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Vielleicht ist das Leben

ein Weg, in Kreisen

zurück gelegt. Die Tage

eine Flucht aus der Nacht

bis sie ein Lauffeuer wird

das sich in Kreisen schließt.

Das Licht darum der Ring

jenseits dem Schatten

näher rücken. Die Augen

geschlossen und niemand

kann mir weh tun.

 

Der Regen durchdringt mich

auch wenn du fort bist

will ich noch sauber sein.

Spiel mir das Jahr noch einmal

durch. Sag Anfang. Sag

Ende. Buchstabiere Freiheit

wie einen Herzschlag

der aussetzen kann. Wie

um davon zu atmen

wenn sie dich einschließt.

 

An Worte genagelt

weil ein Versprechen

den Kreis schließt, wenn

Vertrauen keine Wunde wäre.

Vielleicht ist das Feuer

erloschen, die Schatten

gewachsen. Schon nahe.

Die neuen Gebete

ein schweigendes Amen

ein leerer Himmel

in den alles fällt. Die Augen

weit offen und nichts

könnte mehr weh tun.

 

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Hallo Botenstoff!

 

Ja, ähnlich wie das Feuer um sich greifen kann und einen zu verschlingen droht, können das auch Worte manchmal..

Die Bilder sind sicher nicht ganz leicht zu erschließen. Aber es freut mich, dass du die Eindrücke auf dich wirken lässt..

Danke für deine Rückmeldung!

 

Liebe Grüße Lichtsammlerin

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Liebe @Lichtsammlerin,

der Schluss deiner Zeilen bedrückt mich wieder sehr, nachdem mich die Zeilen davor hoffen haben lassen. Die DArstellung des Lebens als Kreis, der sich irgendwann schließt, kommt meinen Gedanken nahe, aber nicht diese Schatten, die den Tag verdrängen, weil sie wie ein Lauffeuer der Nacht mehr Raum geben. Die Nacht, die im Schlaf den Schmerz wiederum verdrängt. Was ich im Sinne des LI´s voll verstehe, was aber auf Dauer dem Licht keine Chance mehr einräumt. Licht, das die Seele erhellen soll und ihr eine beruhigende Stimme geben würde.

vor einer Stunde schrieb Lichtsammlerin:

Buchstabiere Freiheit

wie einen Herzschlag

der aussetzen kann. Wie

um davon zu atmen

wenn sie dich einschließt.

 

 

Unglaubliche Wortwahl. Die Verantwortung des Herzens, sich das Wort Freiheit untertan zu machen, um dem Atmen Raum zu geben. Einfach wunderschön gesagt, aber  mit dramatisch melancholischem Hintergrund.

 

Und dann beginnt die Traurigkeit, der ich mich verschließen möchte, "die Schatten werden länger" - kommt dir vielleicht auch aus dem Musical "Elisabeth" bekannt vor - ein absolutes Lieblingslied von mir und zielt auf deinen Gedankenzug ab.

Das Leben ist es aber wert, die Schatten zurückzudrängen.

Mit liebem Gruß

Sonja

 

 

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Liebe Sonja,

 

das Musical und dazugehörige Lied höre ich zum ersten Mal.. bin da nicht so bewandert :whistling:

Gefällt mir aber, und die Gedanken sind tatsächlich sehr treffend..

 

vor 1 Stunde schrieb Sonja Pistracher:

der Schluss deiner Zeilen bedrückt mich wieder sehr, nachdem mich die Zeilen davor hoffen haben lassen.

Da hast du es. Ich will einfach nicht, dass jemand beim Lesen Hoffnung entwickelt! Wo kämen wir da denn hin...

Ja, die Bilder sind schon schwer. Das LI findet sich in einer Situation ohne Ausweg, feststellend, dass der Kreis sich immer enger um LI schließt und jedes Entkommen verwehrt..

vor 1 Stunde schrieb Sonja Pistracher:

Die Nacht, die im Schlaf den Schmerz wiederum verdrängt.

Eine interessante Interpretation! "Die Augen geschlossen..." deutet ja tatsächlich einen schlafenden Zustand an.

Ich dachte dabei an eine Art "Verstecken" - ein Kind, das die Augen schließt und ganz fest glaubt, wenn es selbst die Welt nicht mehr sieht, könne diese es auch nicht mehr sehen. Und keinen Schmerz mehr zufügen..

