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Empfohlene Beiträge

Gheorghiță lässt die Zügel gehen

Miruna kennt den Weg

Entlang der überreifen Schlehen 

über Bach und alten Steg 

 

Wo gestern Nacht der Stern geprangt, 

 in Zias Gewand eine Hand,

die andere Hand in ihrer Hand 

Den Mann aus ihrem Ahnenland 

hat sie am Zekelbach erkannt

Dort hat die Herrin von Sighisoar

in seinen Kuss

geseufzt  

 

Nirgends prall wie hier, die Pflaumen 

Schmatzend weich die Schlehen von der festen Mazeration

Das schüchterne Schmeicheln der Frauen

am Gaumen

Glaubst du an ihr keusches Nähen ?

Sie rauben dich

Ohne dich 

anzusehen!

 

Gheorghiță seufzt in die alten Ziegel

die Hände schmatzen in den Ton 

Fast zärtlich fährt die Hand über das Siegel 

Das Insulin für seinen Sohn

holt er noch immer aus Brasov

Sie leiden keine Not,

die Herren der Ziegel 

Doch zahnlos 

seufzt sein Spiegel

 

Und Viscri

prangt wie ein Stern 

bei Tag und bei Nacht 

in die  Landschaft gemalt

Ausgedacht

aus einem 

zahnlosen Lachen

 

 

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Lieber Dionysos,

Die Szenerie ( geschätzt 1950 oder 1960 ) gleicht einer sinnlichen Homage an Viscri in Siebenbürgen/ Rumänien, an ihre Frauen und Männer.

Die deutschsprachige Gegend ist verbunden mit Graf Dracula und bergigen, mittelalterlichen Städtchen.

Die hier verwendeten Namen sind mehr rumänischen Ursprungs.  

Das Foto zeigt vordergründig einen Friedhof.Vertraut im Text sind die  handelnden Personen, Ihre  Namen und Berufe( Näherin und Ziegelmacher ). Die Wege werden ( vllt. z.T noch ) mit Pferd bestritten. Es könnte sich um eine autobiographische Familienchronik handeln. Am Zekelbach wurde er gezeugt? Das Insulin ist zumindest schon erfunden, denn es muss extra aus Brasov besorgt werden.

Gerne mit auf die Reise gegangen und gelesen  

Gruß Amadea

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Hi vielen dank für eure Eindrücke 

 

@Carlos ich freue mich über eindruck und wirkung, viscri ist auch wirklich märchenhaft.

 

@Amadea liebe das hast du wunderschön beschrieben und es trifft meine intention vollständig. korrekt von dir bemerkt wurde auch dass ich absichtlich nicht die namen der siebenbürgener sachsen verwendet habe, sondern rumänische obwohl das zusammenleben beider nicht immer unproblematisch ist, wie mir berichtet wurde. das foto zeigt Kronstadt. in viscri war ich in einem bio landhaus anlässlich der hochzeit von freunden. transilvanien war ein wunderbares erlebnis. Gheorghiță ist dort wirklich noch ziegel brenner. es gibt einige artikel über ihn im internet. seine frau leider an diabetes.

 

am zekelbach hat sie ihn „erkannt“, die tänzerin aus schäßburg . sie haben sich dort geliebt. das hast du richtig gedeutet.

 

mes compliments 

 

Dio

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