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Alles hat einen Anfang


wenigkeit

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Langsam trieben Sie einsam durch eine Leere, von der er schon immer geahnt hatte daß sie das einzige war was ihnen noch blieb.

Er glaubte nun da er im Gedanken die letzten Tage noch einmal durchlebete, sicher sein zu können, daß alles was er getan hatte sein einzig möglicher Weg gewesen war und schließlich hatte er sie nicht gezwungen mit ihm zu kommen. Er wollte sie unter allen Umständen davon abhalten ihm zu folgen den die Konsequenzen seiner Taten schienen ihm vollkommen unklar und was ihn weitermachen ließ wußte er nicht aber der einzige Trost in der Stille die ihn umgab war ihre Anwesenheit gewesen. Er setzte sich auf und spürte die alten Holzbohlen unter seinen Füßen. Kurz ging er ihre Vorräte im Geiste durch und dachte darüber nach was wohl danach mit ihnen geschehen würde.

Was zählte war das jetzt unsinnig sich über die Zukunft gedanken zu machen. Langsam klarten seine Erinnerungen auf. - War das wirklich geschehen? Mußte er diesen Frieden zerstören. Die Leute die ihn liebten waren nun nicht mehr an seiner Seite . Schwer jetzt noch zwischen Gut und Böse zu unterscheiden. Oder war es vielleicht anders. Früher? Sein bisheriges Leben erschien in einem ganz anderen Blickwinkel. Die süßen Erinnerungen an seine Jugend färbten sich jetzt grau und zeigten ihre Zähne.

 

Bevor er sie kennengelernt hatte lief alles zu seinem Besten. Er konnte sich nicht vorstellen daß, was auch immer passierte sich irgendein Gedanke an Flucht in ihm breit machen konnte. Bis zu dem Tag da sich auf einmal die Zeit selbst ihren Raum nahm und seine Lunge von Sekunde zu Sekunde enger wurde.

Ein Hoffnungsschimmer kam auf und verflog als wäre er nie da gewesen.

"Denk nach - wo wolltest du hin? Ins Nichts es das einzige was deine Zeit überdauert"

 

Vor ein paar Wochen schien ihm alles noch so klar zu sein.

 

Sie setzte sich langsam auf und rieb sich die Augen:

"Wo sind wir?"

"Weit genug weg auf jeden Fall! Hast du Hunger?"

-

"Ein wenig. Bist du schon lange wach?"

-

"Es geht."

"Man kann den Sonnenaufgang von hier aus sehr gut beobachten. Weißt du Wie lange ich das nicht mehr getan hab?"

-

"Eine Ewigkeit? Was hast du nur getan bevor ich dich kennengelernt habe?"

"Hmmm. Das Richtige hoff ich doch"

 

Es war jetzt nicht an der Zeit sich weiter Gedanken zu machen.

Eine gute Idee wäre es gewesen als letzten Akt einen Ferrari auf seine Kreditkarte zu leasen und ihn mit 250 gegen die nächste Wand zu fahren, aber für solche Heldentaten war jetzt keine Zeit mehr. Wenn sie sie kriegen würden würde er sich wünschen er hätte es getan. Geld wird schneller vermißt als die Menschen die man liebt. Das war die Lehre die er über Jahre gezogen hatte und nun keehrte sich seine ehemalige lebensstrategie gegn ihn selbst. Er war nicht mutig, ein Draufgänger schon aber unnnötige Risiken verursachten ihm immer schon Unbehagen. Dei letzten 2 Wochen waren ein einzger nicht enden wollender Rausch gewesen. Und manchmal in dieser Zeit merkte er den kalten Hauch der Angst in seinem Nacken. Wie sie versuchte sich an ihn zu klammern um ihn in den bodenlosen Abgrund zu treiben, aber dafür war er nicht auf dieser Welt.

 

"Was sollen wir denn jetzt machen?"

 

"Es gibt nichts absolut nichts, wir werden sehen was passiert."

"Ich hab noch Hunger."

 

"wir müssen sparen solange wir nicht wissen wo wir ankommen werden. Vielleicht wird es schwierig."

 

"Noch schwieriger? Was um alles in der Welt soll jetzt noch passieren"

 

"Im Moment sind wir in Sicherheit, aber der Wind dreht sich schneller als man denkt. Solange wir so weitermachen, haben wir zumindest eine Chance."

