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Empfohlene Beiträge

Liebe Sonja,

 

Ich habe die Not, die Guenk grade ansprach, als die Not der gebändigkeiten Kraft und Freiheit verstanden, hier durch die Haare symbolisiert. 

Beim Blick in den Spiegel muss ich feststellen: es steht nicht gut um meine Freiheit ;-).

 

Spaß bei Seite. 

 

Ich kenne ja deine Schreibqualität, wenn du frei schreibst. Im Moment merke ich beiden Varianten noch an, dass es es dich anstrengt, deine Linie durch Reim und Takt hindurch zu verfolgen.


Wenn du die beiden Texte metrisch sauber, gereimt oder halb gereimt verbessern möchtest, würde ich raten, die Verse von vier auf fünf Hebungen zu verlängern.

 

Das gibt dir mehr Raum, die Grammatik und die Reime unter einen Hut zu bringen. Tatsächlich  ist viel schwieriger, einen vierhebigen gereimten Jambus,  abwechslungsreich und mit hohem Sinnanspruch zu gestalten. 

 

LG Lé.

 

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vor 3 Stunden schrieb Sonja Pistracher:

Ein Haarband hält die Locken leicht

zusammen voll Unbändigkeit

hält ab den Wind, der d‘rüberstreicht

und sich verfliegt in Seligkeit

 

Lieber @Létranger - da ich mir schwer tu, oftmals die Betonung zu finden, sind es wohl nur Versuche, die ich selbst bei Verbesserungen hinterlassen kann. Hier ist so einer - zumindest für die erste Strophe, um 5 Hebungen darin vorkommen zu lassen:

 

Ein Haarband verbindet die Locken leicht

um sie zu halten voll Unbändigkeit,

beschützend vor Wind, der über sie streicht

lässt es verfliegen das Gefühl von Seligkeit.

 

So etwa? Danke für einen Hinweis.

LG Sonja

 

 

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Hi Sonja,

 

Ich finde, das geht in die  richtige Richtung. Es ist dir jetzt gelungen, die "Unbändigkeit" der Haare besser in den Satz einzubinden. Auch das "sich verfliegt" konntest  du besser lösen.

Die Unbändigkeit scheint mir ja etwas ganz zentrales zu sein. Ich hätte sie lieber näher an den Haaren gesehen; dann müsstest du aber vermutlich ein anderes Reimwort verwenden.

 

Die Betonung stimmt bis auf das Wort "verbinden". Ich nehme aber an, da bist du nur darauf hereingefallen, dass es so besser gepasst hätte, denn sonst hattest du diese Vorsilbe ja immer unbetont.

 

Die Vorsilbe (Präposition) "ver" gehört zusammen mit den Versionen "zer, er, be, ent, ..." zu den unbetonten Vorsilben; d.h. der Wortstamm "binden" bleibt am stärksten betont. Leider gibt es auch viele Vorsilben, die im Gegensatz dazu, vorrangig betont werden, z.B. "ab, auf, vor, nach, ein, aus". Die werden betont, weil sie von entscheidender Bedeutung für den Sinn des Wortes haben, noch wichtiger sind, als der Wortstamm.

 

Das gleiche gilt noch für die Vorsilbe "Ge" im Wort Gefühl. Die ist ebenfalls unbetont. Auch in den Worten Gedicht, Geschichte, Gedicht, Geplänkel, Geburtstag. Da ist immer die mittlere, bzw. zweite Silbe die, die die Bedeutung festlegt.

 

LG Lé.

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Hallo @Sonja Pistracher ,

 

mir gefällt besonders die erste Version für dieses Thema, denn darin findet die melancholische Ambivalenz einen gelungenen Raum.

Lé hat ja, was Betonungen betrifft, schon etwas ausgeholt.

 

Ich möchte einfach die wenigen Stellen (die habe ich unterstrichen), an denen es in Version 1, so wie sie ist, klemmt, ein bisschen näher beäugen:

 

 

Ein Haarband hält die Locken leicht

xXxXxXxX

zusammen voll Unbändigkeit

xXxXxXxX

hält ab den Wind, der d‘rüberstreicht

XxxXxXxX

und sich verfliegt in Seligkeit

xXxXxXxX

 

Alles wunderbar machbar im Rahmen der vorherrschenden Jamben

 

 

voll Energie, Verführung, Lust,

xXxXxXxX

doch zerbrechen  leise Träume,

xxXxXxXx

 

Das "doch" unterbricht den Lesefluss. Zwar kann da ruhig ein Bruch auftauchen, denn der spielerische Wind wird ja abrupt gestört, das sollte aber erkennbar sein. Ich mache mal einen Vorschlag, um zu verdeutlichen, was ich meine:  

 

voll Energie, Verführung, Lust

doch ach, zerbrochen sind die Träume

xX xXxXxXx

 

die voll der Hoffnung unbewusst

xXxXxXxX

ersehnen sich Freiräume.

xXxxXxx

 

Hier holpert es wieder.

