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Geschrieben am

Der Herbst hat farbig mich ergriffen,
er sah, ich werde langsam alt,
vom Leben unsanft abgeschliffen
bin ich, es nähert Tod sich kalt.

Doch, kommt, sag ich, ihr Herrn zu Tische,
Freund Herbst, Gevatter Tod, auch du,
ich weiß wie ihr, mir fehlt die Frische
inzwischen und ich brauche Ruh.

Doch diese will ich noch genießen
und schenk euch gern ein Gläschen ein,
um kurz geschont noch sacht zu fließen -
was Tosen war, will Tönen sein.

 

 

(aus dem Fundus)

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  • Schön 7
Geschrieben

"Ich brauche Ruh, doch diese will ich noch genießen"...

Sehr schön, Gummibaum.

Ich habe neulich über die Sprache nachgedacht. Um Äußeres zu beschreiben ist sie mittlerweile nicht so wichtig bzw. gar nicht notwendig, wenn man sie mit Fotografie und Filmen vergleicht.

Aber Ideen, Gedanken...

Und, nach wie vor: Ein Film kann uns eine Landschaft zeigen, die wir in Sekunden wahrnehmen können, aber eine gutgeschriebene Seite erlaubt uns die Magie der Sprache zu genießen und uns eine eigene Landschaft zu bilden.

Ich habe "Die unendliche Geschichte", von Michael Ende gelesen. Dann sah ich die Verfilmung und war enttäuscht, weil das, was auf der Leinwand erschien, kläglich und kitschig war.

Aber die Meisten waren begeistert...

 

  • Gefällt mir 1
Geschrieben

Gut auf den Punkt gebracht, liebe Darkjuls.

 

Den Brandner Kasper kannte ich bisher nicht, liebe Sonja. Ist aber eine schöne Geschichte.

 

Sprache geht tiefer, lieber Carlos. Das stimmt.

 

 

Euch ganz herzlichen Dank.

Ich werde hier im Forum wohl nicht weiterschreiben. Wünsche allen schöne Weihnachten und ein gutes Neues Jahr.

 

Grüße von gummibaum

 

 

  • Traurig 2
Geschrieben

Hallo gummibaum,

 

wenn man die Zeit, des Surmbrausens hinter sich gelassen, die sanfte Ruhe der Natur oder einfach dem leisen Knistern eines Kamins und dessen behaglichen Wärme spüren darf, dazu eine erhabene Dichtkunst, gern in einfachen Worten verpackt, die einen fesselt, genießen darf, wähnt man sich oft am Ziel seiner Wünsche, ist diesen aber noch genau um die Länge entfernt, die den Rest des Lebens ausmacht. Dein Gedicht und auch die Kommentare dazu, finde ich toll. Kurt

Geschrieben

Lieber Gummibaum! Deine Nachricht,  hier nicht mehr weiterschreiben zu wollen,  trifft mich heute doch sehr.  Denn gerade an deinen Zeilen fand ich oft Orientierung,  an der ich immer hoffte,  mich weiterentwickeln zu können.  Und es wohl auch tat. Es ist unglaublich schade,  wenn du nicht mehr dabei sein solltest,  weil du das so wolltest.  Mich würde es ehrlich freuen,  wenn du bleibst. 

Oder sag mir,  wo ich von dir lesen kann? 

Meine Hoffnung auf Verbleib gehen mit diesen Zeilen,  die dir das Beste wünschen, auf die Reise dieser Nachricht.

SONJA  

 

  • 3 Wochen später...
Geschrieben

Lese leider jetzt erst, dass du nicht mehr hier schreiben möchtest, lieber gummibaum.

 

Zwar kenne ich deine Gründe dafür nicht, aber natürlich respektiere ich deinen Entschluss, auch wenn es mich wirklich sehr traurig macht, weil ich dich als Schriftsteller und v.a. als Mensch sehr schätze. Ist echt traurig, dass wir uns hier nicht mehr sehen.

 

Dann will ich wenigstens noch die Gelegenheit ergreifen, dir weiterhin alles Gute zu wünschen (aber vielleicht sehen wir uns ja mal woanders wieder) und dir ein letztes Mal meinen größten Respekt für dein Gedicht auszusprechen. Auch dieses Gedicht von dir ist nämlich wunderschön geworden: melancholisch und besinnlich zugleich - irgendwie passend zum Abschied.:sad:

 

LG

  • 3 Monate später...
Geschrieben (bearbeitet)

Lieber Gummibaum,

 

nun bin ich - nach längerer Abstinenz - wieder Teil dieses Forums und freue mich sehr darüber,

Dich hier zu treffen (genau so wie Letreo). 

Ich habe Deine Zeilen sehr vermisst und werde sie nach und nach begutachten.

 

Nun zu Deinem Gedicht:

Du bist und bleibst der Meister der Begrifflichkeit, Deine Wortwahl ist gleichzeitig persönlich und intim,

grenzt dabei ans Philosophische.

Deine Verse erinnern mich an die des Dichters Ludwig Uhland.

Ich freue mich auf mehr!

 

Herzliche Grüße von

Georg

 

Es war ein armer, alter Mann,

Der lang gewankt am Stabe,

Trüb, klanglos, wie sein Lebensweg,

So war sein Weg zum Grabe.

 

Nun höret er in lichten Höhn

Der Engel Chöre singen

Und einen schönen, vollen Klang

Durch alle Welten schwingen.

 

(Ludwig Uhland, Auszug aus "Wintermorgen")

 

  • Gefällt mir 1

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