 

"Sei nicht so! Du machst mir Angst."

 

"Ich versuche nur klar zu denken. Nimm dir noch ein Stück Brot. Und leg dich noch Etwas hin. Du bist geschwächt."

 

Wenn er jetzt an seinen Gläubiger dachte wurde ihm übel beim Gedanken an die Bluthunde die er auf ihn Hetzen würde. Einmal mehr war ihm klar das er derjenige war der die Unterstützung so dringend brauchte, die er ihr gab. Ein Problem weniger, wenn sie jetzt aufs offene Meer hinaustrieben.

 

Das plätschen um sie herum beruhigte ihn etwas, aber trotzdessen zermaterte er sich das Hirn was um alles in der Welt eigentlich falsch gelaufen war. Unrecht und Recht waren jetzt für ihn austauschbare Dinge geworden. Die Beliebigkeit der Vergangenheit, seine Arroganz dem Leben gegenüber und die Härte der Wirklichkeit wischten die Gewißheit immer wieder fort. Sie war endlich eingeschlafen und lag erschöpft atmend neben ihm. Er deckte sie zu und streichelte ihr Gesicht. Alles schien friedlich um sie herum. Nur die Wellen die ab und zu ans Boot schlugen unterbrachen die Stille um sie herum. Ein kurzer Moment der Dankbarkeit den er voll auskostete. Die Sonne Stand jetzt hoch am Himmel und das Ufer war schon lange ausser Sichtweite geraten. Also das war was ihn erwartete, jetzt endlich war er mit seinen Wünschen allein. Der Druck ließ langsam nach, und noch bevor er sich Gedanken über seine Situation machen konnte war auch er eingeschlafen und seine Traumwelt konnte wieder Besitz von ihm ergreifen, nur daß dieses Mal seine Träume näher waren als in der Vergangenheit. Er spürte noch die warme Sonne auf seinem Gesicht bis sich endgültig das Vergessen seinen Platz nahm.

 

Am späten Nachmittag wurde er wach. Er konnte sich im ersten Moment nicht so recht orientieren. Der Himmel war leicht bewölkt, und während er sich fragte wohin sie überhaupt steuerten tauchte am Horizont ein kleines Boot auf, das in ihre Richtung steuerte.

 

Hoffentlich ist es nicht die Küstenwache.

 

Nochmal würde er das nicht durchstehen. Er konnte nicht ewig fliehen, aber im Geiste machte er sich auf eine Fortsetzung gefasst. Diese verdammten Penner konnten niemals Ruhe geben. Wie unersättliche Aasgeier warten sie auf seine Rückkehr und schnüffelten in jedem Winkel nach ihm.

 

"Das ist jetzt auch egal."

 

"Wenn sie kommen wollen, bin ich vorbereitet. Gib niemals auf sonst wirst du überrollt. Zu viele haben das schon getan und ich werde mich nicht einreihen.

Es wird weitergehen, mit oder ohne uns aber jetzt ist es nicht mehr aufzuhalten.

die Büchse der Pandorra liegt offen vor mir und nun ist es zu spät für euch. Ein Gedanke für eine ganze Welt, die euch zum Untergang zwingt. Es gibt keine zweite Chance mehr. Hört auf zu jammern, man kann nicht immer in Angst leben."

 

Natürlich war es aussichtslos, darüber brauchte er noch nicht mal ansatzweise nachzudenken. Man hängt nicht an seinem Leben, man lebt und hofft oder läßt es.

 

"Was ist los? Wieso lädst du die Pistole."

 

Blitzschnell war sie wach. Man konnte ihren Adrenalinspiegel förmlich in den Augen sehen.

 

"Geh unter Deck. Wir werden sehen!"

 

Dieser Satz war im Laufe der vergangenen Tage zu ihrem Leitmotiv geworden.

 

"Paß auf! Ich warte hier unten"

 

Sie verschwand und machte sich bereit für den Notfall wie sie es besprochen hatten.

