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                                                                                              In einer Bar im Niemandsland.

                                                                                              Ein alter Mann nimmt meine Hand

 

Er reicht mir einen Whiskey her.

Wir trinken unsre Gläser leer.

Dann blickt er in das Kerzenlicht

und beginnt mit dem Gedicht :

 

"..Als junger Mann schon eingezogen.
Ein letzter Kuss von seiner Frau.

Die Zeit ab da war  eingefroren; 

Eis aus Schützengrabenblau.

Der Bus, der ihn heimholen muss.

Doch er ging in der Zeit verloren

Das Haus verlassen vor zehn Jahren.

"Steig aus. Wir müssen weiterfahren".

Sie lassen ihn wieder alleine;

Das alte  Brennen in den Augen.

Die Tränen konnt der Krieg nicht rauben,

doch seine Beine

 

In sein Haus rollt er, zum Flur.

Bang denkt er an Louisas Schwur.

Er hört von oben Stöhnen.

Die Lippen, die ihn damals suchten, 

die sein Weggehen verfluchten,

nun einen fremden Mann verwöhnen.

 

Er ruft sie leis, dann ruft er nicht.

Er hört, wie sie dem Mann verspricht

„Nie liebt ich jemand so, wie dich!"

Die Worte löschen sein Gesicht.

Er rollt ganz still hinaus aufs Gleis. 

Vorm Zug erlischt sein Licht..."

 

                                                                                                     Der Alte stockt und schaut mich an.

                                                                                                     Er rückt den Hocker näher ran.

                                                                                                     Er nickt und sagt: "Komm´ trink! Wir zwei

                                                                                                     singen den Whiskey Lullaby". 

 

https://youtu.be/IZbN_nmxAGk

 

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Hi Dionysos,

die Geschichte deines Protagonisten erinnert mich an eine Geschichte von Siegfried Lenz, weiß den Titel nur nicht mehr.

Bis wir wieder weltweit eine kriegsmüde Love, Peace and Freedom - Generation am Start haben,

müssen wohl noch einige lyrische Denkanstöße gesetzt werden.

Zeit für etliche Whiskey Lullabys.

Der lyrisch etwas frei getaktete Umgang mit dem Text wird sicherlich gut zu einem Song passen.

gerne gelesen,

L.G. Amadea 

 

 

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