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Ich habe auf dieses Gedicht gewartet, es hat Parallelen zu heute.

Ich freue mich auf die weiteren Kommentare. 

 

1816 klingt mir noch nach und das: 

vor 6 Minuten schrieb SalSeda:

 

Der Regen fiel weiter der Herbst kam mit Schauern

wir gruben die Wurzeln im Waldboden aus

wie lange wird wohl diese Unbill noch dauern

kein Essen nur Wasser enthält unser Schmaus

 

 

 

Trotzdem...wünsche ich 

oder vorallem deshalb 

 

Gute Nacht liebe SalSelda

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Liebe Sali,

 

ein tolles Gedicht zum aktuellen Geschehen ist dir gelungen, das ich mit Herzweh gelesen habe und frage mich warum ich mich sorge, weil meine Renovierungsbaustelle sich eigenwillig verhält. Wie klein bin ich?!  Der Vergleich mit der fürchterlichen Hungersnot und der Hochwasserflut heute ist dir bestens gelungen.

 

Unsere Mitmenschen in den Katastrophengebieten haben mein vollstes Mitgefühl und hoffe, dass all die Vermissten am leben sind und nur keine  Möglichkeit haben sich zu melden.

 

 

vor 8 Stunden schrieb SalSeda:

Der Acker gefroren, die Krume verhärtet

die Pflugschar sie schaffte die Rillen nicht mehr

umsonst war der Samen um Hüften gegärtet

der Boden blieb fruchtlos die Erde blieb leer.

 

 

- und die Menschen wussten, dass sie sterben werden -

 

Ich hoffe, das unser Erkenntnissamen schneller Früchte trägt, als das KlimawandelZiel der Politiker.

 

LG Sternwanderer

 

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Wow, liebe SalSeda, mit deinem wortstarken Gedicht hast du mich direkt in diese Zeit versetzt! Ich finde den Daktylus hier sehr gut gewählt, da er dem schrecklichen Szenario eine gewisse Dynamik verpasst, die das Geschilderte noch eindringlicher macht. Mich hat es gepackt!

 

Hier stolpere ich :

 

vor 11 Stunden schrieb SalSeda:

so krochen wir frühmorgens aus unsren Fellen

 

Wenn du nur morgens nimmst, ist der Stolperer beseitigt.;-)

 

Gern gelesen.

 

Mit liebem Gruß, Letreo

 

 

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Meinen herzlichen Dank an alle die das Gedicht gelesen, kommentiert und mit einem like versehen haben.

 

Das Jahr ohne Sommer.

 

Als ich vor Jahren diese Doku gesehen habe war ich sehr berührt und sie hat mich innerlich nachhaltig beeindruckt.

Plötzlich wurde der Himmel dunkel mit gelblicher Färbung, es wurde kalt, weil die Sonne nicht mehr durchkam, Schnee, steter Regen. Anhaltend. Keiner wusste warum und was das ist. Keiner wusste wie lange das anhält und ob es je wieder anders werden würde. 

Missernten, Hungerkatastrophen, Seuchenausbrüche ... nichts zu essen und keine Ahnung warum .. Hoffnung? Wo sollte Hoffnung sein wenn man am Verhungern ist ...

100 Jahre später fand man heraus, dass ein Vulkanausbruch in Indonesion ( oder evt. auch zwei) eine schweflige Aschewolke in die Atmosphäre schickte die den Himmel verdunkelte, jetzt weiß  man auch um Aerosole, feinste Partikel die sich an Wolken heften und Wolken die scheinbar statisch an bestimmten Bereichen stehen bleiben.

Trotz aller Technik, trotz allen Wissens und Zivilisation ist der Mensch den Gewalten der Natur nach wie vor ausgeliefert. Wie plötzlich, wie stark und zerstörerisch diese Gewalten sein können haben wir wieder einmal erlebt.

Zerstörung, Aufbau, Veränderung, die Folgen und den Ablauf, das zeigt uns die Geschichte. Mögen die heutigen Menschen daraus lernen und Nutzen ziehen. 