Unzählige male hatten sie über den unvermeidbaren Notfall geredet. Bevor jemand von ihnen in deren Hände fiel wollten sie diejenigen sein die das Wann und Wie bestimmten. Ein kurzer Blick und alles war klar. Keinem von beiden war zu reden zumute. Die Freiheit die sie gewollt hatten war zerbrechlicher, als sie ohnehin vermuteten und ihr Preis schien unbezahlbar, aber alles Vorstellbare war noch zu steigern. das Gefühl das etwas nicht Abzuschätzendes auf sie zurollte machte sich breit. Es zu verhindern schien unmöglich. Die Lage hatte etwas absurdes an sich. Eigentlich hätte es der perfekte Moment sein können alles war ruhig. Die Stille wurde noch nicht vom Motor des anderen Bootes unterbrochen. Der leichte Jodgeruch vom Meer und unter ihnen das tiefe Blau des Wassers. Aber diese Momente kannten sie mittlerweile und ihre trügerische Idylle war nur noch Schatten eines anderen Lebens dessen Leichtigkeit seine Lüge nicht länger verbergen konnte. Das Unterbewußtsein sucht sich seinen Weg und wandelt die Stille in tosenden Lärm. Sein Glaube hatte jetzt einen anderen Weg gefunden. Während sich das andere Boot langsam näherte dachte er darüber nach, woher plötzlich all die Zeit kam. Es war ein Moment der Unendlichkeit, in dem sich seine Erinnerungen vor ihm ausbreiteten. Er konnte die Gerüche seiner Kindheit wahrnehmen. Sooft war er hier hinausgesegelt, und hatte gelernt wie man mit einem Segelboot umgeht. Und manchmal waren er und sein Vater mit einem großen Fang nach Hause gekommen, den die Mutter dann Abends zubereitete. Er konnte die Küche vor seinem inneren Auge sehen. Das warme Licht pulsierte und er fühlte noch einmal die Geborgenheit seines alten Zuhauses. Alles lag wohlgeordnet an seinem Platz. Und er beobachtete seinen Vater dabei wie er sich zurücklehnte und sich eine Zegarre anzündete, der Geruch hatte immer etwas Vertrautes für ihn gehabt. Damals war ihm der Verrat noch völlig unbekannt, die Grausamkeit hinter all dem. Es schien ein Ausdruck absoluter Harmonie zu sein. Erst viel später entdeckte er einige Ungereimtheiten, warum der Vater Sonntags immer spät nach Hause kam, und die Mutter sich immer umzog wenn darauf der Besuch zu ihnen kam. Es war eigenartig aber irgendwie normal.

 

Als er sie fand war sie kaum noch am Leben. Ein blutiges nacktes Bündel, das kaum noch etwas menschliches an sich hatte. Wie oft sie vergewaltigt worden war konnte sie nicht sagen und sie sprachen nie darüber. Es war ein Geheimnis das immer zwischen ihnen schwebte ein Einverständniß Stillschweigen und sie ignorierten es nicht. Er war der Erste dem gegenüber sie sich wieder geöffnet hatte. Ein langer Plan war gereift und sie hatten bekommen was sie wollten. Der Keller hatte nun eine Geschichte mehr zu erzählen.

 

 

Es ist immer die Einzigartigkeit des Scheiterns , die uns das Leben lieben lässt. Der Mensch ist nur vollkommen wenn er auf Abwegen zu sich selbst findet. Aus Die Angst sich selbst zu erkennen legt er den Schleier der Alltäglichkeit über die Wunden und Narben die uns so einzigartig machen. Es ist die Schönheit des Seins in der Vollkommenheit des Ungesagten. Es ist die Kraft der Einbildung , nicht die Macht des Machbaren die neue Welten erschafft. Die Hölle ist in uns selbst nur groß solange wir ihre Existenz verleugnen. Deine Wurzeln vergessen dich nicht. Geh zurück in den Dreck und du wirst Gold finden, denn in einer Stadt aus Gold ist nichts von Wert. Ebenso sehr wie in einer Stadt aus Dreck. Das Feuer das in dir brennt braucht dich um nicht zu ersticken, weil ihm die Luft fehlt, die du ihm gibst. Es wird alles vergessen sein was dir deinen Platz in der Welt gegeben hat, wenn du zu weit oben bist um zu erkennen, dass du mitten unter uns weilst. Beschrittene Wege sind unerreichbar gedachte Gedanken sind undenkbar. Verweile in der Zeit. Sieh deine Fußspuren im Morast, andere werden deinen Spuren folgen und neue Wege öffnen. Dann spürst du dich in mir so wie ich mich in dir.

