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vor 1 Minute schrieb Donna:

Hallo Hera Klit,  Gewohntes hinterlassen.....In die weite Welt wo keiner ein kennt.  Sich "Frei strampeln.". Zu waermlichere Region.  Der Anonymitaet und neu Anfaenge entgegen.  Verlockend. Gelungenes Gedicht.  LG, Donna

 

Vielen Dank Donna.

 

Liebe Grüße

Hera

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Hallo, Hera Klit,

 

meine Gedankenschwalben kreisen vor allem um die letzte Strophe:

 

vor 1 Stunde schrieb Hera Klit:

Dort, wo die Sonne auch nachts scheint,

will ich aufleben, von

der Sorge um meine Habe befreit.

 

 

Mitternachtssonne fiel mir als erstes dazu ein. Sie ist sowohl als auch zu finden, im Süden und im Norden. Aber ich denke, das LI im Gedicht möchte, wie die Schwalben, nach Süden ziehen. Ich dachte beim Lesen auch an den Winter. Lebenswinter - das kann auf das Alter bezogen werden, aber manchmal gibt es auch frühe Wintereinbrüche. 

 

Von der Sorge um meine Habe befreit. Das finde ich interessant, ich kann es wörtlich verstehen und auch im übertragenen Sinn. Befreiung. Aufleben. Ein neues Leben beginnen, sich von den wörtlichen und nicht-wörtlich-gemeinten Altlasten befreien. 

 

Hier finde ich auch eine gelungene Verbindung zur ersten Strophe, zum Abblättern der Farbe der Hauswand. Und auch der Putz kann bröckeln ...

 

Generell gefällt mir die metaphorische Ebene im gesamten Gedicht sehr gut. 

 

Altlasten - und leichtes Gepäck. Nun, wie gesagt, das kann auch altersunabhängig sein. Das LI stellt fest, dass das Leben, das es bislang geführt hat, nicht zu dem wurde, was es hätte sein sollen. 

 

Für mich sieht sich das LI als Gefangene(r). Pflichten, Verantwortung, Konventionen und, und, und. 

Und er/sie hat genug. Denn bei genauerer Betrachtung ist die Fassade eben nur Fassade. Bei genauer Betrachtung blättert die Farbe von der Wand ab und ist der Garten verwildert. Zu viel, das Ganze. Es wächst dem LI buchstäblich über den Kopf - Pflanzen 'wuchern'. 

 

Das LI möchte alles hinter sich lassen. Einen Neuanfang wagen. Für mich aber das Interessanteste: Es bleibt völlig offen, ob das LI wirklich nach Süden fliegt. Es gibt einen Hinweis: Mir geht der Geist gen Süden ... ja, der Geist ... 

 

Ein schöner Traum, der Flug in die Freiheit. Und die Realität? Es ist ein sehr trauriges Gedicht, denn es vermittelt mir, durch die Art, wie es geschrieben ist (es geht mir dabei also jetzt nicht um das, was geschrieben steht), Resignation. Ich glaube, das LI hat tatsächlich bereits aufgegeben. Nur das Träumen nicht. Vielleicht, ja, vielleicht, findet das LI doch irgendwann den Mut, diesen Traum in die Realität umzusetzen. Ich würde es ihm/ihr wünschen.

 

LG,

 

Anonyma

 

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vor 3 Minuten schrieb Anonyma:

Hallo, Hera Klit,

 

meine Gedankenschwalben kreisen vor allem um die letzte Strophe:

 

 

Mitternachtssonne fiel mir als erstes dazu ein. Sie ist sowohl als auch zu finden, im Süden und im Norden. Aber ich denke, das LI im Gedicht möchte, wie die Schwalben, nach Süden ziehen. Ich dachte beim Lesen auch an den Winter. Lebenswinter - das kann auf das Alter bezogen werden, aber manchmal gibt es auch frühe Wintereinbrüche. 

 

Von der Sorge um meine Habe befreit. Das finde ich interessant, ich kann es wörtlich verstehen und auch im übertragenen Sinn. Befreiung. Aufleben. Ein neues Leben beginnen, sich von den wörtlichen und nicht-wörtlich-gemeinten Altlasten befreien. 

 

Hier finde ich auch eine gelungene Verbindung zur ersten Strophe, zum Abblättern der Farbe der Hauswand. Und auch der Putz kann bröckeln ...

 

Generell gefällt mir die metaphorische Ebene im gesamten Gedicht sehr gut. 

 

Altlasten - und leichtes Gepäck. Nun, wie gesagt, das kann auch altersunabhängig sein. Das LI stellt fest, dass das Leben, das es bislang geführt hat, nicht zu dem wurde, was es hätte sein sollen. 

 

Für mich sieht sich das LI als Gefangene(r). Pflichten, Verantwortung, Konventionen und, und, und. 

Und er/sie hat genug. Denn bei genauerer Betrachtung ist die Fassade eben nur Fassade. Bei genauer Betrachtung blättert die Farbe von der Wand ab und ist der Garten verwildert. Zu viel, das Ganze. Es wächst dem LI buchstäblich über den Kopf - Pflanzen 'wuchern'. 

 

Das LI möchte alles hinter sich lassen. Einen Neuanfang wagen. Für mich aber das Interessanteste: Es bleibt völlig offen, ob das LI wirklich nach Süden fliegt. Es gibt einen Hinweis: Mir geht der Geist gen Süden ... ja, der Geist ... 

 

Ein schöner Traum, der Flug in die Freiheit. Und die Realität? Es ist ein sehr trauriges Gedicht, denn es vermittelt mir, durch die Art, wie es geschrieben ist (es geht mir dabei also jetzt nicht um das, was geschrieben steht), Resignation. Ich glaube, das LI hat tatsächlich bereits aufgegeben. Nur das Träumen nicht. Vielleicht, ja, vielleicht, findet das LI doch irgendwann den Mut, diesen Traum in die Realität umzusetzen. Ich würde es ihm/ihr wünschen.

 

LG,

 

Anonyma

 

Vielen Dank Anonyma.

 

Du liegst in vielem richtig, nur das mit der Resignation

würde ich nicht unterschreiben.

 

Liebe Grüße

Hera

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Hallo, Hera Klit,

 

nur ganz kurz. Ich denke, ich hätte erläutern sollen, warum ich (persönlich) Resignation 'herauslese'. Nur für das bessere Verständnis:

 

Es liegt an den Punkten an jedem Strophenende. Diese erzeugen bei mir einen gewissen 'Tonfall' im Gedicht. Und dieser wirkt so auf mich.

 

Natürlich ist das nur mein persönliches Empfinden, keine Frage. Ich wollte das nur erklären.

 

LG,

 

Anonyma

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Gerade eben schrieb Dionysos von Enno:

Hi Hera, 

 

der Ort, wo die Sonne auch nachts scheint, ließ mich direkt an die Sonne im Herzen denken. Wenn sie scheint, ist doch eigentlich überall Süden ?

 

mes compliments

 

Dio 

Das war auch mein Gedanke.

Wenn man diese Sonne zum Leuchten bringt,

kann man überall gut leben.

 

Vielen Dank.

 

Liebe Grüße 

Hera

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