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*

Tannengrün funkelt in Deinem Kleid wie Abendglühen

über die Seerosenaugen der tausend Seen 

fließen Schwäne wie Tränen 

auf vergessenen Wegen

über vergessene Wangen 

in die langen Draperien 

silbernfarbener Seerosen

Umher stehen Namenlose wie

 Schwäne um ihre Schwanenkönigin

 

Sie trocknen ihr Gefieder bei den dunklen Tannen 

und über meine müden Augenlider

zieht das Abendglühen in seinen Flammen 

einen Schleier aus abgelegten Namen

 

Im Spiel Deines Kleides aus Abendglühen

lässt mich wieder etwas leiden, etwas sehnen 

Inwendig such ich Dich in jedem 

 Seerosenauge der tausend Seen 

Ich weiß bereits, Du zeigst Dich nur dem

der bereit ist, sich ganz für Dich zu

vergessen 

 

Aber 

 

Ich habe meinen Namen abgelegt 

Du kannst mich jetzt so sehen 

wie ich wirklich bin 

 

Wie Wolken ziehen losgelassene Namen gleich aufgegangenen Seerosenblüten über den tausend Seen 

und alles Benannte das wir waren,-

gleichgültig steigt es auf wie Flammen

 

Ich habe keinen Namen 

Ich gehe nackt in die Tannen 

 

 

In den Borten Deines Kleides

aus Abendglühen ist soviel Heiteres

zu sehen,  dass ich beginne zu verstehen 

warum die Schwäne mit Dir ziehen

entlang der weißen Lilien

in den kühn gestickten Flüssen auf Deinem 

Kleid aus Abendglühen

 

*

 

Meine Wangen erglühen 

wenn sie Dich Deine Flügel öffnen sehen 

Schwanenkönigin in Deinen wunderschönen Federtänzen 

Ich will nicht mehr verstehen 

wie ich hieß und wer ich war 

verflechte sogar meine Namen Dir

zu Kränzen 

 

Dich zu kränzen 

in Deinem wunderschönen 

Kleid aus Abendglühen 

 

Bei Deinen Schwanentänzen

sollst du blühen 

wie Kirschblüten blühen 

 

(So schön…)

 

Und 

 

In den  längst vergessenen Nähten  

-nah den Tannen bei den tausend Seen-

in Deinem Kleid aus Abendglühen

nistet das Sternfunkeln 

 

Dort bei den Platinspangen  

die in Deinen  braunen Locken prangen

 brennt die Königinnenflamme 

der Schwanenkönigin 

Alles an Dir flüstert 


Ich bin, die ich bin 

Ich gehe nackt zu den Schwänen 

Du kannst mich sehen wie ich

bin 

Dann wirst du alles verstehen 

 

Im Feuer der Namen, die Du mir gabst

-beim Einschlafen, nach dem Erwachen-

wenn Du auf mir wie ein Schicksal lagst

floss immer etwas auch von Deinem Lachen 

zurück  in das schönste Seerosenauge der tausend Seen:

 

Das Auge der leuchtenden Herzen

 

 Und ein Leuchten bleibt an dieser Stelle in Deinem Kleid aus Abendglühen stehen 

Und seine Wärme sprüht, wie Wasserfälle ihre 

Wasser auf kühle Felsen sprühen

 

Alle Namen mit sich, nehmen

die Wasserfälle an Deines Kleides Enden 

 

Wofür sollte ich mich schämen 

 

Ich komme nackt, mit leeren Händen 

 

Ach, bei den vergessenen Nähten 

 in Deinem Kleid von Abendglühen

glänzt das Sternenfunkeln 

wie die Tränen im schönsten Auge

der tausend Seen: 

 

Dem Auge der leuchtenden Herzen 

 

Und es leuchtet, wie die ewig großen Terzen 

die so huldvoll in den Herzen stehen

wenn die Weltenmelodien 

durch eben diese Herzen gehen 

 

Wenn sie zwischen Quinten gehen 

sind sie nur noch mit dem Herz zu hören,

mit dem Herz zu sehen 

Die Weltenmelodien 

 

Als könne man sie kaum noch hören, 

nur noch erspüren 

 

 

Herzen brauchen keine Namen zu verstehen 

Sie sind - so wie die Tannen bei den tausend Seen immergrün sind-

wie die Sterne auch aus  himmlischer Ferne

immerfort für die zu sehen, 

die den Weg der leuchtenden Herzen gehen, 

 

Bis die drei Monde am Himmel stehen, 

kann ich die großen Terzen selbst der fernsten Sterne 

in der Ferne hören 

und sie betören mich 

mit ihren Melodien über

 

Dich 

 