 

 

Liebe @Federtanz,

dass du auf dieses Gedicht gewartet hast ist ja interessant, und du hast recht, die Parallelen sind offensichtlich. Ich danke dir für deinen lieben Kommentar, aus dem sehr viel Mitgefühl spricht. Hab Acht auf dich, wir brauchen deine Stärke.

Fühl dich lieb gegrüßt

Sali

 

Liebe @Sternwanderer,

nun, das was uns direkt betrifft, das schmerzt, kümmert und beeinflusst uns eben auch direkt und fordert eine direkte Reaktion von uns, das Problem das man gerade hat, beschäftigt einen intensiv und man ärgert sich oder ist bekümmert, und das ist ganz normal und auch natürlich, zur Not die etwas weiter entfernt ist haben wir eben einen Abstand, sie erreicht unser Denken und unser Herz, trotzdem sind wir eben nicht direkt betroffen. Und ja, gegen Katastrophen diesen Ausmaßes erscheinen die eigenen Probleme klein. Aber das Leben erfordert unseren Einsatz da wo es uns hingestellt hat. Und das Leben hat uns Fernseher und Zeitungen und Internet gegeben, so dass wir Anteil nehmen können und auch einen Betrag leisten können.

In schlimmen Zeiten halten die Menschen zusammen, dauern diese schlimmen Zeiten länger dann setzt Erschöpfung ein und das Raubtier im Menschen erwacht.

Zu deinem Schlusssatz, ich hoffe gerne mit, allein mir fehlt der Glaube! Erst wenn wir es hautnah spüren wird es für uns zur Realität. Was kann man vorausschauend tun, was haben wir in der Hand? Wenn es nicht so ernst wäre, wären die Augenwischereien lachhaft! Manchmal fühl ich mich wie  gefangen und ausgeliefert ...

mit lieben Grüßen

Sali

 

Liebe @Letreo71,

ersteinmal ganz herzlichen Dank, dass du mir den Fehler gezeigt hast! An dieser Zeile hing ich auch ohne es konkret benennen zu können, ich dachte immer es läge am "unsren" das mich so gestört hat und irgendwie schien mir das frühmorgens wichtig zu sein. Habe es geschrieben und reingesetzt, und die  Stimmung hatte mich so gepackt, dass ich noch nicht mal die Silben gezählt habe. Was ich sonst immer tue. Jedenfalls bin ich froh, dass du es mir gezeigt hast und ich habs schupps sofort ausgebessert. Ganz besonders hat mir  dein Lob gutgetan und dass du es genau so beschrieben hast, wie ich es empfinde. Es ist ja das erstemal dass ich in diesen Rhythmus geschrieben habe. Und ich liebe ihn. Ja ich finde auch, das rennt und das passt zu dem stetigen Rinnen des Regens. 

ich freue mich, dass du es gut findest.

Sei lieb gegrüßt

Sali

 

Liebe @Josina,

da haben wir beide ja fast zeitgleich den selben Impuls empfangen und nur unterschiedlich umgesetzt!

Und wie man wieder einmal sehen kann, wozu der Mensch doch fähig ist, so ganz spontan, der Impuls zu helfen ist da! Fremde Menschen in der Nacht aufzunehmen und auf dem Sofa schlafen zu lassen, Hilfetrupps die ihr eigenes Leben aufs Speil setzen und leider auch einige tatsächlich verlieren, Spenden - Räumkommandos . Zusammenhalt.

Ich kenne das aus eigener Erfahrung, nachts nur im Pyjama fliehen, wohin? alles ist weg. Diese Plötzlichkeit löst einen Schock aus, der hat bei mir Jahrzehnte angedauert, auch wenn er schwächer wurde, die plötzliche Angst, die Panik kann allerdings immer wieder mal ausbrechen.