 

Es ist nun schon etwas länger her daß ich meinen Kopf verloren habe, aber mit der Zeit gewöhnt man sich ganz gut daran sein Traumtänzerdasein ein ende gemacht zu haben. Mein Körper funktioniert jetzt perfekt. Ich bin schon immer etwas feinfühlig gewesen, nur haben sich die dinge nunmal verändert, der Lauf hat sich langsam der zeit angepasst und schleichend kommen immer mehr unterschiedliche Begebenheiten auf einmal dazu. Sollte sich eines Tages herrausstellen daß ich mich tatsächlich geirrt habe, würden sich viele Leute enttäuscht vom Leben abwenden eine Wahl haben sie alle nicht. Der Glaube hat sich einen Teil genommen und die Fäden sind gesponnen. man kann es halten wie man will mit der letzendlichkeit läßt sich nicht spaßen das ist gewiss. Einen Gedanken jagt der nächste und ohne zu wissen worauf man sich eingelassen hat tropft die zeit lqangsam in ein volles gefäß dessen Boden schon vor so langer zeit bedeckt war.

 

"Ist Heute eigentlich noch zeit sich die Samstagabend Nachrichten anzusehen?" fragte sie mit einer Gelassenheit die ihn stumm in der Ecke stehen ließ.

 

"Ähm..Ich.. Ich denke wir könnten... " Nicht heute!

Sein Kopf schwamm schon langsam davon und tanzte im Kreis ohne ihn nach rat gefragt zu haben ob das tatsächlich eine besonders gute Idee gewesen sei. Er hätte ihn ohne Zweifel in seine Scharanken gewiesen.

Verflucht immer wenn es darauf ankam verließen ihn die Kräfte. Also als erstes den Widerstand überwinden ein Lächeln aufsetzen und sehen ob die Zeichen gut standen.

"Entschuldige aber hast du das vorhin ernst gemeint?" fragte er im ernsthaftesten Tonfall den er aufbringen konnte.

"Geh mir nicht auf die Nerven! irgendjemand muß es schließlich tuen." Sie lächelte süffisant zurück. "Ist dir nicht aufgefallen wie lange wir schon darauf warten?" langsam kam sie näher und die Mischung ihres Parfüms mit den umgebungsdüften ließ ihn zusammanzucken. Er wußte nicht wie sie das machte aber es roch eindeutig nach Sex. Der geruchsinn schafft die schnellsten verbindungen im Gehirn die man aufbauen kann und hat mit der Musik seinen manipulierenden charakter gemein. Eine gute Lüge war immer besser als eine schlechte Wahrheit. "Ok bemüh dich nicht. So gut wie fertig."

 

"Bist du sicher ich möchte dich schließlich nicht verlieren."

 

Noch wußte sie nicht wie schnell ihr mann witwe werden konnte. Und den Kindern wäre es wahrscheinlich noch nichtmal aufgefallen.

In jungen Jahren als sich diese vielversprechende Zukunft vor ihr auftat und ein gerader weg noch gewiß war hätte sie nichts so leicht aus der Fassung bringen können jetzt war das natürlich was ganz anderes. Ein kraftakt jagte den nächsten und man sah ihrer Familie die Anstrengungen der letzten jahre deutlich an. niemend trauute sich natürlich önffentlich darüber zu reden. Das wäre fatal gewesen und hätte den Kessel der schon solange unter druck stand vor den augen des Verleumders platzen lassen und ihn mit sich gerissen.

"Feige Flaschen!" seine Botendienste wurden immer gern in Anspruch genommmen aber daß Irgendjemand dafür etwas getan hätte stand natürlich außer frage. Die Welt stand mal wieder Kopf wie üblich. Verläßlich war allein das Strassenlicht auf dem Weg nach Hause über das sich alle immer wieder beklagten es lasse zu viel Licht in die Wohnungen. Demnächst sollte es abgeschaltet werden.

-

Die frühen Morgenstunden waren dagegen eine Quelle die niemand abschalten konnte. hier war ein Platz in der zeit der erbarmungslos mit der düsternis umging. Auch wenn die Häuserschluchten noch weiter wuchsen; darüber thronte die Natur spöttisch und nicht ohne amüsiert auf all die kleinen Sorgen herab zu sehen die Tag für Tag versucht ihr neues Babel zu errichten.

 

"Idiot. VOILLIDIOT!!!"

Lukas weckte ihn aus seiner letzen Mußestunde.

