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Hat sich schon einmal einer gefragt,

wie anders wohl eine Welt sein mag,

fern von den Regeln und Gesetzen,

die unsere begrenzen?

Die Zeit zum Beispiel, Monate und Tage,

Minuten, Stunden und Sekunden

- wie vieles andere vom Menschen frei erfunden,

nach den Dingen, die er beim erkunden

für deutlich erkannte und benannte.

Beim Licht der Sonne, wie es brannte

oder einem Apfel, der fiel,

schneller oder langsamer,

als potentiell in einer fernen Galaxie.

 

Ich fand keine Antwort auf meine Frage,

wie es wäre, wenn nun die Tage

von der durch Generationen getragenen,

klar definierten Länge um,

hm, lass mich sagen...

zwei Stunden abweichen würden,

könnte der menschliche Körper es bürden?

Könnten wir leben, wenn wir statt den

etwa sechzehn wachen stunden

auf einmal achtzehn funden?

Denn "acht Stunden Schlaf an einem Tag"

sagt wenig aus über das Maß der Zeit,

die der Mensch mittendrin verbringen mag.

 

Und wer weiß...

 

Vielleicht würden wir daran nicht zerbrechen

Nichts ändern, Kaffee trinken und vergessen,

dass zuvor die vierzig Stunden,

die wir wöchentlich die Hände schunden,

bereits voll und ganz ausgereicht haben,

um uns über Müdigkeit zu beklagen.

Glücklich würden wir so sicher nicht,

Und hätten ebenso wenig Sicht

auf die Dauer der Zeit,

wären für negative Folgen nicht bereit.

 

Und wenn wir stattdessen

Tages- und Nachtzeit vergessen

und einfach den Rhythmus des Schlafes

mit jedem der Tage

um zwei Stunden vorzurücken wagten,

würde es doch nur Verwirrung verbreiten,

Terminprobleme mit sich reiten...

Außerdem wäre man irgendwie nie sicher

Tageslicht oder doch Straßenlichter?

 

Also bleibt meine Frage bestehen:

Wie viele Stunden sollten vergehen

von Schlaf zu Schlaf - nicht täglich,

und nicht maximal, versteht sich.



(Januar 2021)

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Hallo @Kiri

 

erteinmal ein herzliches Willkommen an dich.

 

Mit deinem Einstandswerk wirfst du ja schon mal viele Fragen auf. Und die Länge ist beieindruckend. 

Ich verstehe deinen Text am Anfang so, wie sich die objektive messbare Zeit in Bezug zu individuell wahrgenommen Zeit speziell im Hinblick auf Schlaf verhält. Und du sprichst viele Varianten an was Zeitverschiebungen ode Veränderungen wohl bewirken könnten. Interessant fand ich  deine Frage: 

wie anders wohl eine Welt sein mag,

fern von den Regeln und Gesetzen,

die unsere begrenzen?

 

Denn die eröffnet  mir als Leser einen sehr weiten Denkraum und Platz für meine Fantasien.

 

Ein paar Sachen die mir aufgefallen sind:

ein einheitliches Reimschema ist nicht zu erkennen, vielleicht würde es sich ungereimt sogar besser lesen, weil sich dann  mein Verstand nicht mit den fehlenden oder unsauberen Reimen aufhalten müsste. Gerade bei einem Thema das so umfassend ist wie du es auch darlegst, fände ich das gar nicht mal schlecht es reimlos zu schreiben.

Du hast ein paar vermeintlich poetische Verschönerungssschnörksel eingebaut, die zwar ungewöhnlich  und neuartig sind, aber halt auch irgendwie schräg klingen und zu sehr danach klingen " damit sichs halt reimt" wie zum Beispiel: "funden" anstat fanden. Was ich in einem ansonsten lustigen GEdicht sehr witzig fände, aber bei einem eher ernsten Text mich etwas aus der Bahn wirft.

