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Verse ohne Sinn („Ein…“)

 

Ein Möbelschreiner aus Scharbeutz
verspürt beim Husten jähen Reiz,
auf neu erstellte Möbelflächen
den Hustenauswurf hinzubrechen.

 

Ein Trittbrettfahrer aus Cuxhaven
kann auf dem Trittbrett nur schlecht schlafen.
Drum ließ er Trittbrett Trittbrett sein,
so schlief er dann genüsslich ein.

 

Ein Dünnbrettbohrer aus Athen,
der konnte nur noch sehr schlecht seh´n.
Er gab nicht auf die Gegend Acht,
prompt fiel er in den Gülleschacht.

 

Ein Förster in Bad Reichenhall
erschrickt sich bei fast jedem Knall,
auch wenn er, was ihn sehr verdrießt,
aus seiner eignen Flinte schießt.

 

Ein Pastor aus dem schönen Frechen
muss nach dem Hochamt sich erbrechen.
Der Wein, den er vor Gott gewandelt,
hat ihm das Würgen eingehandelt.

 

Ein Bruchpilot aus Ibbenbüren,
der hatte seltsame Allüren.
Er findet sich per Lande-Panne
bei Meiers in der Badewanne.

 

Ein Fleischermeister in Bad Soden,
der bietet heute frische Hoden
vom Keiler an, in seinem Laden,
aus einem jähen Wildbrettschaden.

 

Ein Grundschullehrer in Bad Ems,
es mag auch sein, er war aus Krems,
der schimpft recht lautstark: „Unsre Jugend,
sie lebt fernab von jeder Tugend!“

 

Ein Holzblasinstrumentenmacher
aus Tirschenreuth erwarb sich Lacher,
weil aus der frisch geschnitzten Flöte
dem Bläser sich kein Ton anböte.

 

Ein Wirtschaftswissenschaftsprofessor
begegnet einem Rechtsassessor.
Der eine geht mit Aktien schlafen,
der andre schläft mit Paragraphen.

 

Ein Dilettant aus Weil am Rhein,
der lässt die Arbeit Arbeit sein.
Denn was er macht, ist eh verkehrt
und das Ergebnis nie von Wert.  

 

Ein Reisender aus Niederzissen,
der will partout es gar nicht wissen,
was seine Frau so alles treibt,
wenn sie allein zu Haus verbleibt. 

 

Ein Schauspieler in Halberstadt
hat irgendwann das Sächseln satt.
Er kommt sich vor wie ein Idiot,
weil man ihm keine Rolle bot.

 

Ein Opernintendant aus München,
den wollten Operngäste lynchen.
Er ließ Aida nackt auftreten,
dies haben alle sich verbeten.

 

Ein Dirigent aus Lorch am Rhein,
dem fiel beim Dirigieren ein,
er hätte wohl mit andren Noten
ein besseres Konzert geboten.

 

Ein Logopäde, fern in Biel,
der machte sich zum hehren Ziel,
den Menschen Sprechen beizubringen,
doch muss er selbst um Worte ringen.

 

Ein Urologe in Bayreuth
ist jedes Mal erneut erfreut,
wenn er zuweilen, dann und wann,
die Prostata ertasten kann.

 

Ein Podologe will hingegen
in Bremen nur die Füße pflegen,
doch ist er manches Mal pikiert,
wird ihm ein Schweißfuß präsentiert.

 

Ein Erzbischof, ganz nah bei München,
befragt nach seinen Neujahrswünschen,
der äußert: "... dass verführte Knaben,
mit geilen Priestern Mitleid haben!"

 

Ein Mensch als solcher gibt fein Acht,
dass er auch alles richtig macht.
Doch geht auch manchmal was daneben,
so ist das wahre Leben eben. 

 

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@Copyright incl. Schlussbild: Melda-Sabine Fischer – Näheres zu ihrem Autorenleben siehe Profil

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vor 5 Minuten schrieb Gina:

habe mich wieder köstlich amüsiert, das laute Lachen hat meinen Mann aus dem Mittagsschlaf geweckt.

Jetzt gibt es einen leckeren Kaffee.

Ach du Grundgütiger, Dein armer Mann. Na ich hoffe, der Kaffee wird ihm einen Ausgleich dafür schaffen, dass Du ihn geweckt hast, liebe @Gina. Vielleicht solltest Du dazu noch ein leckeres Stück Torte kredenzen.

 

Besten Dank für Dein Feedback, liebe Grüße an Dich und Deinen Gatten von Melda-Sabine

 

 

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Es tat mir wohl, im Reim das Lachen,
was willst du machen bei solch Sachen,

vollendet hier in Form gebracht,

was sehr wohl auch 'nen Sinn auch macht!

 

Vorallem diese wunderlangen Worte wie

vor 3 Stunden schrieb Melda-Sabine Fischer:

Holzblasinstrumentenmacher

 

vor 3 Stunden schrieb Melda-Sabine Fischer:

Wirtschaftswissenschaftsprofessor

haben es mir angetan, darauf muss man erstmal kommen!

Vortrefflich in gewohnter Weise !!!

 

Gerne gelesen!