 

"Geh rauf die anderen warten schon auf dich. Wie lange denkst du daß wir uns da oben noch die zeit vertreiben wollen?"

 

"Keine Ahnung. Das müßt ihr doch wissen."

"So läuft das nicht man. Tu mmal etwas sinnvolles mein lieber!"

 

"Ja klar. bin gespannt was ihr diesmal so in Petto habt."

Um nichts in der Welt hätte er sich das Grinsen verkneifen können.

"hat der Maitre mal wieder den Durchblick was."

 

Unnütz weiter zu diskutieren genausogut könnte man Steine in der nordsee zählen.

 

 

 

 

„Halt nicht an ich bitte dich wir haben keine Zeit mehr“

 

„ Ich warte schon solange darauf. Es ist immer das gleiche wir beten glauben lieben und bilden uns ein zu leben. Ihr folgt bis zum Ende

 

 

Er ging die treppe hinauf und im Gedanken tauchte die übliche Szenerie vor ihm auf war es wirklich so wie er es erwartete oder gab es am Ende doch noch einen Ausweg. Die Einzige Möglichkeit die ihm blieb waren seinen kleinen Fluchten ins Ungewisse, die seine Umgebung immer wieder aufs neue verblüffen konnten. Neidisch waren sie schon immer, aber worauf wußten sie nie so recht. Lukas kannte er jetzt noch nicht besonders lange, aber er war schon in den letzten Tagen zu berechenbar geworden. Als Partner konnte man ihn nicht gebrauchen weil er jegliche unorthodoxen Herangehensweisen als kreative Lösung bezeichnete. Eine recht simple Art mit Unvorhersehbarkeiten Umzugehen. Was ihn auszeichnete war seine Verläßlichkeit, aber verläßlich konnte man auch untergehen wenn man wollte. Ausweglosigkeit ist ein steter Begleiter von Mut, das wollte er nun einmal nicht verstehen. Der Antrieb der letzten Tage ließ langsam nach und wollte er sich unter Kontrolle behalten mußte er langsam dafür sorgen daß Nachschub kam. Woran wußte er noch nicht genau aber bisher war sein Gespür für den richtigen Zeitpunkt immer zuverlässig von allein gekommen. Also schleppte er sich langsam bergan ruhelos wie üblich aber ohne spürbare Anstrengung. Ein Weg ist ein Weg, wohin er auch führt.

 

 

Es ist nun schon etwas länger her daß ich meinen Kopf verloren habe, aber mit der Zeit gewöhnt man sich ganz gut daran seinem Traumtänzerdasein ein ende gemacht zu haben. Mein Körper funktioniert jetzt perfekt. Ich bin schon immer etwas feinfühlig gewesen, nur haben sich die Dinge nunmal verändert. Der Lauf hat sich langsam der Zeit angepasst und schleichend kommen immer mehr unterschiedliche Begebenheiten auf einmal dazu. Sollte sich eines Tages herrausstellen daß ich mich tatsächlich geirrt habe, würden sich viele Leute enttäuscht vom Leben abwenden eine Wahl haben sie alle nicht. Der Glaube hat sich einen Teil genommen und die Fäden sind gesponnen. Man kann es halten wie man will mit der Letzendlichkeit läßt sich nicht spaßen das ist gewiss. Einen Gedanken jagt der nächste und ohne zu wissen worauf man sich eingelassen hat tropft die Zeit langsam in ein volles Gefäß dessen Boden schon vor so langer Zeit bedeckt war.

 

"Ist Heute eigentlich noch zeit sich die Samstagabend Nachrichten anzusehen?" fragte sie mit einer Gelassenheit die ihn stumm in der Ecke stehen ließ.

 

"Ähm..Ich.. Ich denke wir könnten... " Nicht heute!

 

Sein Kopf schwamm schon langsam davon und tanzte im Kreis ohne ihn nach Rat gefragt zu haben, ob das tatsächlich eine besonders gute Idee gewesen sei. Er hätte ihn ohne Zweifel in seine Scharanken gewiesen.

Verflucht! Immer wenn es darauf ankam verließen ihn die Kräfte. Also als erstes den Widerstand überwinden ein Lächeln aufsetzen und sehen ob die Zeichen gut standen.

"Entschuldige aber hast du das vorhin ernst gemeint?" fragte er im ernsthaftesten Tonfall den er aufbringen konnte.

