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   Version 1

 

   Eben das jemand benennt, das empfindlichste "Nichts" und bedenkt es,

   lebt es als "etwas" was ist, seiend wird "Nichts" und es stirbt.

 

 

 

Version 2:

 

Kaum dass es  jemand benennt, das empfindliche Nichts, und ihm nachdenkt,

lebt es als etwas, das ist, seiend ist es und Nichts stirbt.

 

 

Version 3: 

 

Kaum dass es jemand benennt, das Nichts, indem er's herbeidenkt,

lebt es als etwas und ist seiend dadurch und Nichts stirbt.

 

 

 

 

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Liebe Miserabelle,

 

verstehe den Inhalt nicht ganz, weil ich an Ecken und Kanten stoße, die mich die Richtung verlieren lassen: Kann es sein, dass in der zweiten Zeile das "es" in den Satzbau nicht hineinpasst? Durch die Kommasetzung weiß ich nicht, wohin mit dem "Nichts" am Ende. Würde ich nach einem Punkt oder Doppelpunkt einen neuen Satz beginnen ("Seiend wird "Nichts" und es stirbt.") hätte das "es" mMn seine Berechtigung; aber das "seiend wird" gehört doch gleichzeitig auch zu dem Teil davor. In der Mitte der ersten Zeile, denke ich, soll auch kein Komma hin? Sorry, liegt es an mir? 

 

Interessant, dass (was ich nach mehrmaligem Lesen entdeckte) die erste Zeile in zwei Richtungen gelesen werden kann!

 

Gerne geknobelt - es ist ja zum Knobeln!  Mit dem Hexameter habe ich mich schon lange nicht mehr beschäftigt. -

 

Lieben Gruß

Nesselröschen

 

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Hallo Carlos,

 

das war der Grundgedanke. Ja, das liebe Nichts gibt es dann als was auch immer und existiert, in dem es existiert, folglich nicht.

 

 

Hallo Nesselröschen,

 

mit den Kommas ließe sich noch spielen.

Vielleicht wäre ein Semikolon am Ende des Hexameters verständlicher?

 

 

Eben das Jemand benennt, das empfindlichste "Nichts" und bedenkt es;

 lebt es, als "etwas" was ist, seiend, wird "Nichts" und es stirbt.

 

 

Das "wird" ist an der Stelle nicht optimal und mir kommt gerade noch eine Idee

 

Eben das Jemand benennt, das empfindlichste "Nichts" und bedenkt es;

lebt es als "etwas" was ist, seiend ist es und "Nichts" stirbt.

 

 

Danke, für euren Besuch!

 

LG,

Mi

 

 

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Liebe Miserabelle,

 

das "wird", wie in deiner Überlegung, umgewandelt in:

vor 9 Stunden schrieb Miserabelle:

seiend ist es

macht es mir persönlich verständlicher.

 

Ich hake aber doch noch nach, weil ich wissen will, ob ich es richtig verstehe. Darum schreibe ich es mal - mit geänderten Satzzeichen - für mich um, wobei ich nicht mehr auf das ursprüngliche Versmaß achte (nur, um mir Klarheit zu verschaffen):

 

Eben das „Jemand“ benennt das empfindlichste „Nichts“ und bedenkt es,

lebte es als „etwas“, das ist; seiend ist es, und nichts (das „Nichts“) stirbt.

 

(wenn es als etwas lebte, das ist / das existiert)

 

Bleibe ich noch im Rahmen? 

 

N.

 

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Hallo Mi,

 

ich finde, die Anführungszeichen verbauen die Sicht mehr als eine Lesehilfe zu sein. Das Nichts gefiele mir besser pur. Ich musste auch mal etwas fummeln, nur zum Spaß und zur Inspitation:

 

Kaum dass es jemand benennt, das Nichts, und eben ihm nachsinnt,

wird es zum Etwas und kaum seiend, erstirbt es zum Nichts.

 

LG Claudi

 

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Hallo fietje, hallo Ostseemöwe, 

 

ich freue mich, dass ihr vorbeischaut und eure Assoziationen da lasst.

