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Empfohlene Beiträge

Das Wesentliche der künstlerischen Betätigung ist  m.E. die freie schöpferische Gestaltung, in der Eindrücke, Erfahrungen, Erlebnisse des Künstlers durch das Medium einer bestimmten Formensprache zu unmittelbarer Anschauung gebracht werden. Alle künstlerische Tätigkeit ist ein Ineinander von bewußten und unbewußten Vorgängen, die rational nicht aufzulösen sind. Beim künstlerischen Schaffen wirken Intuition, Phantasie und Kunstverstand zusammen; es ist primär nicht Mitteilung, sondern Ausdruck und zwar unmittelbarster Ausdruck der individuellen Persönlichkeit des Künstlers.

 

In diesem Sinne sind wir alle auch Künstler unserer Selbst. Wir sind Bildhauer unserer Skulptur und Skulptur unter unseren Bildhauerhänden  zur gleichen Zeit. 
 

mes compliments 

 

Dio

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Es gibt verschiedene Künste.

Nehmen wir die Malerei.

Ursprünglich haben die Menschen Tiere in Höhlen gezeichnet, in dem Glauben, so würden sie schon quasi,  vor der Jagd, gefangen haben.

Es diente einem praktischen Zweck.

Die Entdeckung und Benutzung der Farben.

Das ist auch der Ursprung der Schrift, der Hieroglyphen und der chinesischen Schrift.

Erst die Phönizier kamen auf die Idee, nicht die Sachen sondern die Lauten abzubilden.

Kunst ist alles, was uns von den Tieren unterscheidet.

Der erste Mensch, der einen Stein griff und überlegte, was er damit anfangen könnte ... 

So gesehen hast du Recht, liebe Hase, in uns allen steckt die Kunst, uns zu verstellen, zur Beispiel, und ja, wir, das Ergebnis einer Tausendjährigen Entwicklung, sind Kunstprodukte.

 

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Am 5.9.2021 um 08:59 schrieb Hase:

 

Was ist Kunst?
Ich weiß es nicht.

 

Aber ich denke:

Kunst ist,
Was keinem übergeordneten Ziele Dient,
Sondern nur um seinerselbst Willen
Existiert.

 

 

 

Hi Hase,

auch ich will dem Forum meine Kunstauffassung natürlich nicht vorenthalten, wobei ich eher benennen könnte, was keine Kunst für mich ist.

Im Rahmen seiner Möglichkeiten stellt Kunst für mich Kommunikation dar. Das fängt beim dreijährigen an, und hört beim greisen, dementen Hobbymaler auf und geschieht natürlich auch im kunsttherapeutischen/ meditativen  Sinne, d.h. im inneren Dialog mit sich selbst. Die Sprache der Kunst gilt es zu entwickeln und zu verfeinern. Somit ist Kunst auch ein Entwicklungsprozess, der seine Befreiung sucht.

Joseph Beuys hat sich als Kind seiner Zeit sehr provokativ mit dem Kunstbegriff auseinandergesetzt, um ihn von seinem elitären Elfenbeinsockel zu stoßen. Er sah in jedem Menschen einen potentiellen Künstler. - Neben der philosophischen Betrachtung unterstelle ich ihm aber auch Marketing Aspekte, die auf seine Kunst aufmerksam machen sollten.

Mein Denken deckt sich nicht hundert prozentig mit seiner Auffassung, denn für mich trifft die Mär vom "Künstlertum eines jeden Menschen" nur solange zu, soweit dieser auch etwas zu sagen hat, oder soweit er sich in der "Kunst des Lesens" versteht. In diesem Kontext muss Kunst auch immer politisch bzw. als Sozialverhalten verstanden werden und dient sehr wohl einem übergeordneten Ziel. Hier wäre mir dein Begriff etwas zu eng gefasst wenn du in S2Z3-5 schreibst: "Was keinem übergeordneten Ziele dient, sondern nur um seiner selbst Willen existiert."

