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Meine Verwandten


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Ups, Carlos, ich musste auch sofort an "Körperwelten" denken. Ich war in der Ausstellung und war zweigeteilter Meinung. Einerseits, aus medizinischer Sicht faszinierend und wichtig, aber andererseits fand ich manches Exemplar äußerst fragwürdig. Rechtlich gesehen ist es auch bedenklich, denn wär hat einen toten Embryo gefragt...

 

Lieber gummibaum,

 

das ist ganz schön makaber, aber das ist ja bei dir nicht selten und vermutlich sogar vererbt.;-)

Ich mochte das Sezieren im Biologie-Unterricht nicht.

 

Schmunzelnd gelesen.

 

Lieben Gruß, Letreo

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Von Kindesbeinen an eine tiefempfundene Abneigung gegen Tierpräperate hätten mich keine 10 Pferde in Körperwelten gebracht.

Selbst das Wachsfigurenkabinett möchte ich nicht betreten, obwohl dort ja "nur" Wachs zu sehen ist.

Wie sagte Carlos?: Pornografie des Todes. Für  mich auf jeden Fall.

 

Trotzdem lieber gummibaum, oder vielleicht gerade deswegen, hat das Gedicht seine Daseinsberechtigung und ich lese es als wäre es nicht in Natron sondern in Sarkasmus getaucht.

 

Über den Schluss bin ich mir unschlüssig:

Echter als zu alten Zeiten
hört sie der Besucher streiten…

 

Hmm in dem Zustand können sie nicht mehr hörbar sein, höchstens sichtbar (hat der Präparator vielleicht die keifenden Gesichter verewigt ? als kleine Rache)

Liebe Grüße

Sali

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Hi Gummibaum,

 

ich habe eher daran gedacht, dass du einen heimlichen Vertrag mit Madame Tussauds geschlossen hast. So nach dem Motto: „Es ist nicht alles Gold was glänzt.“ Es ist nicht alles Wachs was...

 

Wie auch immer, ich gönne jedem Tierchen sein Pläsierlichen und in GB gibt es Künstler, die die Asche aus den Urnen in Ölfarben mischen und daraus ein letztes Ölportrait für die Hinterbliebenen malen. Ich finde daran nichts auszusetzen.

 

Mich hat dein Gedicht sehr erfreut. Die Qualität in deiner feinen Idee setzt sich in der Form fort.

 

Liebe Grüße

 

vom Gaukel

 

PS zu "Körperwelten"

 

Öffentliche Obduktionen haben eine lange Tradition. Ich persönlich finde jedoch die Gafferei aus Unterhaltungssucht abstoßend bzw. respektlos. Aus rein Wissenschaftlicher Sicht habe ich nichts gegen geregelte Obduktionen.

 

Zudem werden dort auch Menschen als „Exponate“ gezeigt die nach fragwürdigen Hinrichtung (u. A. in China) ungefragt jedoch nach dortigem Recht (und moralischen Unrecht) „legal“ an den Künstler verkauft wurden. Will ich so was unterstützen? Nö, eher nicht...

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Lieber Gummibaum,

 

schon die erste Strophe - aber nur  in Verbindung mit dem Titel (!) - hat ausgereicht, um mir ein breites Grinsen zu entlocken: Man ahnt dort schon, was kommt.

 

Durch die letzte Strophe stellen viele natürlich eine Verbindung zu "Körperwelten" her. Wenn du das nicht möchtest, könnte das Gedicht alternativ so enden, dass die Verwandten nach der Präparation zurück in die Hände ihrer Liebenden gelangen. Oder sich in den Kellerräumen des Präparators die nicht ganz so gelungenen Exemplare, deren Rücknahme unter lautem Protest verweigert wird, stapeln.

 

Das wäre Schwarzhumor vom Feinsten, muss aber gekonnt gemacht sein, und ich habe keine Zweifel, dass du jenes mit deinem dichterischen Können auch fein hinkriegen würdest. Es wäre in dieser Rubrik auch bestens aufgehoben. Zum nicht so ganz ernst nehmen.

 

LG

Rita

 

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Danke für die Likes!

 

Lieber Carlos,

danke für deinen Kommentar. Das Gedicht speist sich aus mehreren Quellen, u.a. aus der von dir genannten.  

Die Ausstellung Körperwelten ist lehrreich und erfährt am meisten Kritik von denen, die sie gar nicht besucht haben.

 

Liebe Letreo,

danke für deine differenzierte Beurteilung der Ausstellung.

Mein Vater las mir als Kind das Gedicht „Terrbarium“ von Ringelnatz vor, in dem es heißt:

 

„Und wie Miss Hamsy dann an der Wand die vierte
Halle für Säugetiere und Eidechsen zierte,
Hat ihr Anblick jeden Besucher gebannt.“

 

Danke, liebe Salseda,

dieser Widerwille findet sich häufig, ist eher natürlich.

Ich denke, dass ein realistisches Bild auch nicht-visuelle Empfindungen auslöst. Du selbst hast beim Lesen von „Sommerregen“ ja offenbar etwas geschmeckt.

 

Danke, liebes Gaukelwort.

Der pietätvolle Umgang mit Verstorbenen ist Teil unserer Kultur.  Er kann auch dadurch zum Ausdruck kommen, dass (wie in GB und in Körperwelten) ihre Reste in Kunst verwandelt werden.

 

Liebe Rita Lin,

danke fürs Grinsen und die guten Vorschläge. Das Gedicht lasse ich dennoch so. Es borgt sich absichtlich einiges zusammen. So findet sich das Üben an Tieren im Roman „Das Parfüm“ von Süskind.

 

Herzliche Grüße von gummibaum

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