Dass dieses Distichon sich an  Parmenides anlehnt, kann natürlich niemand wissen, denn ich habe es nicht gekennzeichnet, weil  der Gedanke, den ich hier in einem Distichon verpackt habe,  ja auch nicht nur auf seinem Mist gewachsen ist . Aber ich denke, wenn man ihn ganz nüchtern und ohne Shakespeare und dem bestirnten Himmel über ihm, die  Frage  gestellt hätte, "Sein oder Nichtsein", dann hätte er sicher ohne zu zögern "Sein" geantwortet und auf  die Frage, wo denn der Anfang  liegt, hätte er vielleicht fragmentarisch und etwas kryptisch so gesprochen: 


 

"So ist Entstehen verlöscht und Vergehen verschollen." 



 

Hallo Ferdi und Nesselrösschen,

 

ich bin mir bei der Zeichensetzung oft unsicher, von daher weiß ich nicht, ob es allein an der Zeichensetzung liegt? Wenn ja, müsstet ihr mir das rückmelden. Ich dachte ja, dass ein Komma auch zum Pausieren einlädt, aber natürlich sollte seine Setzung den Sinn nicht verwirren.


 

Ich versuche es mal so.

 

Eben (in dem Moment) das "Jemand" benennt (was er benennt steht hinter dem Komma), das empfindlichste Nichts und benennt es. EDIT: Es muss natürlich "dass" heißen.  Sorry.

 

Ah. Vielleicht so: 

 

Eben dass Jemand benennt, das empfindlichste Nichts, und bedenkt es,

lebt es als etwas, das ist, seiend ist es und nichts stirbt.

 

 

EDIT: Es muss natürlich "dass" heißen.  Sorry.

 


 

Ist es denn so verständlicher?

Wenn ja, könnte ich  Weiteres betrachten.

 

Ferdi, du schriebst: 


Nichts wird etwas, bedenkst du's; und stirbt

 

 

 

Ja,  genau.

Das ist passend komprimiert.

 

 

Bei der Ausfaltung (Version 2 ) gefallen mir die Gegensätze von "Leben" und "Sterben", die den Penta einrahmen und die Doppeldeutigkeit, die im "nichts stirbt" liegt.

 

Wie sich dieses abstrakte Thema dennoch konzentrieren ließe,  ist eine berechtigte Frage.

 

Unabhängig davon gefällt mir dein Vorschlag "und ihm nachdenkt" auf Anhieb.


 

Hallo Claudi,

 

fein, dass du vorbeischaust. Wenn es ohne Anführungszeichen geht, liebend gerne.

 

Dankeschön auch fürs Tüfteln.

 

"Nachsinnt" ist sehr schön. Allerdings gefällt mir hier, in dem nicht expliziten Kontext von Parmenides, Verwendungen  von "Denken" besser 

 

Ob ich mich von der bestehenden Einrahmung im Penta verabschieden möchte, weiß ich noch nicht. Darüber sollte ich unbedingt noch  nachsinnen.

 

 

Mit bestem Dank,

Mi

 

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vor 23 Minuten schrieb Miserabelle:

"Nachsinnt" ist sehr schön. Allerdings gefällt mir hier, in dem nicht expliziten Kontext von Parmenides, Verwendungen  von "Denken" besser 

 

Ja, liebe Mi, das kann ich nachvollziehen. Ich merke gerade, dass die Vorsilbe "nach" im Hexameter schon etwas vorwegnimmt. "Herbeidenken" wäre  vielleicht treffender:

 

Kaum dass es jemand benennt, das Nichts, und indem er's herbeidenkt,

wird es zum Etwas und kaum seiend, erstirbt es zum Nichts.

 

LG Claudi

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Hallo Claudi,

 

 

"herbeidenkt" ist auch prima!

 

"Kaum" hatte ich auch erst auf dem Schirm und mich dann für das zweisilbige "Eben" entschieden. Im Rahmen der verkürzten Deutlichkeit und der Verständlichkeit, wird das  "kaum" aber wieder interessant.

 

Und jetzt wird mir auch klar, was mit zu der Verwirrung beigetragen haben muss. Es sollte natürlich "dass" heißen!!! 

 

 

Ja, so passt es gut.

 

Kaum dass es jemand benennt, das empfindlichste Nichts und ihm nachdenkt

 

oder

 

Kaum dass es jemand benennt, das Nichts und indem er's herbeidenkt.