Liebe Grüße, Uschi

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Hallo Melda,


ich habe mir, beim lesen Deiner Verse, nicht nur sprichwörtlich, auf die Schenkel geschlagen. Köstlich,  wie  Du mir Städte- bzw. Ortsnamen näher bringst, nebst den Berufen der dort lebenden Protagonisten und deren, kein Fettnäpfchen auslassende, Geschicklichkeit. Dir ein schönes Wochenende. Kurt

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vor 12 Stunden schrieb Melda-Sabine Fischer:

Verse ohne Sinn („Ein…“)

...

 

Ein Mensch als solcher gibt fein Acht,
dass er auch alles richtig macht.
Doch geht auch manchmal was daneben,
so ist das wahre Leben eben. 

 

Liebe Melda- Sabine,

sie schaukelte schön

deine humorvolle Wiege

in den "Versen ohne Sinn",

doch letztlich war doch

immer einer dort drin...

...weil für jede Strophe

eine Geschichte steht,

selbst wenn ne doofe,

von Nonsens belebt,

so steht doch immer

noch was dahinter,

kein Gewimmer

da verklingt er

der Unsinn,

so sag ich

es nu mal,

denn den Sinn

gibt dann die Moral,-

wie es doch immer ist

in unser aller Leben,

und meine spricht:

Habs gern gelesen!

 

Hab noch einen schönen Sonntach.

 

LG Ralf

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vor 16 Stunden schrieb Donna:

Welch koestlicher Lesegenuss! Von deiner spitzen Feder.  Liebe Gruesse,  Donna

Besten Dank liebe @Donna, für Dein Lob und das auch noch per post-it-Zettelchen. Welch schöne Idee.

 

Liebe Grüße und schönen Sonntag wünscht Melda-Sabine

 

 

vor 15 Stunden schrieb Uschi R.:

Vortrefflich in gewohnter Weise !!!

Ach, liebe @Uschi R., Dein Lob hat bei mir immer einen besonderen Platz. Ja, der Holzblasinstrumentenmacher und der Wirtschaftswissenschaftsprofessor....manchmal muss ich selber an meinem Hirn zweifeln, auf welch kuriose Konstruktionen es zuweilen kommt. Aber wenn es dann noch in den Vers passt, dann bin ich´s wohl zufrieden.

 

Besten Dank und liebe Sonntagsgrüße - Melda-Sabine

 

 

vor 14 Stunden schrieb WF Heiko Thiele:

Das Lachen, das ist sehr gesund.

Drum kommt es logisch aus dem Mund.

Wär es das nicht, so sag ich barsch,

käm es gewiß uns aus dem ...

Andererseits bin ich kein Mediziner.

Herrlich, lieber @WF Heiko Thiele. Das wäre aber für das Umfeld von Menschen die gerne viel und laut lachen ein nicht ganz geruchsfreies, dauerhaftes Übel. 

 

Dann lassen wir das Lachen lieber aus dem Mund erschallen, dann ist allen geholfen . Liebe Grüße von Melda-Sabine

 

 

vor 13 Stunden schrieb Kurt Knecht:

ich habe mir, beim lesen Deiner Verse, nicht nur sprichwörtlich, auf die Schenkel geschlagen. Köstlich,  wie  Du mir Städte- bzw. Ortsnamen näher bringst, nebst den Berufen der dort lebenden Protagonisten und deren, kein Fettnäpfchen auslassende, Geschicklichkeit.

Ein sehr erfreutes Dankeschön möchte ich Dir entgegenschleudern, lieber @Kurt Knecht. Es freut mich, dass ich derartige Reaktionen hervorrufen konnte. Es wahr schon nicht einfach, die Städtenamen mit den Protagonisten in ein passendes Versmaß zu bringen. Aber wenn es Dich erheitert hat, ist es mir sicher gelungen.

 

Es sendet Dir liebe Grüße - Melda-Sabine

 

 

vor 13 Stunden schrieb Ostseemoewe:

Köstlich ist dein Unsinn und ich denke, der Melda-Sabine geht wohl nie der Unfug abhanden.

Bitte lass dir nie deinen Humor nehmen.

Nee, bestimmt nicht, liebe @Ostseemoewe, liebe Ilona. Ich bin eben ein Kind aus einer Faschingsfamilie. Da habe ich wohl zu viel Nonsens mit der Muttermilch eingesaugt .

 

Herzlichen Dank für Deinen lieben Kommentar - Melda-Sabine

 

 

vor 5 Stunden schrieb Ralf T.:

denn den Sinn

gibt dann die Moral,-

wie es doch immer ist

in unser aller Leben,

und meine spricht:

Habs gern gelesen!

Ach, bester @Ralf T., Du hast es richtig erkannt. Wenn auch die Geschichten in meinen Versen belachbare Personen oder Situationen hervorbringen, so soll doch mein überspitzter Unsinn nicht darüber hinweg täuschen, dass in jedem Unsinn auch ein Sinn verborgen ist, der durch das Wahre Leben geprägt wird. Zum Schluss versuche ich immer ein Fazit zu ziehen, dass mir dann selbst vor Augen führt, dass wir nicht unfehlbar sind und uns Moral und Anstand bewahren sollten.

 

Wenn es mir auch diesmal gelungen ist, freut es mich um so mehr. Habe herzlichen Dank für Deinen wohlgereimten Kommentar.

 

Melda-Sabine

 

Ein herzliches Dankeschön auch den weiteren, likenden Mit-Poeten, die den Sinn in meinem Unsinn erkannten. So zu erwähnen: @Nesselröschen und @Hima

 

Have a nice day - Melda-Sabine

 

 

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