Wenn Kunst etwas zu sagen hat, hilft es z.B. verkrustetes Denken aufzubrechen und es hilft der Menschheit beim Überleben. Kunst ist neugierig, sie spiegelt und zitiert in ihrer Gesamtheit nicht weniger als das Denken seiner Epoche, und versucht stets durch seinen Anspruch auf Einzigartigkeit Neuland zu betreten, um die Grenzen des eigenen Denkens zu sprengen. Aktuell kommt der Kunst in meinen Augen eine besondere Aufgabe zu.

Es gibt Anthropologen, welche eine "Überlegenheit" des Homo sapiens hinsichtlich des  Neandertales  u.a. auf den Umgang mit Kunst zurückführen. Auf der Kunstebene können beispielsweise in Dürrezeiten Denkprozesse abstrahiert, visualisiert und angeregt werden, welche im reinen Jagdfieber untergehen. Die der Kunst innewohnende Ästhetik dient der inhaltlichen Anpreisung und der Erhöhung der Aufnahmebereitschaft für eine Idee bzw. Botschaft.  Kunst hilft,  um bei einer Problemlösung  auf andere Ebenen zu gelangen. Dann kann die gesamte Gruppe auf einer neuen Ebene ihren Gewohnheiten nachgehen und neue Jagdgründe erschließen. Kunst spricht auf allen Sinneskanälen zu uns.

Das aktuelle chinesische Regime richtet sich z.Zt. vermehrt gegen die Kunstschaffenden. Nicht weil es deren schöne bunte Bilder oder Klänge fürchtete, sondern die unberechenbare Kraft  befreiten Denkens. Hierin offenbart sich uns die Angst vor der fehlenden Daseinsberechtigung einer Führungselite. Es geht nicht um die Sorge und das Wohlergehen eines Volkes. Ein Infragestellen oder eine Kritik durch die Sprache der Kunst kann spätestens dann nicht mehr toleriert werden, wenn es nicht zur Staatsräson oder zur Ideologie eines totalitären Systems passt, weil die Kunst in ihrer grenznahen Existenz gnadenlos entlarven und genau hinschauen kann. Im Dritten Reich war es nicht anderes. Kunst kann auch irren, suchen, experimentieren, spielen und den Mächtigen bedrohen.

Deine  obige Kunst-Auffassung würde das reproduzierende  Kunsthandwerk, das Werkeln im Hobbyraum und das Herstellen einer pompösen Deko in den Kunstbegriff mit einbeziehen. Natürlich ist es eine Kunst, ein Schiff in einer Flasche zu bauen, keine Frage. Aber in meinen Augen stellt sich uns dadurch noch lange keine Kunst dar, wenn es dem Betrachter nur ein Staunen entlocken will, oder wenn ein wohlfeiles Gedicht geschrieben wird, was sich uns durch eine besonders hübsch gereimte Form nahezu aufdrängt.

Was hohl und nichtssagend ist,  bleibt hohl und nichtssagend, selbst wenn wir es hundert mal lesen. Es hat nichts zu sagen - es ist banal und eben keine Kunst.

Im erweiterten Sinne ist es an dieser Stelle vielleicht eine Kunst, wie wir das Werk aufnehmen und interpretieren - d.h. was wir herauszulesen imstande sind. Denn auch der Rezipient ist ein Künstler. Das zeigt sich z.B. bei einem Haiku, welches sich in der künstlerischen Darstellung komplett zu entziehen weiß und konsequent in den Hintergrund stellt. Der Nachhall und die Wirkung vollzieht sich alleinig in der Betrachtung, quasi beim Malen des eigenen inneren Bildes. Ein Herr Goethe hätte sich uns dagegen z.B. als "Künstler" nahezubringen gewusst, wir hätten sein Werk bewundert, seine Sprachwahl, seine Wortgewalt und seine Gedanken. Hier ist schließlich das betrachtete Objekt das Kunstwerk.