 

 

Ich tendiere ja  zur ersten Möglichkeit, da das "empfindlich" mit hinein wollte, was wiederum auf ein Zitat zurück geht, in dem es in etwas heißt: Nur das Nichts ist so empfindlich,  dass daraus etwas entstehen kann.

 

Klangmäßig muss ich erstmal wieder meine Ohren leer machen und dann nochmal lauschen.

 

Na mal sehen ... , aber was den Hexameter betrifft, wird es schon griffiger.

 

 

Merci,

Mi

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vor 1 Stunde schrieb Miserabelle:

Eben dass Jemand benennt, das empfindlichste Nichts, und bedenkt es,

lebt es als etwas, das ist, seiend ist es und nichts stirbt.

 

 

Eben dass jemand benennt das empfindlichste Nichts und bedenkt es,

lebt es als etwas, das ist, seiend ist es, und nichts stirbt.

 

Der Satzbau ist etwas verdreht, so dass ich mir nicht sicher bin, ob "das empfindlichste Nichts" zwischen Kommas gesetzt werden kann (denke es geht, muss aber nicht sein). Vor dem "und" diesmal ein Komma.

 

Eigentlich müsste der Satz so lauten:

 

Eben dass jemand das empfindlichste Nichts benennt und es bedenkt,

lebt es als etwas, das ist, seiend ist (es), und nichts stirbt.

 

Mit dem "das" wäre es auch gegangen, aber mit einer anderen Bedeutung - vielleicht auch darum "die Suche" so schwierig. 

 

Ich hätte mich jetzt nicht mehr eingemischt; du hast mit Claudi die Lösung gefunden (auch mir gefällt es ohne Anführungsstriche besser), aber du hast die Satzzeichen nochmal angesprochen ...

 

Gruß N.

 

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Hallo, Miserabelle,

 

in meinem persönlichen Fall gab es in deiner Ursprungsversion vor allem eine Stelle, mit der ich, wie soll ich sagen, ein kleines 'Verständnisproblem' hatte. Und genau diese Problemstelle hast du behoben. Eben. :wink: Und in Verbindung mit dem versehentlichen 'das' statt 'dass' kam ich nicht dahinter, was damit gemeint sein soll. Mein Gehirn wollte 'Eben das' eben ganz anders verstehen als es von dir gemeint war. *Schmunzel*

 

vor 21 Minuten schrieb Miserabelle:

Kaum dass es jemand benennt, das empfindlichste Nichts und ihm nachdenkt

 

Unabhängig davon, worauf sich 'empfindlichste' bezieht, sagt mir diese Version persönlich auch mehr zu. 

Nur auf eines möchte ich dich hinweisen. Der Begriff 'empfindlichste' impliziert, dass es 'mehrere Nichts gibt', im Sinne von: 'Eines davon, das erwähnte, ist das empfindlichste von allen Nichtsen'. Deshalb möchte ich 'empfindliche' vorschlagen. (Zwar wäre theoretisch als eine Art Steigerung 'das so empfindliche' möglich, aber praktisch ja leider  nicht - es ergäben sich dadurch 7 Hebungen.)

 

Inhaltlich mag ich es, dass das Nichts empfindlich ist. Denn - das ist es ja auch. Auf der reinen Gedankenebene jedenfalls ist das Nichts nicht 'greifbar', die Gedanken enden in einer Sackgasse, wenn man darüber nachdenkt. Daher mag ich den Hinweis, den der Begriff 'empfindlich' gibt, indem er auf die 'Empfindungsebene' führt.

 

Was 'nachsinnt' vs. 'nachdenkt' anbetrifft, sehe ich persönlich keine Unterschied im ästhetischen Sinne. Es kommt darauf an, was du damit aussagen möchtest. Synonym bedeutet ja ähnlich und nicht gleich. Nachsinnen bezieht sich mehr auf Sinneseindrücke und das Reflektieren von diesen. Wogegen Nachdenken auf einer, wie ich finde, 'anderen geistigen Ebene' liegt.

 

vor 2 Stunden schrieb Miserabelle:

lebt es als etwas, das ist, seiend ist es und nichts stirbt.