In ihrem Mondenschein sind die

fallenden Reste der Namen

wie die fallenden Schweife von Sternen 

nur noch Opfergaben an Dich

und nur noch Dich

 

Und niemanden schmücken ihre Sagen 

wie Dich im Kleid des Abendglühen 

 

Und die drei Monde

werfen sie nicht ihr  Silberlicht

nur noch auf

Dich 

 

Um Dich, O Schwanenkönigin,

sind endlich alle Schwäne, ach selbst alle Dinge

namenlos, und alle Namen sind 

endlich bedeutungslos, 

denn Dein Name ist 

Tausendschön

unendlich 

Tausendschön

 

 

Er wird alle Wunder bringen

Aus ihm wird eine neue Welt entstehen 

Und aus den Weltenmelodien entspringend,

werden auch wir uns vielleicht wiedersehen, 

zusammen wie ein Ton erklingen 

 

Zusammen richtig sein 

Zusammen stimmen 

unendlich 

 

Tausendschön 

 

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Lieber @Dionysos von Enno,

Another Dionysos masterpiece of a poem.

All-around Talent- Du komponierst wunderschöne Lieder, singst, spielst E-Gitarre, schreibst wie ein Traum, Malst.  WOW! Welch Kreativität! Sehr positiv.  Beeindruckend.  Dein Humor trifft mitten ins Schwarze (love those heavy metal riffs ala' "Karen's" "Holly Rollers" and "Random Rants")

You've brighten many a day with your  creativity. Danke, vielerlei Tage wurden fröhlicher durch deine Kunst.

Liebe Grüße, Donna

 

 

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Guten Morgen liebe Poetinnen 

 

vielen Dank für eure Eindrücke !

 

@Lightning ich freue mich dass dir  mein Beitrag gefallen hat. 
 

@Donna Donna.. ❤️ Was soll ich sagen.. danke für dein besonderes Kompliment! Das bedeutet mir was ! 
 

@Tristanhirte schön dass du dir nach diesem grandiosen Wagner dieses übersüße Stückchen noch gegönnt hast. Die wunderbare Schwanenrittersage und ein Schwan im Abendglühen als Absacker Hast bedeutsame Aspekte wieder gut auf den Punkt gebracht ! 
 

Ich wünsche euch einen guten Start in die neue Woche


merci 

 

mes compliments 

 

Dio

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vor 3 Stunden schrieb Georg C. Peter:

Lieber @Dionysos von Enno,

 

ein Sinnenorgasmus in gewaltiger und mannigfacher Wörterpracht.

 

Da möchte man Schwan sein...  

 

Liebe Grüße von Georg

 

Mein lieber Schwan!! Sinnenorgasmus .. ein schönes geschwungen klingendes Wort... ein Bisschen wie ein Schwanenhals 

 

Merci  ❤️

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Ja, das Leben ist zu schön für Quickies, das muss man nach diesem Gedicht wirklich sagen. Und Sinnlichkeit lebt durch Wiederholung und Neuentdeckung in Variationen. Über die Länge kommt die Lust auf Fortsetzung fast schon nicht mehr überraschend. Aber Mal unter uns fern-zukünftigen Harfenzupfern: ewig große Terzen bergen auch so manche Dissonanz. In der Quinte (auch erwähnt) steckt die Große und die Kleine.

Nun aber: Klugscheißermodus aus - es war mir eine große Freude.

Einen schönen Abend noch und VLG - Peter

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vor 19 Stunden schrieb Ponorist:

Ja, das Leben ist zu schön für Quickies, das muss man nach diesem Gedicht wirklich sagen. Und Sinnlichkeit lebt durch Wiederholung und Neuentdeckung in Variationen. Über die Länge kommt die Lust auf Fortsetzung fast schon nicht mehr überraschend. Aber Mal unter uns fern-zukünftigen Harfenzupfern: ewig große Terzen bergen auch so manche Dissonanz. In der Quinte (auch erwähnt) steckt die Große und die Kleine.

Nun aber: Klugscheißermodus aus - es war mir eine große Freude.

Einen schönen Abend noch und VLG - Peter

 

Was wäre auch das schönste Harfenspiel ohne Dissonanzen lieber Peter..wogegen sollte es als schön gelten ? Wie immer behutsam gut aufgespürt, gut eingefordert: in dem ganzen albern-verträumten Sonnenschein-Süßholzraspeln trägt es schon seinen umso ernsteren, dunkleren Gevatter Schatten mit sich in ein finsteres Mooooollllll oll ol ol ..... Wollma darauf noch einen trinke ? Ich hörte unlängst (möglicherweise nur ein weiterer urbaner Mythos, wer weiß) dass so eine kapitale große Quint immer etwas Absinth mitbringt ❤️

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