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entbind neuronen

seit äonen

 

bin ein bausatz aus atomen

und das omen von genomen

 

sink in schlaf aus meer-myonen

ring anbei mit frei‘n neutronen

als wär’n sie myrmidonen

die sich klonen

 

bin ein schauplatz mit pylonen 

ohne thron

bewacht von steinernen gorgonen

 

die nacht nießt schreie aus kanonen

und schablonen an dämonen

verschleiern die person

die in mir wohnt

mit chromosomen der ikonen

eines geist‘gen motodroms

 

bosonen verspinnen zu ionen

zu ribosomen

die zerinnen im photonenstrom

 

bild ich mir ein

im monochromen licht zu wohnen

oder ist dies nur das hämatom

ein stich des drohenden glioms?

  • Traurig 1
  • Schön 2
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Hi Josina,

 

erstmal danke für‘s lesen und kommentieren.  Ins Traumatisierende wollte ich insgesamt eigentlich gar nicht gehen, aber der angesprochene Abschnitt( und die letzte Strophe) pushed das Ganze  in eine gewisse emotionale Düsternis, das ist unbestreitbar.  Ich beschreibe das ja auf gedanklicher Ebene, aber für jemanden, der  bspw. „ patronen aus pistolen von ganoven“ erlebt hat, ist das ein signifikantes Erlebnis, das einbrennt. Hoffe es bleibt in unseren Breitengraden höchstens bei der Glulaschkanone, wenn die närrische Zeit wieder anfängt.

 

Liebe Grüße

 

Yoar

 

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Deine Zeichnung und die abstrahierende Wortspielerische Form löst bei mir Resonanz aus, ich gestaltet meine Gedichte ähnlich, nur meist ohne Reimform. Ich sehe in deinem Werk die Durchlässigkeit des mythischen in das biologische, wie oben so unten, die Figur in deiner Zeichnung als Archetyp eines Kriege(r)s.  

Es lässt sich nichts ganz entcodieren, aber das gehört zu guter Lyrik ja dazu. 

Danke dafür!

 

liebe Grüße

Serenus

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Am 8.1.2022 um 03:57 schrieb Josina:

 

Sorry ich habe versehentlich mein Kommentar gelöscht!

Wie von Geisterhand verschwunden! Ups!

Schande über mich, ich werde alt! 

Ich hatte ja angenommen, dass es sich in deinem Gedicht um ein Kriegstrauma handelte.

Liebe Grüße Josina

 

 

 

Hi Josina,

 

kein Problem, ein kleiner Fauxpas kann jedem mal passieren, das ist mir beim Gedicht bzw. Fotoanhang auch untergekommen, weil die Wörter neben der Zeichnung eigentlich gar nicht dazugehören. Mit all den Notizen, der martialischen Darstellung und der Semantik im eigentlichen Gedicht ( „Myrmidonen, Kanonen“), liegt es natürlich nah an ein Kriegstrauma zu denken.

 

Liebe Grüße

 

Yoar

Am 8.1.2022 um 10:21 schrieb Fietje Butenlänner:

Hi, auch mir geht dieser Zettel nicht aus den Kopf. Dilatation des Geistes, es schmecket nach medizinischer Begrifflichkeit, obwohl die "Vergrößerung", "Ausdehnung" nicht auf diesen Bereich beschränkt wäre. 

In Bezug auf die Zeichnung eine subjektigve Empfindung meinerseits, die sich nicht gegen eine Intention des Autors richten möchte: Zettel  Geist  Darstellung o. Geist  Bild  Äther etc. Im Großen wie im Kleinen, ferner durch die Zeiten, sprich: tendenziell  sucht diese Lyrik Grenzerfahrungen...

lg

 

 

Hi Fietje,

 

erstmal sorry für‘s Verwirrung stiften. Ich hab nich bedacht, dass die Notizen aus meinem Skizzenbuch in den Kontext geraten. „ Zu Tränen gekeltert, etc. “ gehört da gar nich rein, mal schauen ob ich das editieren und nur die Skizze hervorheben kann. 

Ich dachte die Zeichnung würde ganz gut passen, aufgrund ihres dynamischen Stils und dem modulierenden Kopfbereich der Figur, da meine Hauptintension auf der Betrachtung des eigenen Gedankenprozesses und einer damit verbundenen Defragmentierung des Ichs durch sich selbst liegt. Wie Du und Serenus angemerkt haben spielt die groß-klein / oben-unten -Thematik da mit rein, das lyr. Ich sieht sich bspwse. als Schauplatz, aber auch auf molekulkarer Ebene und darüber hinaus.

Die steinernen Gorgonen würde ich als Metapher für die Selbstbetrachtung, die im Zuge einer Geistdilatation oder Ausdehnung eines sich selber-verstehen-wollens stattfindet, sehen. Beim Titel hatte ich eher den Begriff Zeitdilatation im Hinterkopf.

 

Auf jeden Fall vielen Dank für Deine interessanten Gedankenspiele

& noch einen schönen Sonntag

 

Yoar

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