Mir gefällt an dem Gedicht, dass das Nicht- Wissen vorangestellt wird, und dass wir keine Belehrung über das wahre Wesen der Kunst erfahren müssen.

Allen Beiträgen entnehme ich,  dass sich keiner dem Kunstbegriff mit einer abschließenden Definition nähert, und das ist auch gut so. Ähnlich dürfte es um die Begriffe Freiheit,  Liebe oder Frieden bestellt sein.

Als Anregung habe ich dein Gedicht gerne gelesen und hier (vllt. ein wenig zu lang)  drüber nachgedacht.

L.G.Amadea
 

 

 

 

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Kunst ist für mich die Formung der Gedanken im Außen, in einem vermittelnden Kontext gebracht, bei dem sich einem mehrere Schichten an Ideen und Reflektion erschließen. Spiegel der Gedanken im Außen, geformt durch den Willen. 

ABER, man könnte auch die Wolken am Himmel als Kunstwerke der Elemente betrachten. Die Formen und Farbenvielfalt von Flora und Fauna... inwiefern da ein "Wille" dahinter steckt, dass ist ein anderes Thema...

 

Gern darüber nachgedacht! Und vor allem die genialen Kommentare der anderen dazu gelesen! 

LG JC 

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Hallo Hase,

viele kluge Sätze zum Thema Kunst.

Allerdings lese ich dein Gedicht anders. Da du den Menschen bzw. die Persönlichkeit als Kunst bezeichnest, auf den die Eingangszeilen Bezug nehmen. In diesem Sinne gefällt mir dein Gedicht sehr gut, da es ein paar Highlights in einzelne Haarsträhnen setzt ohne den ganzen Kopfbewuchs zu färben . Der Glanz sind die höheren Ziele die sich ein Mensch setzten sollte oder die ihm eigentlich von Natur aus gegeben sind.

 

vor 11 Stunden schrieb Hase:

nur um seinerselbst Willen
Existiert.

 

vor 11 Stunden schrieb Hase:

Kurz das Streben ruhen lässt.

 

vor 11 Stunden schrieb Hase:

Was Wert und Würde besitzt,
Ohne dass diese ihm
Von außen verliehen werden müssen.

 

dabei gefällt mir das letzte Statement am Besten.

 

Ein paar Verbesserungen an der Groß/Kleinschreibung würden dem Kunstwerk zupass kommen.

 

Liebe Grüße

Sali

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vor 7 Stunden schrieb Arturo:

Dios und Amadeas durchkopfte Beiträge,

die so ähnlich auch bei Wikipedia stehen könnten,

 

Danke Arturo,

klar, Kunst ist weitaus mehr, als bei Wikipedia zu lesen ist. Sind wir nicht alle KünstlerInnen? Ein Text muss was mit Textilkunst zu tun haben, sonst hieße es anders. Damit sollte der Kunstbegriff unbedingt erweitert werden. Als bekennende Kunst- Anhängerin trage ich  z.B. schon seit längerer Zeit nur noch Jacken mit Kunst- Fasern und feinste KunstStoff- Hosen. Dann liege ich auf meinem Kunst- Rasen, der mit Kunstdünger die schönsten Kunst- Blumen um mich herum sprießen lässt, schalte meinen Kopf aus,  und lausche den Kunst-Klängen der Pet- Shop Beuys. Das wiederum führt mich automatisch zu einem weiteren erweiterten Kunstbegriff:  Kunst ist alles, was nicht ganz echt ist.

Selbst der Schöpfergott muss künstlich sein, was meinst du?

kunstvolle Grüße, Amadea

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Hallo in die Runde!

Vielen Dank für Euer Feedback und die vielfältigen Gedanken zum Thema Kunst!! Ich entnehme Euren Beiträgen, dass es keinesfalls so einfach ist, Kunst zu definieren, wie ich mir das in meinem Gedicht vielleicht wünschte. Die Kunst ist ein unendlich weites Feld, eben weil es keine feste Definition gibt, sondern nur Millionen verschiedener Auffassungen. Was wiederum den Bezug zwischen Persönlichkeit und Kunst bestätigt.


