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Der Hund

 

Der Hund von Otto, der heißt Waldi.
Er nimmt ihn mit sogar zum ALDI.
Nur darf das Tier da nicht hinein,
es legt vielleicht ´nen Haufen rein.

 

Der Waldi ist ein brauner Dackel,
ein richtig aufgeweckter Lackel.
Sitzt der beim ALDI vor der Tür,
dann läuft er auf zur Hunde-Kür.

 

Er bellt und jault zum Steinerweichen,
nur um Dein Mitleid zu erheischen.
Und streichelst Du das Tier am Bauch,
dann macht es für Dich Männchen auch.

 

Es hechelt, wedelt mit dem Schwanz,
tanzt schnell für Dich den Ententanz.
Es kräht auf Wunsch auch „Kikriki“
und macht vor Freude dann Pipi.

 

Der Waldi traf mal auf ´nen Mops,
das war der aller größte Klops.
Er hat ´ne schrumpelige Schnauze
und eine etwas größ’re Plauze.    

       

Und wie’s bei Hunden so der Brauch,
riecht er an Mopsens Hintern auch.
„Den kenn ich nicht, der riecht ganz fremd,
der ist vielleicht sogar gehemmt.“

 

„Wie heißt du Mops?“, fragt Waldi keck.
„Ich bin der Ferdinand, Du Jeck.“
„Gestatten Waldi, Hund vom Otto,
viel Gassi-Gehen ist mein Motto.“        

 

„Mein Herrchen ist der Metzger Paul“,
tönt‘s aus des Mopsens Schrumpelmaul.
„Von seiner Frau, Marie-Gertrude,
lebt er getrennt in Buxtehude.“

 

„Bei seiner Scheidung vor 4 Wochen
bin ich als Mops ihm zugesprochen.
Wir packen grade unsere Sachen,
um uns gen Norden aufzumachen.“

 

„Oh, das ist blöd", seufzt Waldi traurig,
"in Buxtehude ist es schaurig.
Im Norden ist nur flaches Land,
da hast Du Dich bald wund gerannt.“

 

„Ach“, sagt der Mops, „das ist doch gut,
da gibt es Ebbe und auch Flut.
Bei Ebbe muss ich wohl viel rennen,
bei Flut kann ich zu Hause pennen.“

 

Der Mops, er dreht sich um, sagt: „Tschüss“
und macht noch schnell ´nen Hundedriss.
„Dann muss ich laufen wie ein Gaul,
zu Hause wartet Metzger Paul.“

 

Er setzt den Haufen hin vor´m ALDI
und jeder denkt, der wär´ vom Waldi.
Der Otto, der kommt angeschlichen
und ist dem Haufen ausgewichen.   

 

„Ach Waldi, schreit er, was für Sachen,
kannst Du das nicht zu Hause machen?
Jetzt muss ich mich für dich noch bücken,
grad wo mich´s fies am Steiß tut zwicken.“

 

Und Otto stöhnt noch: „Meine Güte,
ich brauch‘ ´ne neue Hundetüte.
So kann den Haufen ich nicht packen,
Mensch Waldi schlecht, hierhin zu kacken!“

 

Flugs nimmt er seine Baskenmütze
als Tüte für die braune Grütze.
Er legt ein Taschentuch hinein,
die Mütze soll stets sauber sein.

 

Die Baskenmütze in der Hand,
hat er sich plötzlich umgewandt.
Er steigt auf’s Rad, der Waldi hinten,
und startet, um nach Haus zu sprinten.

 

Vergessen ist der Hundekot,
denn seine Mütze kleidet gut.
Er setzt sie fix auf seinen Kopf,
die Brühe rinnt ihm über’n Schopf.

 

„Au Weia“ ruft er, als er lenkt
und plötzlich an den Haufen denkt.
„Jetzt habe ich den Schiss vergessen,
der grad noch in der Mütz‘ gesessen.“

 

Erreicht sein Heim mit Not und Müh‘,
noch immer rinnt die Hundebrüh‘.
Er öffnet schnell das Gartentor
und kommt sich recht beschissen vor.

 

Und die Moral von der Geschicht‘:
„Bei Hundekot ist Tüte Pflicht!
Du musst Dich aber nicht verbiegen,
denn hast Du keine, lass es liegen.“

 

 

@Copyright Melda-Sabine Fischer – Näheres zu ihrem Autorenleben siehe Profil

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Meinen herzlichen Dank an Euch, liebe @Ostseemoewe und lieber @WF Heiko Thiele. Nun ja, nachdem ich über die Katze berichtet hatte, wollte ich auch dem von uns so sehr geliebten Haustier, dem Hund, Geltung verschaffen. Natürlich wieder im Rahmen einer kleinen Kurzgeschichte.

 

Danke für Eure lieben Kommentare - Melda-Sabine

 

Den weiteren tierliebenden Poeten für ihre Likes ein ebensolches Danke, als da wären @Gina, @Pegasus, @Letreo71, @sonnentinchen und @Margarete.

