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Intro:

Es atmet still und tief - das Meer des Lebens-.

der feine Rhythmus mit dem Muschelklang.

Wer jetzt nicht riecht und sieht, der lebt vergebens,

vorbei an aller Weisheit und Gesang.

 

 

Der König und seine Vorboten:

 

Er sucht die Insel, muss sein Haus begießen,

der Wellenkönig reitet übers Meer.

Er wirft sich auf den Strand zu dessen Füßen,

denn dieses Traumhaus gibt es bald nicht mehr.

 

Er bittet um Gehör und auch um Einlass.

Der Gegenwind weht ihm die Krone fort.

( Doch heute fragt man sich wie konnt es sein, dass

man seine Stimme überhört' Vorort.)

 

Noch ohne Unterlass und unermüdlich

leckt seine Zunge übern Plastikstrand.

Das Haus scheint unerreichbar - zu gemütlich?

er bringt ihm all die Schätze, die er fand.

 

Es pfeifft, er rüttelt und zwar nicht zu wenig,

auch nachts rast er, da lässt er keine Ruh.

Das Haus trotzt einem aufgewühlten König,

hält alle Türen fest vernagelt zu.

 

Der König reckt den Arm und weckt die Ahnung.

Er demonstriert die Kraft mit Gischt am Fels.

Die Insel hat nun ohne große Warnung,

mit schaumverschmierter Wucht den nassen Pelz.

 

Die Möwe klagt sein Leid mit einem Liede,

und dann ist Stille -alle sind jetzt wach-

die Fensterläden öffnen sich nur müde,

gemütlich raucht der Schornstein auf dem Dach.

 

 

das Ende

Urplötzlich kommt die Riesenmonsterwelle

und deutlich rauer wird der Umgangston.

Der Untergang kam heftig, auf die Schnelle

- doch angedeutet hat er sich ja schon.

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Hallo Amadea,

 

seit du das Gedicht eingestellt hast will ich einen Kommentar dazu schreiben, aber ich weiß nicht wie und was.

Erstens:

Die Form: Intro - Gedicht - Ende. Toll!

 

Eigentlich müsste ich jede Strophe kommentieren, weil ich sie alle so unglaublich stark finde. Die Mischung aus konventionell und Neu ist gelungen. Dazu ein paar ganz besondere Leckerbissen! Also ich war schon beim 1. lesen richtig begeistert!

 

Trotzdem ergeben sich mir ein paar hmm Ungereimtheiten.

Der König ist das Meer, die Flut, der Wellenkönig kommt mit Sturm, nehme ich an.

 

Da komme ich zur ersten Frage: warum ist es sein Haus auf der Insel? Da es sich ja um ein ganz reales Haus handelt... das verstehe ich nicht.

 

wenn es der Wellenkönig ist, wieso pfeift er? Ich habe mal so einen Sturm erlebt da hörte ich den Wind oben in den Lüften wohl pfeifen, klagen, singen, toben, aber nicht die Wellen, die haben geklatscht, gespuckt gespritzt geschmatzt gebrüllt gedonnert . Deswegen verwirrt mich das pfeifen ein bisschen.

 

Die Möwe klagt sein Leid : meintest du wirklich, dass die Möwe des Wellenkönigs Leid klagt? Will mich nur 

vergewissern

Bei all den starken Sätzen, ist dieser hier die Krone: Der König reckt den Arm und weckt die Ahnung,

 

 

er demonstriert die Kraft mit Gischt am Fels.

die Insel hat nun ohne große Warnung,

 

nach dem Punkt groß weiter, hast du übersehen.

und nach der Riesenmonsterwelle eigentlich das Komma weg, weil mit und weiter.

 

Ich gratuliere dir zu diesem wirklich starken und großartig geschriebenen Werk!

 

Liebe Grüße

Sali

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Hi Alexander, danke für den Daumen, lieben Gruß, Amadea

 

Hi Sali, danke für deine konstruktive Textarbeit.

 

Es ist schön, dass du über über eine Welle von Ungereimtheiten stolperst.

Der König ist der König der Wellen. Es wird auch nichts anderes im Text beschrieben.  Er ist nicht das Meer,  aber durchaus ein Teil davon. Es pfeift, und richtig, er könnte dazu höchstens klaschten.

Das Haus real? Ich weiß nicht, das wird nicht klar. Es könnte auch ein Gedankengebäude sein. Zumindest erscheint das Haus  personifiziert und sein Inhalt ist unklar. Ängste scheinen eine Rolle zu spielen, sonst wäre es innen nicht zugenagelt. Der Mensch zeigt sich hier nur in der Verkörperung seines Bauwerkes bzw. seiner verbretterten Ideen. Der Schornstein sitzt auf dem Dache und raucht gemütlich- das will irgendwie nicht zusammenpassen, und die Insel hat ein (vermutlich dickes) Fell.

Sein Haus - ist ja nicht unbedingt possesiv gemeint -  es bedeutet auch so etwas wie "sein Ding", dass er sich um etwas kümmert, als Teil einer großen Sache z.B. Natur, Erde oder einer höheren Angelegenheit. Chefsache, der König kommt persönlich vorbei mit einer Botschaft. Der Versuch der Kommunikation muss am Ende als gescheitert gelten.

Ich hatte die Welle nicht als Feind verstanden, sondern als ehrwürdigen aufrüttelnden König. Seine kleinen Vorzeichen wurden nicht verstanden- Plastik, Sturmflut, Lied der Möwe- es ließen sich aktuell auch  schmelzende Polkappen oder umweltbedingte Stürme vorstellen,  vielleicht werden auch Reminiszenzen an einen Weltuntergang und Atlantis geweckt.

 

Die Rechtschreibung habe ich korrigiert.

lieben Gruß, Amadea

 

 

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Hallo Amaldea,

 

ja ich verstehe das , dass es seine Sache ist  bzw. dass er es zu seiner Sache gemacht hat.  Das hatte ich so im Hinterkopf, nur blieb es eine vage Ahnung  

 

 

 

es ließen sich aktuell auch  schmelzende Polkappen oder umweltbedingte Stürme vorstellen,  vielleicht werden auch Reminiszenzen an einen Weltuntergang und Atlantis geweckt.

ja : hatte ich bis auf Atlantis alles deutlich vor Augen, bzw. du hast das deutlich vor die Augen geführt.

 

die Fensterläden öffnen sich nur müde,

gemütlich raucht der Schornstein auf dem Dach.

 

Obwohl ich ganz bewusst beim konkreten Bild geblieben bin, ich hoffte noch auf andere Wortmeldungen

das legt dieser  Satz deutlich nahe, dass es sich, wie du auch sagtest um ein Symbol für die Menschen handelt, denn es ist eine gute Entsprechung (wenn ich  Diskussionen im TV aus Versehen mitbekomme - the roof is on fire, aber das muss man sozialpädagogisch diskutieren, ob wie wann und überhaupt, naja so ein Feuerwehreinsatz...ach das lohnt jetzt nicht mehr ..sollen doch erst mal die anderen da ein Eimerchen in die Hand nehmen...), ja da kann man zum Wellenkönig mutieren mit Gischt und Schaum vom Maul.

 

 

Der Versuch der Kommunikation muss am Ende als gescheitert gelten.

(50 bis 60 Jahre dauernder Versuch, das rütteln immer stärker:) so ist es, mehr gibts dazu nicht zu sagen!

 

Liebe Grüße

Sali

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