Zu Beginn ist die Hilfsbereitschaft groß, wie damals als die Flüchtlinge nach ihrem langen zermürbenden Marsch ankamen, oder letztes Jahr zu Corona Beginn, aber irgendwann lässt das leider nach, die Menschen die sich ihr Mitgefühl bewahren konnten bleiben bei ihrer Hilfsbereitschaft und bei anderen schlägt es ins Gegenteil um und wird zu Hass in einer Situation aus der man nicht herauskommt. So war er damals 1816 wohl auch. Und auch du hast diese dunkle Seite in deinem Gedicht schon  aufgezeigt, ich bin da echt immer fassungslos, wenn ich mitbekomme, dass tatsächlich Leute noch die verschlammten Häuser durchstöbern um zu stehlen und sich zu bereichern ....

 

.

Ich danke dir  für dein Lob, darüber habe ich mich sehr gefreut!

 

und liebe Grüße an dich

Sali

 

Nun stand hier während des Schreibens im regenschwarzen Himmel ein wunderschöner strahlenden Regenbogen !

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Hi Sali,

 

...das Jahr ohne Sommer...

 

...ist bei all seinem Verfall auch zugleich das Geburtsjahr von Frankenstein.

 

Die wirklich in vieler Hinsicht sehr interessante Geschichte seiner Entstehung in der Villa Diodati am Genfer See ist sehr nah an unseren aktuellen Coronaisolierungserfahrungen.

 

Mary Shelley verbrachten dort den Seuchen und Hungersommer mit Lord Byron, dem Arzt John Polidori ihrer Stiefschwester Claire Clairmont und Percy Bysshe Shelley, ihrem späteren Mann. Die fünf begannen zu Schreiben, um sich zu beschäftigen und gegenseitig mit Gruselgeschichten zu unterhalten. Auch eine - wenn nicht die erste Vampirgeschichte entstand dort. Ein Leseausflug zu Wiki ist hier wirklich gut investierte Zeit.

 

Die Fünf müssen unglaublich gewesen sein. Denn neben den überaus erfolgreichen Experimenten mit der Literatur experimentierten sie zusammen mit dem Doktor auch mit allerlei psychoaktiven Stimulanzen. Sie waren in sich selbst auf Abenteuer als es kein „Draußen“ gab.

 

Ich hoffe du verzeihst mir diesen Exkurs. Aber du hast mit deinem wirklich mitreißenden Gedicht auch diese Tür bei mir aufgestoßen. Und wenn sie schon mal offen steht, wieso nicht mal hinein spähen?

 

Liebe Grüße

 

vom Gaukel

 

 

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Hi Gaukel,

ich freu ich über deine Exkursion, du hast mir die Arbeit damit abgenommen, denn tatsächlich hab ich auch damit geliebäugelt diese tolle Geschichte miteinzubringen.

Was hat die Coronaisolation hervorgebracht?

 

Ebenso wie die spannenden Geschichten, was alles dem Jahr folgte .. 

.. oder vorher, denn wären die Konservendosen schon Allgemeingut gewesen, wäre die Versorgungslage schon eine bessere gewesen (vielleicht), kurz vorher hatte Napoleon ja eine Ausschreibung zur Haltbarmachung von Lebensmitteln (für seine Feldzüge) gemacht, in deren Zuge die Konservendose erfunden wurde (leider, war die Urform ziemlich giftig und vielleicht war es auch Glück, dass es noch keinen Dosenöffner gab, sonst wären vielleicht noch mehr Leute an Bleivergiftung gestorben).

 

Ich freue mich, wenn noch mehr Geschichten aus dieser Zeit eingestellt werden, denn die Vergangenheit ist oft ein Spiegel für die Gegenwart. Und wir haben viel zu lernen. 

 

Liebe Grüße und vielen Dank

Sali

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  • 3 Monate später...
Am 27.7.2021 um 23:21 schrieb SalSeda:

Liebe @Claudi könntest du bei Gelegenheit mal drübersehen, ob es noch ein Amphibrachis ist, oder sich Mäuschen eingeschlichen haben?

