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Ich kam erst spät. Nach einer schweren Phase
der Arbeit schlief ich aus und bin erfrischt.
Vom Wüstenmarsch zurück in der Oase,
will ich genießen, was mir aufgetischt!

Ich streife gleich wie früher einmal immer,
um alle zu begrüßen, durch mein Haus.
Doch dunkel sind und ausgeräumt die Zimmer,
denn niemand, scheint es, hielt hier länger aus.

Und in der Tat, wenn ich mich recht bedenke
und die Momente, die ich fern war, zähl
und nacheinander mich in sie versenke,
sind's Jahre, die ich aus dem Leben schäl…

 

(aus dem Fundus)

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Im Nachhinein ist man immer klüger.

Doch tät man anders, wäre es vielleicht noch schlimmer?

Man wünscht sich oft, die Zeit zurückzudrehen.

Mir selbst fielen da ein, zwei Dinge ein, die ich ändern würde.

Doch wäre ich dann im neuen heute "reicher"?

Man hofft es fürwahr doch allzu gern.

 

LG, Heiko

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Danke, lieber Heiko.

manche Väter ziehen sich bald aus der Familie in den Beruf zurück. Eine Entscheidung, die nach einer bestimmten Zeitdauer unumkehrbar ist.

Natürlich kann das gelegentlich besser sein, wie die Zunahme häuslicher Gewalt in Coronazeiten zeigt. Aber wenn sie sich familiär mehr einbrächten und an den Auseinandersetzungen teilnähmen, könnte es auch, besonders für die Kinder, sehr bereichernd sein und ihnen mehr Entscheidungsicherheit im Leben geben.

 

Liebe Grüße von gummibaum

 

  

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Am 26.11.2021 um 10:14 schrieb gummibaum:

Ich streife gleich wie früher einmal immer,
um alle zu begrüßen, durch mein Haus.
Doch dunkel sind und ausgeräumt die Zimmer,
denn niemand, scheint es, hielt hier länger aus.

Lieber Gummibaum, 

 

da das Gedicht aus Deinem Fundus ist, will ich nichts unnötig kritisieren.

Wie immer sind Deine Zeilen weise und durch wunderbare Worte geziert.

 

Einzig dass es dort niemand länger aushielt, scheint mir nicht so recht schlüssig.

Hier hätte ich gerne noch Einzelheiten erfahren. War es nur durch die - körperliche und geistige - Abwesenheit des Vaters? Oder haben sich andere Dinge zugetragen?

Ein paar Andeutungen hätten schon genügt, den Rest übernimmt die Phantasie...

 

Viele Grüße von Georg

 

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Hi Gummibaum,

 

mich hat dein Gedicht an das Lied „Väter“ von Heinz Rudolf Kunze erinnert.

 

~ der Hinweis auf Youtube reicht ja zum Googeln - ClaudiMod ~

(unverlinkter Wegweiser)

 

Ich denke dein Gedicht beschränkt sich auf die körperliche sowie emotionale Abwesenheit der Vater, die sich in ihren Familien nicht finden konnten – obwohl nach ihnen gesucht wurde. Sie hätten um Hilfe bitten können.

 

Aber Männer fragen nicht gerne nach dem Weg. Schon gar nicht wenn sie gerade schwer damit beschäftigt sind sich zu verlaufen. Das muss irgendwas genetisches sein.

 

Liebe Grüße

 

vom Gaukel

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Hi Gummibaum,

 

fast könnte man:frau (und in diesem fall noch ein doppelpunkt  mit kind hinterher geschickt)

von einer vaterlosen gesellschaft sprechen.

jemfalls in der ü 30iger generation.

 

väter, die zutiefst erschöpft heimgekommen sind von auslaugenden arbeitsstellen.

ich erinner gerade den mann einer freundin - ingenieur, der, als die firma mehrarbeit hatte, jeden tag 10 stunden arbeitete und abends nur noch ins bett fiel. am wochenende einfach nur seine ruhe wollte und keinerlei bock auf ausflüge, freizeitevents und pipapo hatte.

 

wenn sie dann noch die waren, die das sagen haben sollten/wollten, dann mussten sie abends noch als buhmänner herhalten , familienoberhaupt spielen, was nicht selten dann in schläge mündete.
statt ihrer frau mal deutlich zu sagen, dass er abends nicht noch den buhmann spielen könne ...

 

ich erinnere männer, die meinen, "etwas" bieten zu müssen .... - als wäre ihre bloße anwesenheit als mensch nicht genügend.

 

...what wonder, dass die, für die sie das alles tun, irgendwann auswandern ....

 

was für ein sch....spiel .

oft isses ja auch so, dass die frauens alles an sich reißen bzw. meinen, "Es" müsse so gemacht werden, wie sie es machen .... also hausarbeitsmäßig. weil sie ja das hausfrauendiplom haben - jemfalls die meisten (wo eine das herbekommt ist mir sehr unklar -- da muss es geheime ausbildungsstätten geben *lach*) und sich dann wundern, dass ihre männer, die kein bock haben jetzt auch noch bei ihrer frau in die lehre zu gehen, sich zurückziehen.

ein wenig mehr lässigkeit stünde da den frauen gut zu gesicht und könnte den krisenherd in ein herdfeuer ummodeln.

 

(ich muß grad dran denken, dass mein sohn alle hausarbeit möglichst mit maschinen ausführt . das nerft mich immens. den göttern dank hat er schon eigene hoheitsrechte in seinem junggesellenhaushalt und kann dann so zeugs machen, wie zb. statt mit dem besen ins treppenhaus zu gehen, die sache mit dem staubsauger durchführt - wie süß daneben )

 

gut verdichtet jemfalls

 

Sternenherz

 

 

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Vielen Dank für eure Links.

 

Lieber Georg,

vielen Dank für den Kommentar. Zu deiner Frage: es quält ein Vakuum. Der Familie fehlt die unterstützende und belebende Mitte, weshalb die alleingelassenen Mitglieder auf ihrer Suche nach Halt und Anregung fortgegangen sind.

 

Lieber Gaukel,

danke für deinen Hinweis: das Lied („Gleich, nachdem er gezeugt hat…“) habe ich mir gern angehört. Deine Deutung meines Gedichtes ist absolut richtig.

Auch wenn die Tendenz der Männer auszubrechen genetisch wäre, könnten sie sie korrigieren. (Der Fortbestand unserer Spezies ist nicht mehr durch zu niedrige Zeugungsraten bedroht.)

 

Ja, liebe Sternenherz,

fast könnten wir von vaterloser Gesellschaft in gewissen Friedenszeiten sprechen. Die (wie fast vom Krieg) erschöpften Väter gibt es. Ich habe versucht, die hohen Leistungsanforderungen im Berufsleben und die Liebe zur Einsamkeit mit dem Bild der Wüste zu einzufangen.

Für deine weiteren Mitteilungen (auch aus der Sicht der Mutter eines Sohnes) danke ich dir.

 

Liebe Grüße von gummibaum

    

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