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Yes, so kann man das auch sehen, liebe @Ginsky. Wo ist man heute noch vor den Hinterlassenschaften unserer treuen Vierbeiner sicher. Beziehungsweise, warum gibt es immer noch so viele Hundehalter, die die Restanten ihrer Lieben nicht einsammeln können .

 

Danke für Deinen Kommentar - Melda-Sabine

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Liebe Melda-Sabine, 

 

ja natürlich heißt er Waldi, das muss sein, das geht gar nicht anders.

 

Erinnert mich an meine Kindheit. Ich öffnete gerade das kleine Hoftor (so nenne ich es, der Hof hinter dem Haus meiner Großmutter war vom Gehweg durch ein kurzes Stück niedrigen, schmiedeeisernen Zaun getrennt, der Hauseingang befand sich also hinten am Haus), als ich ordentlich erschrak. Stell dir ein lautes Bellen vor, in einem wirklich tiefen 'Bariton', Woooaaafff! Wooooaaafff! So richtig tief und richtig laut. Ich hatte sofort das Bild eines riesigen Hundes im Kopf. Also lugte ich vorsichtig um die (Haus)Ecke und  - da war er. Ein kleiner Dackel. Ich frage mich bis heute, wo der kleine Kerl die 'Lautstärke samt Stimmlage' hernahm? :classic_laugh:

 

Ich lese deine Gedichte immer wieder gerne. Du hast einen wunderbaren Sinn für Humor und du verstehst es auch, ihn in Gedichtform zu 'gießen'. 

 

Für mich gehörst du nicht nur zu den Menschen, die Geschichten richtig gut erzählen können, sondern auch zu den selteneren Exemplaren, die sich eigene Geschichten ausdenken können. 

 

Ich habe mich beim Lesen wieder prächtig amüsiert! :classic_happy:

 

LG,

 

Anonyma

 

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Am 11.1.2022 um 23:42 schrieb Anonyma:

Ich lese deine Gedichte immer wieder gerne. Du hast einen wunderbaren Sinn für Humor und du verstehst es auch, ihn in Gedichtform zu 'gießen'. Für mich gehörst du nicht nur zu den Menschen, die Geschichten richtig gut erzählen können, sondern auch zu den selteneren Exemplaren, die sich eigene Geschichten ausdenken können. 

 

Ich habe mich beim Lesen wieder prächtig amüsiert! :classic_happy:

Was für ein tolles Lob, liebe @Anonyma, ich danke Dir recht herzlich. Du hast es in der Tat genau richtig erkannt. Widme ich mich einem Thema, dann wird daraus nicht selten eine ganze Geschichte, die vom Geschehen her im Kopf abrollt und die ich oftmals nicht stoppen kann (Bilder im Kopf...). Deswegen werden meine Gedichte oftmals sehr lang. Um so schöner, wenn der Leser sie in Gänze auf sich wirken lässt. 

Am 11.1.2022 um 23:42 schrieb Anonyma:

Stell dir ein lautes Bellen vor, in einem wirklich tiefen 'Bariton', Woooaaafff! Wooooaaafff! So richtig tief und richtig laut. Ich hatte sofort das Bild eines riesigen Hundes im Kopf. Also lugte ich vorsichtig um die (Haus)Ecke und  - da war er. Ein kleiner Dackel.

Bei den Tieren ist es oft, wie bei den Menschen. Die Kleinsten haben meist die größten Klappen .

 

Danke für Deinen motivierenden Kommentar - Melda-Sabine

 

 

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...darum hab ich, stets in der Tasche,
die Beutelchen selbst an der Lasche,
denn bei zwei Kötern wär's fatal,
da sind die Beutel ideal,

recht flink wird von mir aufgeklaubt,
bevor der Gehsteig selbst versaut,
doch naht dann gleich auch ein Problem,
wohin damit, unangenehm...

denn aus den Tüten der Gestank,
sich in der Nase hält ja lang,
so blicke ich dann schnell um mich,
weil diese Beutel hinderlich,

um mitzutragen allzu lange,
bevor mir dabei wird zu bange....


Als Hundebesitzer von zwei Westiedamen, die so gar nicht damenhaft sind, kenne ich diese Art von Problemen nur all zu gut!

Erneut ganz vortrefflich vertextet in gewohnter Melda-Sabine Manier - ich gratuliere dir und ziehe virtuell den Hut! 

Liebe Grüße, Uschi

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vor 17 Stunden schrieb Uschi R.:

...darum hab ich, stets in der Tasche,
die Beutelchen selbst an der Lasche,
denn bei zwei Kötern wär's fatal,
da sind die Beutel ideal,

recht flink wird von mir aufgeklaubt,
bevor der Gehsteig selbst versaut,

Das ist in der Tat vorbildlich, liebe @Uschi R.. Bei einer solch grandiosen Poetin hätte ich auch nie etwas anderes unterstellt.

 

Besten Dank für Deinen gereimten Kommentar - Melda-Sabine

 

 

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