@Dionysos von Enno und @Joshua Coan, durch Eure Beiträge zieht sich, wenn ich Euch richtig verstehe, der Gedanke, dass Kunst eine Verbindung zwischen dem Innern eines Menschen und der Außenwelt ist. Kunst bedeutet, sich selbst ausschöpfen und im Vorgang des Schaffens entdecken, sodass das Kunstwerk ein Abbild der eigenen Person ist. Eine Übertragung des Abstrakten, Ungreifbaren ins Materialistische, die jedoch die Person des Künstlers vorbehält, weil sie lediglich abbilden kann, wie sich Geist und Wille im Material ausdrücken, nicht aber Geist und Willen selbst. Das bedeutet auch, dass dem Kunstwerk keine feste Bedeutung mehr innewohnt, sie wird mit jedem neuen Beobachter anders definiert.

vor 23 Stunden schrieb Dionysos von Enno:

Wir sind Bildhauer unserer Skulptur und Skulptur unter unseren Bildhauerhänden  zur gleichen Zeit.

Das gefällt mir sehr; es steht in unserer Macht, ein Selbst zu formen; und gleichzeitig sind wir in gewisser Weise machtlos gegen das Selbst, das der Außenwelt präsentiert wird, weil es vorrangig nur ein Abdruck unseres Innern im Außen ist.

 

Und liebe @Amadea, das sind sehr viele kluge Gedankengänge zum Begriff der Kunst, die ich auch nicht zerlegen möchte, sondern nur auf ein paar Aspekte eingehen, auch weil meine Herangehensweise an ein so schwer greifbares Thema eine andere ist. Ich bin da eher der Typ, der statt seine Hypothesen auf nachweisbaren Fakten zu begründen, lieber seiner Intuition folgt und versucht, das sehr abstrakte Thema zu "erspüren". Was ja keineswegs besser sein muss; es droht, sich von der Realität zu lösen.

Du sagst, Kunst kann sehr wohl einem Zweck dienen, und wenn ich Deine Begründung lese, kann ich Dir da auch nicht widersprechen. Ich denke, es gibt verschiedene Arten von Kunst, die von mir beschriebene Art, und aber auch die Art, die zur ständigen Reflektion und Hinterfragung der Gegenwart dient. Eine Kunst, die blindem Gehorsam entgegenwirken will, indem sie Grenzen austestet, herausfordert, infragestellt und kritisiert.

vor 21 Stunden schrieb Amadea:

Denn auch der Rezipient ist ein Künstler.

 Dieser Meinung bin ich auch; ohne den Betrachter stirbt das Kunstwerk. Natürlich braucht es den Schaffenden, doch ohne denjenigen, der das Kunstwerk im Lichte seiner Persönlichkeit neu begreift, ist der Kunstprozess schnell zu Ende.

 

vor 22 Stunden schrieb Amadea:

Deine  obige Kunst-Auffassung würde das reproduzierende  Kunsthandwerk, das Werkeln im Hobbyraum und das Herstellen einer pompösen Deko in den Kunstbegriff mit einbeziehen.

Da hast Du recht, und obwohl es in meinem Gedicht so rüberkommt, bezweifle auch ich, ob es sich da noch um Kunst handelt. Konkret will ich dazu nichts sagen, weil ich es schlichtweg nicht weiß.

 

Und um nun noch einen weiteren (ebenso wenig abschließenden) Definitionsversuch zu wagen:

vor 22 Stunden schrieb Carlos:

Kunst ist alles, was uns von den Tieren unterscheidet.

Vielleicht hast Du da recht @Carlos. Vielleicht ist Kunst das Aufbegehren des Menschen, im Gegensatz zum Tier dem ewigen, scheinbar sinnlosen Kreislauf von Leben und Sterben zu entkommen; der sehnliche Wunsch, sich abzusetzen und etwas zu schaffen, das mit weltlichen Prinzipien nicht greifbar ist und die Zeit überdauert. Vielleicht ist Kunst ein Hilfeschrei, vielleicht die Hochmut des Menschen, absichtlich undefinierbar.

