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Aus dem Tagebuch


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Aus dem Tagebuch

 

Einst haben wir uns bis aufs Blut geliebt
gestritten, versöhnt, die Dämonen besiegt
wir haben gelacht, uns mit Worten geschlagen
unsere Wunden geleckt und wieder vertragen

 

Einst haben wir uns beiden was vorgemacht
die Wahrheit verbogen, sie erträglich gemacht
uns gefeiert, an unsrem Verlangen betrunken
die Lügen verschleiert, glatt durchgewunken

 

Einst haben wir an wahre Liebe geglaubt
dann gegenseitig der Illusionen beraubt
du warst kein Held, ich nicht engelsgleich
die Beziehung hat den Gefrierpunkt erreicht

 

Wir haben geredet, uns nicht ausgesprochen
das Treuegelübde schlussendlich gebrochen
die Fehler immer nur bei dem Andren gesucht
wir haben uns geliebt und dann dafür verflucht
 

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Ein wirklich starker Text, dessen Aussagekraft ins Ehealphabet aufgenommen werden müsste, wenn man mit sich selbst ehrlich sein kann. Beidseitige Fehler, die sich aufgeschaukelt haben und etwas, das einmal sehr gut gewesen ist, dadurch in den Abgrund gezogen haben. Schade, dass diese Dinge passieren und nichts bleibt.

Die Schreibweise wieder traumhaft schön, klar und fließend. Gefällt mir wieder sehr gut.

Lieben Gruß

Sonja

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vor 8 Minuten schrieb Sonja Pistracher:

Die Schreibweise wieder traumhaft schön, klar und fließend. Gefällt mir wieder sehr gut.

Kann mich nur Sonja anschließen. Der Text gibt schon beim ersten Lesen unheimlich viel, ist klar und lädt doch zum wiederholten Lesen ein. Das nächste ganz tolle Gedicht nach "Nicht bereit"

Ich würde es allerdings nicht ins von Sonja zitierte "Ehealphabet" aufnehmen wollen, weil ich schon in der ersten Strophe etwas Negatives / Schwermütiges in der anfänglichen Beziehung erkenne (wesentlich durch "Dämonen"). Während die in der ersten Strophe dargestellten Auseinandersetzungen möglicherweise noch für beide Seiten "befriedigend" (auf welcher Ebene auch immer) gelöst wurden, ist das m.E. in der zweiten Strophe nicht mehr der Fall. Hier scheint nur das Körperliche übrig geblieben und der Rest, der Liebe und Partnerschaft ausmacht, tot geschwiegen worden zu sein. Das entspricht nicht meiner (idealistischen) Vorstellung von Ehe / Partnerschaft. Ich komme mal auf die Seiten der Medaille zurück: Da fehlt mir ganz klar eine. Schönen Tag für euch, Botengruß  

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