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Schach

 

Der König bin ich vielleicht nicht,

doch das wird sich zeigen,

schließlich bin ich allen eigen

 

Bevor das Träge Innen schwankt

gilt es noch, die vielen Mauern

zu durchqueren, zu belauern

 

Ein Bauer ist nicht immer dumm,

der Läufer nicht gradlinig,

die Springergabel harkt zu wenig

 

Die Dame ist nicht stark genug,

hat keine Superkräfte

nicht auf der Königshäflte

 

Zur Eröffnung ein Gambit,

die Meinung ausgetauscht,

die Position belauscht

 

Schon ist nichts mehr davon übrig

Was vom Anfang uns noch bleibt,

ist nur ein wenig Neid

 

Bald kommt die große Offenbarung

zu schwächen alle Offenheit,

die sich reibt

 

Versteckt und uneindeutig

gewinnt meist die Verblendung

in ästhetischer Vollendung

 

Des Turmes Bollwerk kommt gerannt,

hat bereits gemauert

bevor es das bedauert

 

Angriff und die Stellung halten

Schlagen, opfern, ausagieren

Die Schwachstellen kaschieren

 

Bauer, teuerster Kurzstreckenläufer

schau niemals zurück,

zu den Seiten tritt

 

Kaum einer wird sich wandeln

Fast jeder wird erwischt

Mensch ärgere dich nicht

 

Die Jagd der Sehnsucht ist eröffnet

Alles drängt vom Zentrum weg

Das Spiel beginnt erst jetzt

 

Am Ende bleibt im besten Fall

ein leeres Brett, ein volles Blatt,

vor dem Untergang rettendes Patt

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Hallo @Ponorist - wunderschöner Vergleich unter Bezugnahme auf die Schachfiguren. Ich spiele sehr gerne Schach und finde immer weniger Gegenspieler. Ein aussterbendes Spiel, das in seiner Einzigartigkeit der vielen Möglichkeiten und Varianten, an sein Ziel zu kommen (oder auch nicht) ein glückseliges entspannendes Medium aus alter Zeit ist.

Deine Zeilen sind wunderschön, passend und mir irgendwie vertraut. Umgelegt auf das Leben sehr authentisch.

Des Springers variantenreiches Eilen

mag gern in meinem Sinn verweilen,

wobei den Läufer find ich echt schräg,

ein Beweis, nicht nur gerader Weg

und das erkenne ich ganz unbenommen

lässt dem Ziel sich direkt näherkommen.

 

Danke lieber Ponorist für diese animierenden Gedanken.

Sonja

 

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Ja, genau so ist es, liebe @anais und @Sonja Pistracher. Beim Schreiben - das Ziel war nicht ganz klar - ist mir aufgegangen, dass sich Konversationen fast immer in Richtung Energiekrieg oder Smalltalk entwickeln. Aber wenn man ganz genau hinhört, ist auch der Smalltalk eine Art Energiekrieg. Eine echte Verbindung kommt nicht zustande, und so ist alles, wie im Schach, ein Täuschen und Tarnen, Wegducken, Sticheln, Anlocken, Verscheuchen, usw., um eine gewisse Ballance zu erhalten. Im Alltag will jeder gewinnen, aber nicht so, dass das Spiel zuende ist.

Es freut mich, dass es Euch gefallen hat und danke vielmals für die Kommentare.

VLG, Euer Peter

 

PS: herzlichen Dank auch an @CB90, @CharlesThomasWooldridge, @Gina, @Skalde, @Freiform und @Joshua Coan für die Likes.

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