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Er kennt den Brecht nicht, nicht den Poe,

mein kleiner Freund der Wasserfloh;

wenn er so tanzt, bild ich mir ein,

er könnt wohl musikalisch sein.

 

Das ist er auch, befolgt stets nur,

den Sound und Rhythmus der Natur;

so kennt er Händel nicht und Bach,

Konzerte sind nicht seine Sach.

 

Gar leichtfüßig kommt er daher,

trotzt hoher See, dem tiefen Meer;

wo Wasser sich nur sammeln kann,

da schwebt er hin, da ist er ran.

 

Er kennt den Hegel nicht und Kant,

bewegt sich dennoch weltgewandt;

sieht er den Fischer mit der Angel,

vergisst er glatt das Weltgerangel.

 

Schwimmt völlig sorglos hin und her,

nimmt sich die Freiheit und will mehr;

er denkt sich wohl es wäre fein,

mit allen Tieren gleich zu sein.

 

Er will sofort die Fische fragen,

was die so denken, dazu sagen;

so drängt es ihn, oh Man oh Man,

an einen Stichling dicht heran.

 

Durchkreuzt auch dessen Radius,

da macht der Haps und es ist Schluss;

denn wer Kultur zu oft versäumt,

wird gnadenlos hinweg geräumt.

 

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Welch herrliches Gedicht über Deinen Wasserfloh, lieber @Kurt Knecht. Ich wollte erst schreiben, wie sorglos gut es doch so ein Wasserfloh hat, sich über nichts Gedanken machen zu müssen. Aber da kam mir zum Schluss der Stichling in die Quere. 

 

Gleichwohl - ich habe sehr geschmunzelt. Dir einen schönen Abend - Melda-Sabine

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Hallo Melda, Hera, Ilona


danke fürs Lesen, Voten und Kommentieren. 

 

Es geht mir gut, ich bin sehr froh,

bin bestens drauf und hab den Flow;

verdank das alles sowieso,

nur meinem Freund dem Wasser Floh.

 

Bin mit dem Wasserfloh Geschreibsel übrigens noch nicht ganz durch. Der kann wirklich noch was erleben in seinem Mikrokosmos. Er ist auch für mich faßbar, wo alle Welt fast Stündlich über das Unfassbare berichtet. Euch ein wunderbares Restwochenende und einen angenehmen Wochenstart. Kurt

 

 

 

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Recht seltsam zu vernehmen, wie oft man Flöhe nennt.

Scheint keiner sich zu schämen, 'nen solchen kennt.

Schon Goethe hat's beschrieben und Loewe wohl vertont.

Ich weigre mich entschieden, daß einer bei mir wohnt.

Doch scheint es literarisch grad angesagt zu sein.

Mehr Worte aber spar isch. Der Typ ist mir zu klein.

 

Dennoch ein schönes Gedicht, @Kurt Knecht, auch wenn dein Floh rein biologisch schon nichts mit dem von Altmeister Goethe zu tun haben mag.

 

LG, Heiko

 

 

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