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Lieber Joshua, jeder trägt Erinnerungen und Gefühle mit sich und in eine neue Beziehung.

Es ist oft schwer, gegen Verletzungen und einen Scherbenhaufen anzukommen. Selbst, wenn es gelingt, das Glas wieder zusammenzusetzen, bleiben doch feine Risse. 

Ich mag solch tiefgreifende Gedanken.

Das Wort "ein" vor Mann braucht es meiner Meinung nach nicht.

 

Sei gegrüßt von mir, Juls 

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Ich sag nur... manchmal muss man sich entscheiden, ob eine Person es wert ist, sich die Sohlen zu zerschneiden um sie zu erreichen. Sind es die Schmerzen wert? Die blutigen Füßen? Ich hab es bei ein paar Frauen probiert. Leider umsonst. Wunden sind verheilt. Ein paar Narben übrig. 

Wo fängt die Schuld an? Und bei wem? Bei dem Steinewerfer? Bei ihr, deren Herz zerbrochen ist? Wem soll ich die Schuld für meine Narben geben? Vielleicht mir selbst? Dramen eben. Das Leben. Ein Versuch. 

Ein paar Gedanken am Abend von mir... 

 

LG JC 

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vor 3 Minuten schrieb Joshua Coan:

Wo fängt die Schuld an? Und bei wem? Bei dem Steinewerfer? Bei ihr, deren Herz zerbrochen ist? Wem soll ich die Schuld für meine Narben geben? Vielleicht mir selbst?

Von einer Schuld auszugehen ist schon die Falle eines Denksystems, das nicht dein eigenes ist. Von Natur aus, in unserem unversehrten Kern, gibt es nur das Hier und jetzt. Alle anderen Vermutungen und Projektionen stellen sich am Ende als Vorurteil und damit als Ignoranz von Annehmen und Loslassen heraus. An diesen Vorurteilen festzuhalten bedeutet vielleicht, Gebrauch von einer Waffe zu machen, die du gegen dch selbst richtest. Doch je fester du an ihr herumdrückst, umso deutlicher könnte dir klar werden, ob es ein Messer oder eine Pistole ist.

Nun aber zum Gedicht: in der ersten Hälfte scheint es um Vertrauensmißbrauch oder Unachtsamkeit zu gehen, vielleicht auch um Unfähigkeit. Das Bild "Herz aus Glas" finde ich gut gewählt, zeigt es doch eine Durchsichtigkeit und Zerbrechlichkeit zugleich, jedoch auch eine Schärfe und Gefahr. Auch eine gewisse Unnahbarkeit hinsichtlich dessen, was in dem Glaskörper offen verborgen ist, spielt eine Rolle.

In der zweiten Hälfte stellt sich die Frage, ob, und wenn ja, wer, wann und wie die Scherben aufsammeln kann, darf, sollte oder muss - und was mit ihnen zu tun ist. Kann man sie zusammensetzen, oder sind es schmückende Steine? Das Bild von den verletzen Füßen in deinem Kommentar ist eine interessante Sichtweise, aber geschieht dies mit Absicht oder aus Unüberlegtheit oder ist es gar unvermeidbar? Die Anzahl der Möglichkeiten explodiert förmlich. Kein Gedicht der Welt könnte das alles je fassen.

Eine wirklich gelungene Miniatur von füllender Tiefe, wenn man sich nur darauf einlässt. Ich muss meinen Like deutlich korrigieren.

VLG Peter

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Hallo Joshua, 

Das Gedicht ist wunderschön, da sehr einleuchtend wie komplex zugleich. Die Metapher mit dem Herz aus Glas, das zerbricht, gefällt mir sehr gut (auch wegen eigener Erfahrung). Als ich darüber nachdachte, wie die Geschichte weitergehen könnte, musste ich spontan an Meerglas denken. Glasscherben werden mit der Zeit abgerundet und dann als rund geschliffene Steine am Strand wieder angespült. Dann sehen sie aus wie Edelsteine und sind wertvoller, oder zumindest interessanter als zuvor. Inspiriert mich, darüber ein Gedicht zu schreiben

 

Liebe Grüße, Diana 

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Hallo Joshua,

 

Einen Social Media-Kommentar über meine persönliche Einstellung zu schmerzlichen Liebeserfahrungen und die daraus gewonnenen Erkenntnisse habe ich leider nicht anzubieten.

 

Also dann zum Gedicht:

Gefällt mir gut, wie am Anfang mit "Herz aus Glas" und dem Stein scheinbar die Verletzlichkeit der Frau angedeutet ist. Erst langsam entwickelt sich der Gedanke, dass ein "Herz aus Glas" eben gefühllos ist und die Scherben Gefahr für den Steinewerfer bedeuten. Ich würde allerdings nicht von unpersönlich zu persönlich wechseln, sondern mich für ein Entweder-Oder entscheiden, ich bliebe gefühlmäßig im Zweifel immer beim Persönlichen

 

Sie besaß

Ein Herz aus Glas

Mit einem Stein

Warf ich es ein

 

Auf meinem Weg

zu lieben

Sind tausend Scherben

liegen geblieben

 

aber unpersönlich ( und sogar geschlechtsneutral mit Wiederholung) wäre vielleicht auch denkbar - auf andere Art wirkungsvoll. 

