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Aus dem unveröffentlichten Gedichtband der Eisblumen.

 

 

Tränenschrein

 

 

 

Rosenblütenblätter zwischen
Schneelenden, büschelweis‘,
mit vollen Händen dich einseifen
mit dem Blut sonniger Traumtränen
dich heilen, mit lodernder Phönixglut

hinter Trennfolie glatt gefühlt
die Geishamaske zweiter Haut
tausendfach berührt


ein Finchen im Schneckenhaus
Lichtgeflimmer und Seelenhauch!

dies gläserne Puppenantlitz
immerzu bewegen
träge Augenaufschläge
mit Atemzügen beleben
bis es mit pochender Kehle
zu schweigen vergisst

 

 

2017

 

 

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„In der Wohnung, die eine Gruppe Geishas innehat, befindet sich immer eine seltsame Figur in der Nische.
Manchmal ist sie aus Ton, seltener aus Gold, am häufigsten aus Porzellan.
Man verrichtet seine Andacht vor ihr und bringt ihr Gaben dar — Süßigkeiten, Reis, Brot und Wein;
Weihrauch glimmt davor und eine Lampe brennt darunter.
Es ist das Bild eines aufrecht stehenden Kätzchens, das die eine Pfote wie einladend ausstreckt;
daher sein Name »das winkende Kätzchen«.
Es ist der Genius loci, es bringt Glück, den Schutz der Reichen, die Gunst der Gastgeber.
Nun, diejenigen, die die Seele der Geisha kennen, bestätigen, daß das Bild ein Symbol ihres Selbst ist.
Spielerisch und hübsch, sanft und jung, biegsam und liebkosend, schmiegsam und grau­sam,
wie ein verzehrendes Feuer.“

 

Lafcadio Hearn – Die Geisha

 

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Aufrichtigen Dank an dich @Skalde und an Mr., @Joshua Coan und an @anais!

 

Ich kann nur wiederholen, das Leben einer Muse zu betonen, sowie ich es

im Milchglasjuwel tat, aus der Reihe der Eisblumengedichte.

Solches Zeug wird selten gelesen oder für gut befunden.

 

Auch wirft manch einer mir vor, ein unehrliches Weichei zu sein,

weil Romantik nicht zu einem Typen wie mir passt.

In glorreichen Zeiten war dies weder für einen Samurai noch für

einen Spartaner eine Schande, sich der Poesie hinzugeben

und wie du außergewöhnlich treffend schriebst, den "traumhaften Gleichnissen"

die das Unterbewusste aufzeichnen und mit ihm ohne Worte

auf verbotene Weise sprechen.

Dies ist mein wahrer Anspruch bei der Art Romantik, den ich anstrebe.

 

Dankbar, Euer

Waldeck

 

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