"Geh mir nicht auf die Nerven! irgendjemand muß es schließlich tuen." Sie lächelte süffisant zurück.

 

"Ist dir nicht aufgefallen wie lange wir schon darauf warten?"

 

Langsam kam sie näher und die Mischung ihres Parfüms mit den Umgebungsdüften ließ ihn zusammanzucken. Er wußte nicht wie sie das machte aber es roch eindeutig nach Sex. Der Geruchsinn schafft die schnellsten verbindungen im Gehirn die man aufbauen kann und hat mit der Musik seinen manipulierenden Charakter gemein.

Eine gute Lüge war immer besser als eine schlechte Wahrheit.

 

"Ok bemüh dich nicht. So gut wie fertig."

 

"Bist du sicher ich möchte dich schließlich nicht verlieren."

 

Noch wußte sie nicht wie schnell ihr Mann Witwer werden konnte. Und den Kindern wäre es wahrscheinlich noch nichtmal aufgefallen.

In jungen Jahren als sich diese vielversprechende Zukunft vor ihr auftat und ein gerader Weg noch gewiß war, hätte sie nichts so leicht aus der Fassung bringen können. Jetzt war das natürlich was ganz anderes. Ein Kraftakt jagte den nächsten und man sah ihrer Familie die Anstrengungen der letzten Jahre deutlich an. Niemend traute sich natürlich öffentlich darüber zu reden. Das wäre fatal gewesen und hätte den Kessel der schon solange unter Druck stand vor den Augen des Verleumders platzen lassen und ihn mit sich gerissen.

 

"Feige Flaschen!" seine Botendienste wurden immer gern in Anspruch genommmen aber daß Irgendjemand dafür etwas getan hätte stand natürlich außer Frage. Die Welt stand mal wieder Kopf wie üblich. Verläßlich war allein das Strassenlicht auf dem Weg nach Hause über das sich alle immer wieder beklagten es lasse zu viel Licht in die Wohnungen. Demnächst sollte es abgeschaltet werden.

 

Die frühen Morgenstunden waren dagegen eine Quelle die niemand abschalten konnte. hier war ein Platz in der Zeit der erbarmungslos mit der Düsternis umging. Auch wenn die Häuserschluchten noch weiter wuchsen; darüber thronte die Natur spöttisch und nicht ohne amüsiert auf all die kleinen Sorgen herab zu sehen die Tag für Tag versucht ihr neues Babel zu errichten.

 

"Idiot. VOILLIDIOT!!!"

Lukas weckte ihn aus seiner letzen Mußestunde.

 

"Geh rauf die anderen warten schon auf dich. Wie lange denkst du daß wir uns da oben noch die Zeit vertreiben wollen?"

 

"Keine Ahnung. Das müßt ihr doch wissen."

"So läuft das nicht man. Tu mal etwas sinnvolles mein Lieber!"

 

"Ja klar. bin gespannt was ihr diesmal so in Petto habt."

 

Um nichts in der Welt hätte er sich das Grinsen verkneifen können.

 

"hat der Maitre mal wieder den Durchblick was."

 

Unnütz weiter zu diskutieren. Genausogut könnte man Steine in der Nordsee zählen.

 

Er ging die Treppe hinauf und im Gedanken tauchte die übliche Szenerie vor ihm auf war es wirklich so wie er es erwartete oder gab es am Ende doch noch einen Ausweg. Die Einzige Möglichkeit die ihm blieb waren seinen kleinen Fluchten ins Ungewisse, die seine Umgebung immer wieder aufs neue verblüffen konnten. Neidisch waren sie schon immer, aber worauf wußten sie nie so recht. Lukas kannte er jetzt noch nicht besonders lange, aber er war schon in den letzten Tagen zu berechenbar geworden. Als Partner konnte man ihn nicht gebrauchen weil er jegliche unorthodoxen Herangehensweisen als kreative Lösung bezeichnete. Eine recht simple Art mit Unvorhersehbarkeiten Umzugehen. Was ihn auszeichnete war seine Verläßlichkeit, aber verläßlich konnte man auch untergehen wenn man wollte. Ausweglosigkeit ist ein steter Begleiter von Mut, das wollte er nun einmal nicht verstehen. Der Antrieb der letzten Tage ließ langsam nach und wollte er sich unter Kontrolle behalten mußte er langsam dafür sorgen daß Nachschub kam. Woran wußte er noch nicht genau aber bisher war sein Gespür für den richtigen Zeitpunkt immer zuverlässig von allein gekommen. Also schleppte er sich langsam bergan ruhelos wie üblich aber ohne spürbare Anstrengung. Ein Weg ist ein Weg, wohin er auch führt.