 

Und natürlich auch @Buchstabenenergie, @Arturo, @SalSeda und @Fan, vielen Dank für Eure Kommentare!

 

MfG,

Hase

 

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Am 6.9.2021 um 07:48 schrieb Fan:

Kunst ist Triebbefriedigung mit einer Ware unbestimmbaren Wertes.Wodurch der Trieb selber auch seine Würdigung oder Kritik erfährt

Da habe ich jetzt spontan so eine hochwertige aufblasbare Gummipuppe vor Augen von unbestimmbarem Wert. Nun, wenn die kunstvoll verarbeitet ist, warum denn nicht?! Früher standen ja mehr die Musen hinter einem Werk, bevor sie in Museen verschwanden. Und nur Gott weiß zu würdigen, ohne ihn zu kritisieren,  wenn sich ein Papst an der Pieta von Michelangelo reibt, oder wie oft ein Leonardo da Vinci über der Mona Lisa seinen dicken Pinsel geschwungen hat. Klar, auch Triebbefriedigung gehört zur Kunst dazu, betrifft ja schließlich Menschen, und die leben nicht in Wolkenkuckucksheimen: 

Mit unseren Beiträgen sollten wir aus dem Lyrikforum heraus den Kunstbegriff bei Wikipedia ergänzend revolutionieren: 

Wolken sind die Kunst der Elemente ( Joshua Coan)

Kunst ist schwer greifbar. ( Buchstabenenergie )

Ich bin Kunst, und Du bist Kunst (Hase)

Wir sind Kunstprodukte ( Carlos)

Kunst ist alles, was nicht ganz echt ist (Amadea )

Wir sind gleichzeitig Bildhauer unserer Skulptur und Skulptur unter unseren Bildhauerhänden (Dionysos)

Highlights in einzelnen Haarsträhnen ohne den ganzen Kopfbewuchs zu färben ( Sali)

Die Kunst ist, nicht über Beuys zu sprechen, wenn man von Kunst spricht ( Arturo)

Kunst ist Triebbefriedigung mit einer Ware unbestimmbaren Wertes ( ein Fan)

LG Amadea

 

 

 

 

 

 

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Ich finde gut die Zusammenfassung unserer Anstrengungen, Kunst zu definieren, die Amadea gestellt hat.

Ich versuche nochmal, auf die Frage von Hase, "Was ist Kunst?" zu antworten.

Also: Kunst ist die wahrnehmbare Darstellung von etwas, was keinem praktischen Zweck dient.

Um das Wesen der Kunst zu begreifen, müssen wir versuchen, ihre Genese nachzuvollziehen.

Wahrscheinlich liegt der Ursprung der Kunst in der Versuch der ersten Menschen, unsichtbare Kräfte, die sie hinter Naturphänomene vermuteten, bildlich darzustellen. Wir könnten in diesem Zusammenhang von einem abergläubischen Ursprung reden.

Der Glaube an ein Leben nach dem Tod hat dazu geführt, dass neben praktischen Grabbeigaben man (Mensch) hat angefangen, Miniatur Objekte herzustellen, ein Boot, zum Beispiel. 

Vermutlich hat die Kunst auch einen ludischen Ursprung: Man (Mensch) hat angefangen, für die Kinder kleine Bögen und Pfeile herzustellen.

Diese Sitte kann man (Mensch) noch heute beobachten, im Supermarkt, zum Beispiel, wo das Kind mit einem Mini Einkaufswagen neben den Eltern läuft. 

Durch das ganze Mittelalter standen Malerei und Bildhauerei im Dienste der Religion, was für den aberglaubischen, bzw. religiösen Ursprung dieser Künste spricht. So wie Bachs Musik. 

