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Überfülle.
Manchmal ist es so voll,
Ist es das, was es sein soll?
Manchmal bin ich so voll,
Bin ich der, der ich sein soll?

Versuche ich dieses Gefühl,
dieses Reiten tausender Hengste in meinem Herzen,
diese Fülle jedweder Ängste in meinem Herzen,
dieses Erzittern bei jeder Erinnerung, die ans Ufer schwimmt,
der Chor der Millionen Stimmen, der alles andere überstimmt,
mit einem Wort zu beschreiben, fällt mir bloß ein:
Überfülle.

Überfülle,
Bin ich nur eine ausgehöhlte Hülle 
für meine inneren Plagen? 
Besitze noch tausend Fragen, 
Denkst du mal an mich?

  • in Love 2
  • wow... 2
Geschrieben
vor 4 Stunden schrieb Just_Markus:

dieses Erzittern bei jeder Erinnerung, die ans Ufer schwimmt,
der Chor der Millionen Stimmen, der alles andere überstimmt,

Lieber Markus,  von einem Gefühl der Leere, dem Taubheitsgefühl, zu dieser Fülle an Empfindsamkeit, wo der Chor der Millionen Stimmen, scheint der eine die andere zu überstimmen, dass kann sich ein Mensch ohne dieses Leiden kaum vorstellen. Umso stärker bringst Du dem Leser die Gegensätze näher. Es scheint schon der Flügelschlag einer Fliege an der Wand in dieser Überfülle einen verrückt zu machen. Ein Aufruhr der Gefühle, eine Art der Sensibilität, die derart schmerzt, weil sie einfach zu heftig ist. Wenn schon das LI mit sich selbst überfordert ist, wie extrem muss es auf andere wirken? Diese Gefühlsausbrüche, das Reden ohne Pause, das Übersprudeln, der Tränen ohne scheinbaren Grund und das laut Auflachen, wenn alle schweigen? Die Energie scheint nun im Gegensatz zur Leere endlos und was so gefährlich ist, grenzenlos. Du hast es  mit 

vor 4 Stunden schrieb Just_Markus:

dieses Reiten tausender Hengste in meinem Herzen,

wirklich kraftvoll beschrieben. Man möge sich vorstellen, wie die Erde unter den Hufen bebt. Was es mit einem macht, so getrieben zu sein. Man möchte als Leser festhalten, was sich nicht zügeln lässt und ja, solch Leben auf der Überholspur, diese Reizüberflutung, hinterlässt bei anderen Menschen ebenfalls starke Erinnerungen, auch wenn sie mit der Situation sicher überfordert waren. 

 

Ich finde es bemerkenswert, wie Du dieses Krankheitsbild so real beschreibst und dem Leser auf diese Weise nahe bringst, wie es sich für das LI anfühlt. Da ist man allein beim Lesen darüber schon sehr ergriffen.

 

Herzlichst Juls

 

  • Gefällt mir 1
  • Danke 1
Geschrieben

Lieber Markus,

 

jenseits der Krankheit, die du sehr gut beschreibst, ist auch das Gedicht an sich mit seinen Metaphern und Vergleichen dir gut gelungen.

 

Ich sehe Parallelen zu deinem anderen Gedicht über die innere Leere: Du hinterfragst, ob du so gut bist, wie du bist bzw. das Lyrische Ich, und am Ende ist ein Aufblitzen, ein Licht, das man mehr ahnt als sieht: Da ist eine Person, der man in Liebe verbunden ist (ich kann mir ein leichtes Schmunzeln erlauben und mir sagen, es ist Schönes in seinem Leben dabei).

 

Bemerkenswert und erschütternd finde auch ich diese Stelle:

vor 10 Stunden schrieb Just_Markus:

dieses Reiten tausender Hengste in meinem Herzen,

 

Hochsensible kennen das auch:

vor 10 Stunden schrieb Just_Markus:

dieses Erzittern bei jeder Erinnerung, die ans Ufer schwimmt,

 

Sich nur eine Hülle wähnen für innere Plagen, drückt es sehr gut aus, wie sich das LI fühlt!

 

Sehr gerne gelesen, und, Daumen hoch, dass und wie du darüber schreibst - darum das Herzchen!

 

Liebe Grüße

Nesselröschen

  • Danke 1
Geschrieben

Hallo @Darkjuls
Ich antworte selten auf sowas, aber irgendwie würde ich mich schlecht fühlen, wenn ich das hier nicht tun würde und tut mir auch leid, falls das hier sehr kurz ausfällt, mein Kopf ist gerade einfach leer. 
Danke, deine Worte bedeuten mir wirklich viel und auch danke im übrigen, für all die anderen Male, als du auf eines meiner Gedichte geantwortet hast. Das freut mich jedes mal ein wenig, aber zu antworten ist mir immer zu kompliziert und schwer. Deine Reaktion zu meinem ersten Teil war auch schon so lieb, wirklich danke.
Nochmals danke fürs lesen. 

Hallo @Nesselröschen
Danke für die vielen netten Worte und dein Mitgefühl mit dem lyrischen Ich beim ersten und zweiten Teil. 


@Joshua Coan dich hab ich nicht vergessen! 
Danke dafür, dass auf meinen ersten Teil geantwortet hast, deine Antwort hat mich, wie auch bei den beiden anderen, sehr gefreut. Die Reaktion auf den zweiten Teil war auch sehr schön. 

Es tut mir leid, ich finde ihr drei verdient mehr Worte, aber mein Kopf ist viel zu leer dafür.

Ich lade vermutlich, wenn ich es nicht vergesse, den dritten (und vermutlich letzten) Teil hoch, vielleicht ein wenig paradox bei dem Wort bipolar, aber ich denke der Teil spricht für sich. Vielleicht liest man sich ja dort.

Bis dahin, alles gute und einen schönen Abend noch,
Markus

  • Gefällt mir 2
  • Danke 1
Geschrieben

Zum zweiten Teil will ich auch noch meinen Senf dazu geben! 

 

Also ich muss sagen dass mir deine Reihe Bipolare Störung sehr gefällt. Die beiden Texte sind sehr stimmig zueinander und ergänzen und spiegeln sich ausgezeichnet!

vor 22 Stunden schrieb Just_Markus:

Versuche ich dieses Gefühl,
dieses Reiten tausender Hengste in meinem Herzen,
diese Fülle jedweder Ängste in meinem Herzen,
dieses Erzittern bei jeder Erinnerung, die ans Ufer schwimmt,
der Chor der Millionen Stimmen, der alles andere überstimmt,
mit einem Wort zu beschreiben, fällt mir bloß ein:
Überfülle

Genial gute Metaphern hast du hier gefunden. Die Bilder passen. Vom rasenden Herz, das erzittern bei jeder Erinnerung die Auftaucht. 

Eine Panikattacke, ausgelöst durch das Gefühl der Überfülle - der Überforderung. 

So überfüllt das man sich selbst nicht mehr findet, im vollgestopften Geist. 

Meine Interpretation. 

 

LG JC

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