 

„Halt nicht an ich bitte dich wir haben keine Zeit mehr“

 

„ Ich warte schon solange darauf."

Es ist immer das gleiche:

wir beten, glauben, lieben und bilden uns ein zu leben.

Ihr folgt bis zum Ende

 

Das Boot fuhr auf vollen Touren. Der alte Motor hatte Schwierigkeiten mitzuhalten. Es schien aussichtslos zu sein aber schließlich hatte sein Überlebenswille sich durchgesetzt. Eine Weile könnten sie den Abstand halten aber früher oder später würde sie die Unausweichlichkeit eingeholt haben.

 

„Denk nicht daran Denk nicht daran„

 

die Worte pulsierten immer wieder durch seinen kopf während er versuchte die Fassung zu behalten. Anmerken ließ er sich nichts dafür hatte er sie viel zu gern um sich gehen zu lassen.

 

Rutiniert zündete er sich eine Zigarette an und prostete ihr siegesgewiss zu.

 

„ich glaube wir können sie abhängen, Wenn wir erstmal aus der bucht raus sind werden sie umdrehen“

„Fremdes Hoheitsgebiet ist sogar ihnen heilig.“

 

Sie konnte den Anblick nicht ertragen und ging unter Deck. noch einmal dachte Sie über die letzte Zeit nach.

 

„Mein Gott warum hab ich euch im Stich gelassen?“ Ihr könnt auch nichts dafür aber es gibt immer einen schuldigen. Kein Verbrechen ohne Täter.

 

Diese Naivität überrollte sie im nach hinein. Sie hatte doch nur immer das beste gewollt. Und jetzt standen sie verlassen da, weil es nun mal nicht gut genug war.

Ein gutes Mädchen wollte sie immer sein. Das gibt weniger Angriffsfläche hatte sie gedacht. So kann man im Stillen seine Pläne reifen lassen.

 

Natürlich waren sie immer gut zu ihr gewesen. Aber jede Moral hat nun mal ihre Opfer. Die ihr zugedachte Rolle in diesem Zusammenhang war bestimmt keine Dankbare, soviel war klar.

Wenn man da raus geht wird alles etwas unklar. Die Vorstellungen mischen sich, und heraus kommt eine vollkommen veränderte Perspektive. Soviel zum Thema vernunft.

Sie waren ihr zuvorgekommen. Ihr Plan war nicht ausgereift gewesen und sie hatte etwas zu lange gezögert. Bis sich der Schäfer in die Bestie verwandelt hatte.

Nach ihrem Opfer war alles etwas leichter geworden und die Wogen hatten sich etwas geglättet wie die Brandung an der Küste nachlässt wenn man von weit draußen bei aufgewühlter See kam.

 

Mein Liebster niemals werde ich mich anders bekennen. Es ist einfach zu wichtig.

 

Ihr wisst woher das alles kommt. Man muß sich selbst genügen können sonst ist alles Sturm und Krieg. Und das war ein sehr alter Krieg, der schon eine halbe Ewigkeit schwelte. Die schuldigen waren klar auf der Seite der Läuterung. Abrahams Opfer musste vollbracht werden. Nur der Gott der Einhalt hatte zu lange gewartet. Niemand wurde stutzig hierbei. Bis sie es selbst in die Hand nahmen.

 

Wäre die Dinge nur offensichtlicher geworden so hätte es noch Rettung geben können. Sie glaubte nach wie vor daran, dass alles anders gelaufen wäre. Hätte die Angst ihren verstand nicht gelähmt. Die Sicherheit ging vor darin waren sie Alle sich einig gewesen. Nur was auf der anderen Seite der Wagschale lag das wusste damals noch niemand.

 

Als der Sturm hereinbrach war niemand vorbereitet und die die es Waren waren einfach viel zu schnell verschwunden um noch irgendjemand zu warnen. Die Kinder waren mit die ersten Opfer in dieser neuen Farce gewesen aber die Übriggebliebenen waren die einzigen die schnell genug reagieren konnten.

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