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Flügels Spannweite


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Flügels Spannweite

 

So sie ein Vogel wär am Himmel

würde sie fliegend zu ihm eilen

nichts vermocht sie aufzuhalten

keine Stund würd sie verweilen

 

Doch gestutzt sind ihre Flügel

in Geduld übt sie sich schwer

schaut er in ihren Seelenspiegel

spürt er nicht, sie sehnet mehr?

 

Halt ihn fest, wünscht ihr Gefühl

lass ihm Zeit, mahnt der Verstand

wenn er nicht kann oder gar will

zerreißt am End das zarte Band

 

Denn er ist gerade erst gelandet

von seinem letzten Höhenflug

damit er nicht im Sande strandet

webt nur die Zeit ein tragend Tuch

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Hallo Darkjuls,

du bist ein Emotions-Jongleur, toll. Ich habe das Gedicht mehrere Male gelesen und ich wüsste gerne mehr von dieser Beziehung, die auf mehreren Ebenen ungleich zu sein scheint. Wer ist der Vernünftigere der beiden? Kann die Zeit tatsächlich helfen in dieser Beziehung? Du hast auf vielfache Weise zum Nachdenken angeregt. Danke dafür

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Hallo Darkjuls,

 

wie heisst es so schön?"Gut Ding will Weile haben". es hat alles seine Zeit,die Zeit der Distanz und die Zeit der Annäherung. Es ist manchmal besser nicht gleich zu viel zu wollen, das kann abschrecken. Das richtige  Verhältnis von Distanz und Nähe ist ein sehr diffisiler Balanceakt.

Liebe Grüsse

anais

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Wunderschön, liebe Darkjuls! Besonders die dritte Strophe hat es mir angetan.

 

Mit großer Freude gelesen.

Grüße von gummibaum

 

 

Auf Himmel reimen nur Worte, die schlecht in ein solches Gedicht passen. Da Jambus und Trochäus wechseln und die dritte Strophe keine weiblichen Kadenzen aufweist, habe ich eine einheitlichere, aber vielleicht schlechtere Version in Ichform zum Vergleich erstellt. „Tragend Tuch“ finde trotz der fehlenden Endung (es) besser als „Tragetuch“.

 

Könnt ich die Flügel weit entfalten,

so wie der Vogel über mir,

mich würde nichts am Boden halten,

ich stieg mit dir hinauf ins Wir.

 

Doch arg gestutzt sind meine Flügel,

und in Geduld üb ich mich schwer.

Erbrächest du mein Seelensiegel,

so sähest du, ich sehne mehr.

 

Umschling ihn, fiebern die Gefühle,  

lass ihm noch Zeit, mahnt der Verstand,

bewahre, wenn er zögert, Kühle,

sonst reißt vielleicht das erste Band.

 

Denn er ist eben erst gelandet

vom wehen letzten Flugversuch.

Damit er nicht gleich wieder strandet,

webt ihm nur Zeit ein tragend Tuch…

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Hallo Darjuls,
"Wenn ich ein Vöglein wär
und auch zwei Flüglein hätt,
flög ich zu dir.
Weil's aber nicht kann sein,
weil's aber nicht kann sein,
bleib ich all hier."
heißt es im Kinderlied. Du hast die Bildebene schön weiter erzählt.
Leider sind Menschen keine Vögel und das Leben stutzt ihnen immer wieder mal

die Flügel.
Konstruktiv würde ich noch am Titel arbeiten, denn der klingt für mich ein wenig sperrig.
Wie wärs mit "Wär die Zeit ein zartes Band"
Gern Hineingespürt und LG
Perry

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Hallo Ihr Lieben, ich fang mal oben an: 

 

Danke Botenstoff für Dein Interesse an dem Gedicht und Deine Meinung hierzu. Ich kann Dir aus Erfahrung sagen, das Tuch war nicht tragend genug. An Gefühlen mangelte es nicht, eher war der Verstand im Weg. Wenn Du nach dem Klügeren fragst, denke ich, er war es, weil er sich zurückgezogen hat. Diese Beziehung hatte wenig Chancen. Er war noch nicht bereit für eine neue Beziehung und sie ... Nunja, es entstand dieses Gedicht. 

 

 

Hallo Anais, vielen Dank für Dein Hineindenken. Manchmal braucht es eine sofortige Entscheidung (ein Hören auf sein Herz) und manchmal sollten man den Dingen Zeit geben. 

 

Lieber Gummibaum, Du hast wieder gezaubert und ein sehr schönes Gedicht geschrieben. Ich wünschte, mir würde das auch in dieser Güte gelingen. Mit der Metrik habe ich so meine Probleme. Deine Version gefällt mir sehr gut und ich freue mich, dass sie hier als Kommentar steht. 

 

Hallo Perry, ja ich fand das Fliegen als schönen Vergleich, da die beiden weit entfernt waren und er Pilot. Bei dem Titel gebe ich Dir Recht, er ist sicher nicht optimal. Vielen Dank für Deinen Besuch. 

 

Ich danke ebenso Letreo, Freiform, Sonja, Joshua und Skalde.

 

Wir lesen uns, lieben Gruß Darkjuls

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