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Spiegelblick (Was ist aus mir geworden?)


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Triggerwarnung: In der fiktiven Handlung des Textes wird selbstverletzendes Behalten beschrieben.

Tote Augen
starren stundelang stetig auf
einen Spiegel.

Schau es dir an,
dieses schlechtrasierte
hässlichste, zu rund formierte
Ding, was man wohl
noch Gesicht
nennen kann.
Ich will es abreißen.

Bin das noch Ich?
War ich damals ich?
Bin ich jetzt Ich?
Kann ich ich sein?
Bin ich gefangen?
Wer bin ich?

Dieser Körper ist taub.
Fühle nichts.
Vielleicht wenn ich auf diesen
Spiegel einschlage, bis
Scherben in meiner Haut sind,
Vielleicht fühl ich mich
dann endlich wieder,
endlich wieder
lebendig.
Vielleicht. 

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Scherben bringen Glück heißt es doch... Den Spiegel kaputt machen ist eine gute Idee. Das bewahrt vor sieben Jahren Unglück. Aber nur wenn man keinen neuen kauft. 

Dein Text geht in die Tiefe und bricht mit einer Wucht hervor um alles angestaute wie eine Sprungfeder zu entladen, den Spiegel, hier als Sinnbild des Ichs oder Teile davon die nicht mit dem Selbstverständnis oder dem Wunsch übereinstimmen, zu Schaden, ja gar zu zerstören in seine Einzelteile. 

Aber am Ende schadet man sich nur selbst und findet sogar ein komisches Verlangen nach dieser Art Entladung. Denn wie richtig beschrieben, ist Schmerz ein Mittel wieder überhaupt etwas zu spüren. Richtig dosiert kann es für manche zu einer Brücke zurück zu sich selbst sein. 

Das "Vielleicht" am Ende, zeigt dem Leser, dass das LI noch keine Lösung gefunden hat und verwirrt im Dunkeln um sich schlägt, jede reflexion von sich als Feind erkennend... entweder so oder wie andere es machen, Fremdschädigung. 

 

Regt zum Nachdenken an, für all jene die dem Autor in diese dunklen Tiefenpunkte der Seele folgen wollen. 

 

LG JC

 

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