Das ließe sich aber leicht  umstellen. Z.B. so:

 

die sich voll Hoffnung unbewusst

ersehnen freie Räume.



 

Die Schwere der Zerrissenheit

xXxxxXxX

lässt erst den Wert erkennen,

xXxXxXx

die sich voll Leid und Bitterkeit

xxxXxXxX 

einsam gibt zu erkennen. 

XxXxxXx 

 

Wie klänge es für dich, wenn du anstatt "einsam gibt" "gibt einsam" schreiben würdest. Zumindest in mein Ohr fügt sich das klanglich besser.

 

(Die dicken kleinen xe,  die nicht unterstrichen sind, stehen bei mir für eine machbare Betonung an einer Stelle, die im durchgängigen Jambus eigentlich unbetont wäre, aber als Abwechslung sich gut einfügt und dein  Gedicht, das ich sehr gerne gelesen habe, lebendig machen.

 

LG,

Mi

 

 

 

 

 

 

 

 

 


 

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vor 14 Stunden schrieb Gina:

Deine Gedichte sind immer sehr tiefsinnig und ich lese sie immer sehr gerne, auch wenn ich nur ein Smilie hinterlasse.

Danke liebe @Gina für dein Lesen und deinen Kommentar. Und du hast recht, meine Gedichte haben meistens einen Grund, einen Anlass, einen Ursprung, der Wesentliches mitteilen soll. Auch wenn es mir nicht immer so gelingt, wie ich es mir im Kopf zusammenreime. Dir einen schönen Sonntag.

Gute Nacht

Sonja

 

Liebe @Melda-Sabine Fischer - Ganz großes Danke für deinen Kommentar und dein unvoreingenommenes Annehmen. Mehr darf man sich nicht wünschen.

Ich bin allerdings an einem Punkt angekommen, wo ich sehr gerne etwas dazulernen möchte und hoffe sehr, dadurch meine Freude am Schreiben nicht einzubüßen. Manchmal bin ich am Verzweifeln, wenn ich etwas von mir lese und dann selbst holpere und am liebsten alles löschen möchte. Vielleicht führt mich der Weg der Metrik aus diesem Dilemma hinaus. Du tust mir aber so richtig gut - das möchte ich trotzdem sagen!!!

LG

Sonja

 

Lieber @Létranger - Das ist mir wirklich eine Hilfe, wie du mir heute und hier bei den Betonungen eine Hilfestellung gegeben hast. Alleine, wenn man so grundlegende klare Informationen erhält, erschließt sich mir das Bemühen um richtige Hebungen und Betonungen schon sehr.

vor 11 Stunden schrieb Létranger:

Die Betonung stimmt bis auf das Wort "verbinden".

Ganz ehrlich, ich hatte ein schlechtes Gewissen dabei, aber manchmal will man es nicht sehen. Danke.

 

Ich werde mir deine Anhaltspunkte herauskopieren und sicherlich immer wieder zur Hand nehmen. Freue mich, etwas Grundlegendes einmal in der Hand zu haben.

Schönen Abend noch!

LG Sonja

 

Liebe @Miserabelle - "Der Worte sind genug gewechselt, lasst uns nun endlich Taten sehen!" - Mit Goethes Worten interpretiere ich deine und Letrangers Hilfe zum jeweiligen Vers. Heute bin ich schon zu müde, um das Gedicht unter diesen Optionen noch einmal aufzurollen, aber ich werde mir noch alles parallel zu meinem Erstentwurf dazukopieren und mich morgen damit beschäftigen. Danke dir sehr für diese viele Arbeit, die du dir gemacht hast, um meinen "ungewollten Geheimnissen" auf die Spur zu kommen.

Bin selbst gespannt, was und wie ich schlussendlich mein Gedicht dann belasse. Werde mich auf jeden Fall intensiv damit auseinandersetzen.

Einen schönen Abend noch

LG Sonja

 

 

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Liebe @Melda-Sabine Fischer - habe ich dir schon gesagt, dass ich dich liebe? Dieser Satz ist in unserer Familie so ein Satz, wenn man den anderen knuddeln möchte, wenn er einem Gutes getan hat. Enkelkinder, Kinder, Geschwister wenden diesen Satz an. Aber nicht oft, nur bei besonderen Gelegenheiten. Und dein Kommentar ist so einer. Danke dir von Herzen dafür. Du bist so erfrischend ehrlich, offen, klar und ohne Firlefanz, dass du mir oft und oft damit ein Lächeln ins Gesicht zauberst. Darum musste das einmal gesagt werden. 

Ich werde am Urvertrauen zu mir arbeiten. Versprochen. Noch heute werde ich wieder mal drauf losschreiben, wie ich es schon länger nicht gemacht  habe.  Wenn es nicht total daneben ist, werde ich es veröffentlichen. 

Wünsche dir einen schönen Sonntag und schicke dir eine  glücklichen Grinser. 

Sonja

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