 

 

Hi Sali,

 

ja, durchgehend amphibrachisch ist das Gedicht noch. Änderungen kann ich nun nicht mehr erkennen, weil du den Text wohl inzwischen oben angepasst hast? Es scheint also jetzt so zu sein, wie du es haben wolltest. Ich frage mich nur, ob dieser schnelle tänzelnde Rhythmus sich gut für das Thema eignet?

 

Ein paar grundsätzliche Dinge zum Amphibrachys: Man muss sehr aufpassen, dass die Verse nicht leiern. Das passiert leicht, wenn die einzelnen Sinneinheiten (Wortfüße) zu oft hintereinander genau dem Muster xXx folgen, z.B. hier:

 

Der Acker gefroren, die Krume verhärtet

xXx xXx xXx xXx

die Pflugschar sie schaffte die Rillen nicht mehr

xXx xXx xXx xX

 

Schöner fände ich es hier, wenn der leiernde Rhythmus an einigen Stellen durch Einfachsenkungen unterbrochen wäre. Das würde auch das Tempo etwas rausnehmen und gleichzeitig könntest du so weitere Füllsel vermeiden:

 

Der Acker gefror, die Krume verhärtet

xXx xX xXx xXx

die Pflugschar schaffte die Rillen nicht mehr

xXx Xx xXx xX

 

Das Komma würde ich hier übrigens auch rausnehmen, da du sonst alle Satzzeichen weglässt. Ich mach noch ein Beispiel mit der letzten Strophe. Dann kannst du die Verse mal laut lesen und mit dem schnellen Rhythmus vergleichen.

 

Die Menschen sterben dahin wie die Fliegen

xXx XxxX xxXx

die Sonne haben wir lang nicht gesehn

xXx Xxx Xx xX

die Hungersnot schlimm wie nach langen Kriegen

xXxx X xxXx Xx

wie viele werden das Leid überstehn?

xXx Xx xX xxX

 

Ungünstig sind oft zweisilbige Wörter in der Doppelsenkung. 

 

die Hungersnot schlimmer als nach allen Kriegen

 

Durch das Gewohnheitsmetrum weiß man zwar, dass hier die Betonung auf "nach" liegen soll, das klingt aber sehr unnatürlich, weil die erste Silbe von "allen" eigentlich ihre Betonung einfordert.

 

Ich weiß nicht, ob du noch an dem Gedicht herumschrauben möchtest. Die vielen Pfingstochsen, die du verwendet hast, stören im gleichmäßigen dreisilbigen Metrum nicht. Falls du einsilbige Senkungssilben einstreuen möchtest, müssten wir uns die Verse im Einzelnen nochmal genauer anschauen, damit  alle Wörter eindeutig lesbar sind. 

 

Vielleicht nimmst du die Anregungen auch lieber für ein nächstes Mal mit? 

 

LG Claudi

 

 

 

 

 

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Hallo Claudi,

hab die Ursprungsversion wieder eingestellt, oben die erste, sorry, dass du zwei mal  dasselbe lesen musstest.

Doch erstmal danke für deine schnelle und ausführliche Reaktion, da hast du mir einiges an Denksport gegeben,

ich werde alles was du dazu geschrieben hast durchwälzen, ich denke dieses Gedicht hier kann  gut als Übungsfeld für mich (oder auch andere) dienen, damit ich beim nächsten etwas sicherer bin. Das was du angesprochen hast pff ich denke da muss ich noch üben. Denn ich glaube den Takt hab ich gebraucht um drin zu bleiben, so wie bei den Mäuseversen: tack tack tack. . tack tack tack... dann gehts besser für den Anfang und so wie es gehört habe beim schreiben, so lese ich es noch immer, das  hat sich schon in mir verfestigt, die Feinheiten die du ansprichst, ...ich werde üben! Die vielen "die" rauszubringen waren schon mal ein Anfang für mir.

 

Vorerst mal vielen Dank!!!!

LG

S

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