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Hallo Hippolyt,

 

mit diesen Zeilen habe ich arge Probleme und bekomme keinen Bezug zwischen Morgenröte die im Schatten stibt, genauso wenig wie zum Weinen in der Nacht, das nicht enden soll.

Den Titel als solchen kann ich nicht mit dem Bereich Kummer und Leid oder als düstere Seite des Lebens in Verbindung bringen.

 

Liebe Grüße

d.Kl. Bärin

 

PS: Schau mal bei Cyparis "Vorfrühling", ich finde das trifft es exakt.

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Hallo kleine Bärin

 

vielen Dank für Deine Auseinandersetzung mit dem Text. Ich habe es mir folgendermaßen gedacht, wobei der Text bewusst dunkel sein soll und Raum für Assoziationen lassen soll.

 

Der Titel Vorfrühling weckt vielleicht Erwartungen an ein Frühlingsgedicht. Wobei der Text, wie Du ja auch festgestellt hast, nicht vom Frühling erzählt, sondern eher vom Sterben. Daher bildet sich zwischen Überschrift und Gedichttext eine Antithese.

 

Der Titel Vorfrühling spielt auf einen bestimmten Zeitpunkt eines Geschehens an, und zwar ein Geschehen an der Wende vom Winter zum Frühling, beispielsweise im März.

 

Welches Ereignis es ist, steht im Gedicht. Verbindet man nämlich die Anfangsbuchstaben einer jeden Zeile, so erscheint ein Ortsname: w-i-n-n-e-n-d-e-n

 

Und daraus können sich dann weitere Schlussfolgerungen ergeben, z. B. was das rot ist und was der schatten ist. Der Schatten ist einfach die Trauer, der Tod, das Dunkle, das Unerklärliche. Der Morgen deutet auf die Tageszeit des Ereignisses und auf das junge Alter der Betroffenen hin.

 

Das Gedicht hat keine Zeichensetzung, daher ergeben sich vielfältige Bezüge.

 

Man kann z. B. lesen: darf es enden, enden das weinen in der nacht. Dies kann man als Frage lesen: Darf das Weinen (der Angehörigen) in der Nacht jemals aufhören? Wäre es vertretbar, wenn irgendwann einmal die Trauer abnimmt oder wäre es eine Art Schuld, wenn die Trauer verblasst.

 

Dann kann dieser Satz als Aussage gelesen werden: niemals darf es enden, enden das weinen in der nacht.

 

Ebenso kann das Adverb "niemals" zum Partizip "ersterbend" gezogen werde:

"ersterbend niemals" drückt hierbei die Hoffnung auf ein Weiterleben zumindest im Herzen der Trauernden aus. In diesem Fall darf das Weinen in der Nacht auf sein Ende finden.

 

Ich habe Reim- und Versbindung weggelassen, weil sich sonst nur eine Ästhetisierung ergeben hätte, die der Text und der Anlass sicherlich nicht vertragen.

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hallo mystic,

 

vielen Dank für Deine Antwort: ich habe versucht , den Text im Posting genau über Deiner Antwort zu erklären. Da geht auch hervor, warum sich das Rot am Morgen neigt und nicht am Abend. Es ist - auch wenn der Titel es so andeuten mag - kein Naturgedicht, das eine Landschaft abschildern oder poetisieren möchte.

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Das habe ich schon verstanden, dann ist es für mich möglicherweise einfach nicht so gut rübergekommen. Ich mag es durchaus, dass man Natursymbole für persönliche Aussagen verwendet, aber wenn man diese noch sinnentfremdet, dann verstehe ich nur noch Bahnhof.

 

Du hast es lang und für mich auch so abstrakt erklärt. Hat es denn gar kein Gefühl?

 

Ich werd wohl nochmals lesen.

 

mystic

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