 

Eine Frau besaß

Ein Herz aus Glas

Mit einem Stein

Warf eine Frau es ein

 

(Ein Mann besaß

Ein Herz aus Glas

Mit einem Stein

Warf eine Frau es ein)

 

Auf dem Weg

Zu lieben

Sind tausend Scherben

liegen geblieben

 

 

loop

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Hallo Joshua,

erst jetzt sehe ich dein Gedicht.

Ein Mensch, dessen Herz aus Glas, ist einerseits Gefühllos, andererseits sehr verletzlich ... 

Die meisten Menschen werden im Laufe des Lebens verletzt, verwundet.

Manche werden, aus Angst wieder verletzt zu werden, unempfindlich, kalt. So entstehen Zombies. 

 

 

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Hallo Peter, 

 

vielen Dank für deine, wie immer spannenden Gedanken dazu!

 

@Diana Tauhwetter

Freut mich das ich dich inspirieren konnte! Und ein sehr schöner Gedanke mit dem Meerglas. 

 

@loop

vor 5 Stunden schrieb loop:

Einen Social Media-Kommentar über meine persönliche Einstellung zu schmerzlichen Liebeserfahrungen und die daraus gewonnenen Erkenntnisse habe ich leider nicht anzubieten.

Schade! 

 

Treffend erkannt, dass es sowohl gefühllos ist, oder geworden ist, und sehr verletzlich zugleich. 

Das mit dem Perspektivenwechsel ist da so eine Sache, da der Steinewerfer für das LI ein unbekannter ist. Also ist das LI nicht derjenige der den Stein geworfen hat, sondern der arme Tropf, der über die Scherben laufen muss, um sie zu erreichen. So mein Gedanke dazu. 

Herzlichen Dank für deine Analyse! 

 

@Carlos

Besser spät als nie oder?

Deine Aussagen würde ich unterschreiben. Und ob es gleich Zombies werden...hm... ich glaube man wird ein Zombie wenn man den ganzen Tag am Smartphone hängt. Dopamin-Abgestumpft. Ein kaltes Herz lässt sich vielleicht wieder erwärmen und eins aus Stein, wieder erweichen. Die Zeit heilt am besten. Nur besser früher, als später. 

Muchas Gracias. 

 

LG euch allen, JC 

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Hi Joshua Coan

 

wie oft kommt man als Liebhaber in die Rolle, der kleine Helfer  / Vater / Therapeut für die Geliebte zu sein. Vllt. nimmt man es sich beim nächsten Anlauf wieder vor, nicht auf das reinzufallen ....

 

Ich glaube, dass Liebe so nicht funktionieren kann, weil einer ja dann in der Rolle ist, die verzauberte Prinzessin zu befreien. Verzauberte Prinzessinen können es nur selber schaffen, da raus zu kommen.

Dann sind sie Königinnen und erwachsen.

 

liebe Grüße

 

Sternenherz

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vor 20 Stunden schrieb Joshua Coan:

Das mit dem Perspektivenwechsel ist da so eine Sache, da der Steinewerfer für das LI ein unbekannter ist. Also ist das LI nicht derjenige der den Stein geworfen hat, sondern der arme Tropf, der über die Scherben laufen muss, um sie zu erreichen. So mein Gedanke dazu.

Hi Joshua,

auch ich hatte zunächst Orientierungsschwierigkeiten, als ich über deine liegengebliebenen Scherben laufen musste.

Unklar blieb mir, ob nun die Scherben durch den armen Tropf verursacht sind, 

und ob der Tropf und der Mann identisch sind, wie es auch Loop zunächst gelesen hatte. 

Du willst von einer traumatisierten Frau ausgehen,

die schon mal mit einem anderen Mann gehörig Schiffsbruch erlitten hat. 

Das LI muss zunächst den Scherbenparkour überwinden, um zur Liebe zu gelangen. .

C'est la vie. Ich drücke beiden die Daumen.

Wenn dir die Umstände und Beziehungen wichtig sind, 

würde ich es ein wenig umstellen, und eine Zäsur zur Vorgeschichte durch einen Absatz machen

z.B:

 

Eine Frau besaß

Ein Herz aus Glas

Mit einem Stein

Warf ein Mann es ein.

 

Auf meinem Weg

Sie zu lieben

Muss ich nun 

Über den Haufen

Von tausend Scherben

Laufen

 

Aber vielleicht spielt das auch im tieferen Vertändnis keine wesentliche Rolle,

wenn du alle Lesarten offen halten willst.

 

gerne gelesen. Amadea
 

 

 

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Hallo @Amadea!

Vielen Dank für das Feedback und die vorgeschlagene Verbesserung. Ich bin mir nie ganz sicher ob der Leser die Texte aus meinem Blickwinkel lesen kann, versuche trotzdem immer sparsam mit Wörtern zu sein. 

 

LG JC

 

@Carlos

Jo! Aber meine Version gefällt mir immer noch besser! 

 

LG JC

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