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Lass uns einander an der Angst erkennen,
darin sind wir uns Menschen doch verwandt.
Sie gibt uns Schutz durch witternde Antennen,
doch hat sie uns nicht selten in der Hand.

Lass uns, Geliebte, unsre Ängste teilen,
dann wandeln sie sich sicher mit der Zeit
in eine stille Kraft, sich selbst zu heilen
und machen, was so eng war, herrlich weit…   

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vor einer Stunde schrieb gummibaum:

Lass uns einander an der Angst erkennen,
darin sind wir uns Menschen doch verwandt.
Sie gibt uns Schutz durch witternde Antennen,
doch hat sie uns nicht selten in der Hand.

Lass uns, Geliebte, unsre Ängste teilen,
dann wandeln sie sich sicher mit der Zeit
in eine stille Kraft, sich selbst zu heilen
und machen, was so eng war, herrlich weit…   

Schön geschrieben. Es hat mich sofort an das erinnert:

 

"Wish you were here" von Pink Floyd.

 

Liebe Grüße

Hera

 

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Lieber gummibaum,

mir gefällt hier besonders dass du den Nutzen der Angst, als Sicherungsregulativ eingebaut hast.

Wenn zwei Menschen sich ihre Ängste gegenseitig eingestehen besteht die Möglichkeit diese zu relativieren. Gemeinsam ist man immer stärker und kann sich den Ängsten mutiger entgegen stellen. Diese Aussage macht Mut und gibt Hoffnung.

Selbst wenn man sich fürchtet hilft eine  die die eigene hält oder Zuspruch.

Ja, Angst engt ein und kann lähmen. Vor allem aber ist Angst ein ganz schlechter Berater (was man aktuell ja täglich in den Medien sieht.)

Die Angst als Gefahrenerkenner ist in der modernen Welt kaum mehr notwendig (naja noch nachts in dunklen Gassen), Aber sie ist ja in uns angelegt, so findet sie neue Ausdruckformen und zeigt sich eher in Versagens- Verlust-ängsten etc.. Ängste die man nicht zum reinen körperlichen Überleben braucht.

 

 

Sind meine Gedanken wieder mal davongaloppiert durch dein Gedicht

Liebe Grüße

Sali

 

 

 

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Vielen Dank für die Likes!

 

Liebe/r Hera,

danke für „schön geschrieben“ und deinen Verweis auf den Song.

 

Danke, liebe Claudi,

für „gelungen“ und deinen Hinweis darauf, dass das Gedicht gut in den Wettbewerb gepasst hätte.

 

Schön, liebe Ostseemoewe,

dass dich der Text berührt und du die öffnende Seite der Angst ansprichst.

 

Liebe SalSeda,.

du erläuterst mein Gedicht doch gut und verlierst dich keineswegs in Ausschweifungen. Danke sehr.

 

Danke, lieber Alexander,

für „schönes Gedicht“. Das Versmaß ist Jambus.

 

Mit freudigen Grüßen

gummibaum

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Hallo, gummibaum,

 

gefällt mir - 'gemeinsam sind wir stark'. Diese Redewendung kam mir in den Sinn. Und so ist es. Denn die Liebe ist nun einmal die stärkste Kraft, das glaube ich wirklich. Ich las einmal von einer Frau, deren Kind unter ein Auto geriet. Zwar kann ich mich nicht mehr genau an alles erinnern, es ist schon wirklich mehrere Jahrzehnte her, aber eines weiß ich noch: Eine zierliche, kleine Frau war in der Lage, das Auto hochzuheben. Unter normalen Umständen unmöglich. Manchmal kann Liebe sogar Unmögliches möglich machen ... das Kind überlebte.

 

Hier im Gedicht geht es, so verstehe ich das, darum, dass die Liebe zwei Menschen verbindet und ihnen die Kraft verleiht, gemeinsam etwas zu erreichen, dass beide alleine nicht erreichen könnten.

 

Lieber gummibaum, ich habe aber mit einem Bild persönlich Probleme:

 

Am 12.1.2022 um 13:00 schrieb gummibaum:

Lass uns, Geliebte, unsre Ängste teilen,
dann wandeln sie sich sicher mit der Zeit
in eine stille Kraft, sich selbst zu heilen

 

Geteilte Ängste sind halbe Ängste. Damit sind sie 'halb so schlimm' und dadurch auch halb so 'unüberwindlich'. Anders formuliert - sie werden überwindlich. Der erste Vers ist sehr schön.

 

Nur denke ich nicht, dass es die Ängste sind, die sich in eine stille Kraft wandeln. Ist es nicht vielmehr so, dass die Ängste weichen? Und dass dann, an deren Stelle, eine neue, stille Kraft erwächst, geboren aus der Liebe?

 

 

Für mich ist übrigens der Einstieg bei beiden Strophen nicht jambisch, sondern trochäisch. Aber gerade das gefällt mir sehr gut, es passt perfekt: Lass uns ( Xx). Eine Aufforderung, nicht mehr passiv zu leiden, sich nicht mehr zu ergeben, sondern aktiv zu werden, sich zur Wehr zu setzen. 

 

Gerade daran finde ich großen Gefallen - und am letzten Vers:

 

Am 12.1.2022 um 13:00 schrieb gummibaum:

und machen, was so eng war, herrlich weit…   

 

Angst ist wie ein enger Käfig, in dem man sich kaum bewegen kann. Gefangen in der Angst. Wie ein Vogel im Käfig, der seine Schwingen ausbreiten und fliegen möchte, aber nicht kann.

Der Sieg der Liebe - die Befreiung. In meiner Vorstellung fliegen zwei Vögel jetzt frei, und nur der Himmel ist noch Grenze. Schön geschrieben! :classic_happy:

 

LG,

 

Anonyma

 

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Liebe Anonyma,

danke für deinen einfühlsamen Kommentar.

 

Den Einwand gegen die Selbstheilung verstehe ich gut. Jedoch entsteht durch das Teilen nicht nur halbe Enge, sondern auch halbe Weite, und diese bedeutet vielleicht schon eine heilende Kraft, so dass es nicht unbedingt einer weiteren bedarf.

 

Trochäus nur, wenn man (wie üblich) das Verb betont. Es käme aber zum Senkungsprall zwischen zweiter und dritter Silbe. Ich mag das nicht so und betone daher zart das „uns“.  

 

Liebe Grüße von gummibaum

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