 

Am 18.8.2020 um 15:15 schrieb Lichtsammlerin:

definiert nicht jeder das Vergangene ein wenig anders?

 

Ich glaube nicht, dass der Leser meinen Text als Behauptung versteht, sondern mehr als eine persönliche Definition und ihm somit überlassen wird meiner These zuzustimmen oder durch die Zeilen anregend seine eigene zu finden.

 

 

Am 18.8.2020 um 15:15 schrieb Lichtsammlerin:

Interessant finde ich das Bild eines Zuhauses. Denn kennt die Vergangenheit etwas derartiges?

 

Ich denke schon, dass die Vergangenheit, ebenso wie die Zukunft in einem Zwischraum ihre Heimat hat.

 

 

Am 18.8.2020 um 15:15 schrieb Lichtsammlerin:

Aber ist es letztlich nicht die Gegenwart, die in der Vergangenheit nach Sinn sucht?

 

Die Vergangenheit ist Gegenwart und Zukunft zugleich – heißt: die Vergangenheit lehrt mich die Gegenwart, aber auch die Zukunft zu leben.

 

 

Am 18.8.2020 um 15:15 schrieb Lichtsammlerin:

Nach etwas Vertrautem, das wie ein Zuhause ist, vielleicht ein Gefühl von Geborgenheit, welches die Zukunft wiederum versucht erneut herzustellen?

 

Da ich an die Wiedergeburt, die Existenz übernatürlicher Kräfte glaube kann ich dem zustimmen und somit schließt sich der Kreis um die Suche der Vergangenheit/den verlebten Gedanken nach einem Zuhause.

 

 

Am 18.8.2020 um 15:15 schrieb Lichtsammlerin:

Sie klingen selbst wie ein Echo von etwas Bedeutsamen.

 

Sie sind etwas Bedeutsames - nämlich unsere ganzheitliche Existenz.

 

 

 

Dankeschön für's Mögen an: @Freiform  @Sonnenuntergang  @Gina   @anais  und @Skalde

 

 

 

LG Sternwanderer

 

 

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