Malerische und Bildhauerische Darstellungen von Göttern und Göttinnen, Halbgöttern, mythischen Helden, etc. prägen die Kunst der Antike.

 

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vor einer Stunde schrieb Carlos:

Also: Kunst ist die wahrnehmbare Darstellung von etwas, was keinem praktischen Zweck dient.

Durch das ganze Mittelalter standen Malerei und Bildhauerei im Dienste der Religion,

Hi Carlos, Kunst ganz ohne praktischen Zweck? - als exklusiv- Definition -   ich weiß nicht.

Gut,  Kunst ist jetzt kein Schlaghammer und auch  kein Nudelholz,  kann aber die gleiche Wirkung haben.  Der praktische Zweck liegt in meinen Augen im Transport einer Idee, vllt einer Ideologie, einer Gesinnung, Haltung oder Religion etc.,  es dient ganz praktisch der  Ventilierung gestauter Gefühlswelten, oder der Zweck liegt in der Manifestation und Ästhetisierung von Macht. Irgendwo wird der praktische Zweck immer zu finden sein

Und wenn sie im Dienste der Religion daherkommt, so ist sie Medium zur Veranschaulichung und transportiert ganze Gefühlswelten. Kunst kann so vielem dienen, der Erinnerung, der Mahnung,  der meditaiven Ruhe, der Kontemplation, der Agitation, der Befreiung,  etc...  Aber dann ist sie doch handfest an einen Zweck gebunden.

L.G.Amadea 

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Kunst muss keinem Ideal entsprechen. Braucht keine Begriffe wie gut oder böse. Sprengt sogar Begriffe wie Würde. Kunst ist mächtig und nichts zugleich. Spiegelbild der Intelligenz, denn sie will verstanden werden. 

 

Kunst kann sein: ein frischer Hundehaufen in der Form eines Fragezeichens gekackt. Wer war das? Wer ist für diese Kacke hier verantwortlich? Wenn es nicht so ekelhaft wäre, hätte ich ein Foto davon gemacht. 

 

LG JC

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Ich denke es stimmt, dass Kunst unsere Werteordnung und überhaupt unsere Worte sprengt. Mit Worten entfernt man sich immer weiter von der Kunst als eigene Instanz und verliert sich in uferlosen Beschreibungen, statt sich ihrem Wesen zu nähern. Vielleicht ist das einzige Wort, das sich ihr nähert, Sehnsucht. Denn Sehnsucht ist in meinen Augen das schmerzliche Fehlen von etwas; eine Leere, die zu füllen man sich wünscht, doch das was sie füllen könnte, fehlt. Das ist auch Kunst: Ein Fehlen von Worten und einer eindeutigen Definition. Man weiß genau, was die Worte, nach denen man sucht, sagen sollen, welchen Sinn sie tragen sollen, doch man findet sie nicht. Man hat nur die Ahnung, das Gefühl, das Wissen. Ich glaube das ist es, was die Kunst für uns so reizvoll und anziehend macht. Schließlich haben wir Menschen (oder zumindest ist es bei mir so) stets das Bedürfnis, alles zu ordnen, zu durchblicken und zu ergründen, das Bedürfnis nach Gewissheit und Sicherheit. Aber genau das verwehrt uns die Kunst auf triumphierende, geheimnisvolle und doch charmante und liebenswürdige Weise. Sie lässt nicht zu, dass wir vollkommen verstehen und einordnen. Stattdessen lässt sie uns mittellos uns sehnsuchtsvoll lieben.

 

Liebe Grüße,

Hase

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Hallo Hase,

 

natürlich ist Kunst immer relativ und im wahrsten Sinne des Wortes liegt sie auch immer 'im Auge des Betrachters'.

Dies empfinde ich zumindest so, egal ob in bildlicher, darstellender oder anderer Art und Weise, sich künstlerisch, in welcher Form auch immer zu betätigen.

Sind wir nicht alle, mit unserem Schreiben auch auf einer Art Bühne stehend?

LG Uschi

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