Nach dem Motto "Ich halte mir die Augen zu, dann bin ich gar nicht mehr da.."

Aber auch dein Deutungsansatz scheint mir möglich.

 

Ich denke, etwas wie Freiheit kann man sich nicht "untertan" machen, ich betrachte es eher wie eine Aneignung eines neuen Elements. Aus dem man für sich einen eigenen Raum erschaffen kann, einen Raum des Lebens..

 

Sicher ist es das Leben wert, die Schatten zurück zu drängen. Mitunter aber geht einem die Kraft aus. Die Schatten überkommen LI und lassen keinen Raum mehr, die drängen das Licht fort..

Ich bin mir auch nicht sicher, ob einen die Schatten beizeiten ganz überkommen müssen, ganz einnehmen müssen, damit man in sich ihren Kern erfasst und sie von ihnen lösen kann.

Etwas beständig fort zu drängen, kostet enorm viel Energie. Auf lange Sicht ist diese kaum aufwendbar, vielleicht versucht LI ja hier, sich den Schatten zu stellen, eins mit ihnen zu werden, ihr Wesen zu erspüren. Auch wenn es dafür selbst zu einem Schatten wird - zumindest für eine Weile.

 

Habe mich gefreut deine Gedanken lesen zu dürfen, danke dir!

 

Liebe Grüße Lichtsammlerin

 

 

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IST DAS HÜBSCH!!! Habe gerade die Spinnennetze bemerkt, herrlich. Ich liebe diese filigranen Wunderwerke...

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Hallo Nina,

 

deine Interpretation ist sehr spannend, sie zeigt mir einen ganz neuen Blickwinkel auf!

 

Die Kreise können tatsächlich ein Pfad der Sicherheit sein, wenn sie uns immer zum Licht zurück führen. Andererseits könnten sie natürlich auch aufzeigen, dass wir nirgends ankommen, nur im Kreis laufen, dann im nächsten und übernächsten...

Mir gefällt das Bild eines Gegenpols, eines natürlichen Gegengewichts, dass alles letztlich auf die Bahn zurückbringt. Auch dies wäre ein Kreisen.

 

Am 29.10.2020 um 14:36 schrieb Nina K.:

Ich weiß nicht, ob ich die Bilder richtig deute, aber das könnten Selbstzweifel des LI sein. LI könnte Zweifel daran haben, für sich allein eine vollständige, annehmbare Person zu sein.

Diese Zweifel hat LI sicher. Der Regen hat eine reinigende Wirkung und selbst jetzt, wo das LD nicht mehr da ist, fühlt sich das LI noch wertlos, schmutzig.. möchte immer noch sauber sein. Was körperlich verstanden werden kann, aber auch als Aspekt der Persönlichkeit - sich menschlich zu fühlen.

 

Am 29.10.2020 um 14:36 schrieb Nina K.:

Und hier, so lese ich es, ist LI völlig passiv. Es gibt die Verantwortung für alles was geschieht dem LD.

Auch sehr interessant. Ich hatte zwar überhaupt keine Verantwortung oder Zuschreibung dieser im Sinn, aber eine Passivität geht mit den Zeilen einher.

Ich lasse das mal so stehen, weil ich deinen Ansatz da sehr spannend finde.;-)

 

Am 29.10.2020 um 14:36 schrieb Nina K.:

Die beiden Bilder in einem Gedicht sind sicher kein Zufall.

Richtig, das ist sehr bewusst. Im ersten Fall ist es das kindliche LI, das sich durch ein Schließen der Augen meint, verstecken zu können. Als verschwände dadurch die Welt und die Menschen, die LI so weh tun..

Das zweite Bild resultiert aus dem Entschluss, sich dem Erlebten zu stellen, dem Schmerz sozusagen "ins Gesicht zu sehen".

 

Was den leeren Himmel betrifft, bin ich mir unsicher. Es mag eine Offenheit darin liegen, die aber vielleicht eher aus einem Loslassen resultiert. Der Himmel - Ort der Gebote - ist leer. Das Alte gilt nicht mehr.. alles Gewesene fällt in diesen leeren Himmel, gibt so quasi den Raum für Neues frei. Ich glaube es ist vor allem ein innerer Wunsch von LI.

 

Einmal mehr lieben Dank dir, deine Gedanken zu meinen Werken sind immer wieder eine Bereicherung..

 

Liebe Grüße Lichtsammlerin

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