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Die Vertriebenen

 

Sie kamen in Strömen aus östlicher Richtung,
verharrten dann frierend auf einer Lichtung
müde, ängstlich am herbstlichen Wald,
nur ein paar Decken – es war so kalt

 

Hatten das Nötigste im Gepäck
es eilte, sie mussten weg -
zum Nachdenken war keine Zeit,
denn der Weg war sehr weit

 

Tagelang auf Straßen und Wegen
Alte, Kinder - Mütter baten um Segen
des Himmels für ihre Lieben,
viele Männer sind an der Front geblieben

 

Die Menschen weinten, die Not war so groß,
zu essen gab es wenig bloß.
Wohin führt der Weg, wann kommen wir an?
wer sagt uns, wo man bleiben kann?

 

Das ist meiner Mutter und vielen passiert,
lange haben sie sich dafür geniert -
denn die Flüchtlinge waren nicht willkommen,
doch der Krieg hat ihnen die Heimat genommen!

 

01.05.2021

© alter Wein

 

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Danke alter Wein für diesen Text.

Die Flüchtlinge waren damals so wenig willkommen,

wie die aus Syrien, Afghanistan, Irak, heutzutage.

 

Mit meinem - heute eingestellten - Text "Flüchtlingstraumata" möchte ich auch darauf verweisen,

wie die Alteingesessenen auf die reagiert haben,

die - vermeintlich - kamen, um ihnen was wegzunehmen.

 

Es gibt ein wundervolles Buch von Dörte Hansen "Altes Land" über die Ostpreußenflüchtlinge,

die im Alten Land id Nähe von Hamburg ankommen.

Das Hörbuch - gesprochen von Hannelore Hoger ist sehr hörenwert. Hier ein Ausschnitt:

 

Die Verfilmung habe ich mit viel Vorfreude erwartet - jedoch war ich ein wenig enttäuscht.

 

Viele Grüße

Sternenherz

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Lieber @Sternenherz, bedanke mich für das Lesen und Kommentieren.

Meine Mutter hat nicht viel über die Flucht gesprochen, doch sie war oft sehr traurig.
 

Du hast recht, sie waren genau so wenig willkommen, wie die jetzigen Flüchtliche.

Darüber habe ich 2018 einen Text eingestellt mit dem Titel "Völkerwanderung". Vielleicht magst du es mal lesen.

Noch einen schönen restlichen  1.Mai

und lieben Gruß

a W /Mathi

 

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Liebe Mathi,

 

meine Mutter war auch oft extrem traurig --- bzw. sie war einfach nicht anwesend.

Über ihre Flucht hat sie nur einmal gesprochen - es schien eine recht lustige Sonntagsfahrt gewesen zu sein ....

 

Deinen Text "Völkerwanderung" lese ich später noch sehr gerne.

 

Ich war 2015, als die vielen vielen Flüchtlinge hierher kamen, öfter am Bahnhof und voller Freude über die Buntheit dort . Auch musste ich oft weinen, weil mich das "Ankommen-Dürfen" so ergreift. Es ist halt einfach Teil von meiner Geschichte ...auch wenn ich es persönlich nicht erlebt habe.

 

Von wo ist denn Deine Mutterfamilie vertrieben worden?

Ich wünsche Dir auch einen schönen Samstag heute noch.

 

Ich bin übrigens weiblich

Liebe Grüße

Sternenherz

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