 

Alles in Allem für den Anfang gar nicht schlecht und sicherlich eine Basis um durchzustarten und auf der du aufbauen kannst.

 

 

Deine Schlussfrage:

Also bleibt meine Frage bestehen:

Wie viele Stunden sollten vergehen

von Schlaf zu Schlaf - nicht täglich,

und nicht maximal, versteht sich.

 

Wollen mal sehen, welche Antworten mir zu deiner Frage einfallen:

 

 

die Individualität kann man erkennen

wenn Menschen ihre Schlafzeit nennen:

Von drei bis vier, sogar bis zehn

kann dabei die Spanne gehn

der eine schläfts an einem Stück

ein andrer hat nicht soviel Glück

schläft kleine Schläfchen peu a peu

das ists was ich bei Leuten seh

auch hat mal einer nachgezält

wieviel durch Schlaf an Leben fehlt

er ging vom Durchschnittsalter aus

da kamen vierundzwanzig Jahre raus.

 

Ist bei der Arbeit Wechselschicht

findet man den Rhythmus nicht

Was auch dem Jetleg gut gelingt

wenn man danach im Schlaf versinkt.

Doch passt der Mensch sich recht schnell an

entgleist sein Rhythmus dann und wann.

Ein paar Stunden,  hin oder  her

nimmt der Kreislauf eh nicht schwer.

 

Mit einem zwinkerden Auge liebe Grüße

Sali

 

 

 

 

 

 

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Hallöchen @SalSeda,

 

vielen Dank für deine Willkommensgrüße und dein ausführliches Feedback!! Sorry für die verspätete Antwort, ich hatte nicht mit einem Kommentar gerechnet, und gar nicht mehr nachgeschaut ?‍♀️...

Freut mich total, dass das Thema dein Interesse geweckt hat!!

 

Deine Interpretation und dein Antwortgedicht gefallen mit gut! Ich stimme dir zu, der Mensch ist sehr anpassungsfähig, was den Schlaf angeht. (und nicht nur!)

Danke, dass du dir die Zeit genommen und die Gedanken gemacht hast! 

 

Meine grundlegende Frage war, "was wäre, wenn ein Tag z.B. 26 Stunden hätte?", nicht zwingend in Bezug zur Erde und Menschheit, doch ergaben sich eben speziell daraus so einige Fragen, wie du festgestellt hast. Die Gedichtform kam dann irgendwie spontan zustande. 

 

Das Reimschema ist (leider?) mit voller Absicht so 'schräg'. Ein Versuch meinerseits, schriftlich festzuhalten, wie eine Frage ("wie anders wohl eine welt sein mag....") eine gedankliche Tür öffnet und bis ins unendlichste/unnötigste 'zerdacht' werden kann ("Verwirrung verbreiten, Terminprobleme ...Straßenlichter?") um dann am Ende wieder (fast !) zurück zum Ausgangspunkt zu gelangen, jedoch ohne jegliche Schlussfolgerung - etwas, was mein Gehirn oft und gern tut...

Ich lese das Gedicht daher auch eher wie einen Fließtext, über die Zeilen hinweg, wie Gedanken die aufeinander Folgen...das Tempo steigert sich innerhalb einen Satzes und fällt dann zum Satzende wieder ab.

(vielleicht hätte ich dafür besser die Kommas weglassen sollen?)

 

Wahrscheinlich hätte ein ungereimter Fließtext meine Gedanken wirklich etwas schöner und auch ausführlicher darstellen können... das werd ich auch mal versuchen!

Beim laut Lesen sind mir die unsauberen Reime dann auch so richtig aufgefallen, ...manchmal hört sich's im Kopf einfach besser an ?‍♀️

 

Also danke nochmal, deine Kritik hat mir eine andere Perspektive eingebracht und mich mehr über Reimschemata nachdenken lassen, was ich wahrscheinlich tun sollte! 

 

Ich wünsch dir noch einen schönen Abend!

Grüßle, Kiri

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