 

Ich finde den Hexameter jetzt gut verständlich. Das ist der Pentameter im Prinzip auch. Nur die Aussage des Inhalts ist nun mal mehr als problematisch, finde ich. Im Sinne von: Wenn das Nichts nicht ist, kann es auch nicht zu etwas werden. Das ist also sozusagen 'von vorneherein ausgeschlossen', das 'geht nicht'. Was aber möglich ist: Aus dem Nichts kann etwas entstehen. (Gut, das ist ein bisschen schwierig - dafür braucht es das 'physikalische Nichts', das eben nicht nichts ist, nicht wirklich. Es ist nur 'maximal wenig', also 'fast, beinahe, ums Haar' nichts.) Und genau diese 'Gedankenproblematik' entsteht, wenn man versucht, über das Nichts nachzudenken. Man landet (und nicht-endet, gewissermaßen) unweigerlich an einem gedanklichen 'Punkt', an dem die Katze endlos im Kreis rennt und sich dabei selbst in den Schwanz beisst ... 

Für mich selbst kam ich daher natürlich auch auf keine Lösung, obwohl ich mich oft damit beschäftigt habe. Was ich mir dazu 'ausdachte': Das Nichts ist nicht, da es sich selbst negiert'. Das ist aber auch etwas, das lediglich 'nahekommt', aber trotzdem keine echte Lösung bietet - weil es, das glaube ich, keine gibt. Jedenfalls nicht für das menschliche Begriffsvermögen.

Wie gesagt, das 'physikalische Nichts' kann einen Ausweg aus dem 'Dilemma' bieten, deshalb wollte ich es gerne mal erwähnen. 

 

Ich fürchte daher, dass es nicht wirklich möglich ist, den Pentameter, bezüglich seines Inhalts, 'griffiger' zu machen, denn er liegt nun einmal außerhalb des menschlichen Begriffsvermögens ...

 

Liebe Miserabelle, da hast du dir aber auch das schwierigste aller denkbaren Themen ausgesucht! 

 

Und, da ich mir ausgesprochen gerne immer wieder den Kopf über so etwas zerbreche, habe ich natürlich der Einladung, die dein Distichon darstellt, nicht widerstehen können. :smile:

 

LG,

 

Anonyma

 

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Hallo Anonyma,

 

dankeschön für deine Überlegungen. Über das Nichts und den ganzen Rest lassen sich  natürlich vielerlei Gedanken aufnehmen und  Überlegungen anstellen. 

Um möglichst  kurz zu bleiben bei meiner Antwort. 

 

Eine Überlegung ist:


 

Ja, das Nichts gibt es nicht, denn wenn es das Nichts gäbe, wäre es etwas und nicht Nichts.

 

Dass das Nichts im Penta nun zu etwas wird, macht es lebendig und gleichzeitig stirbt es genau dadurch als Nichts, was durch seine Nichtexistenz definiert wurde.

Da es das Nichts nicht geben kann, ist die Behandlung dieses Nichts natürlich auch  eine Schelmerei und hier nicht bis in den letzten denkerischen Winkel ernst zu nehmen.

 

Da dieses Distichon, in Anlehnung an Parmenides (Denn [das Seiende] denken und sein ist dasselbe.) sich in seinem Kern um das Denken dreht, fällt die Entscheidung zugunsten der Begrifflichkeit rund ums Denken aus, auch wenn "Sinnieren" ähnliches leistet.

 

Was der Superlativ von "zart" betrifft, stimme ich dir zu. Der muss nicht unbedingt sein, aber dann auch aus zungenbrecherischen Gründen, denn es könnten selbstverständlich undenkbar viele herbeigedachte "Nichtse" unterwegs sein, wenn es sie denn schon mal gibt. 

 

*Lach* Du siehst, mir bereitet es auch noch Vergnügen, mich auf ein denkerisches Amöbiusband zu begeben, da können wir uns also gut treffen, auch wenn die Häufigkeit bei mir inzwischen nachgelassen hat.

 

Ob es hier ein Dilemma ist, was gelöst werden muss, weiß ich nicht. Hier im  Distichon darf es, wenn es aufgestöbert wird, einfach sein.

 

Hallo Ferdi,

 

also, ohne Anführungsstriche schreibe ich jemand nun klein und das Nichts lasse ich wohl großgeschrieben. 

 

An den Pentameter sollte ich auch noch  ran. 

 

LG,

Mi

 

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