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Manchmal

 

Manchmal verblüht alles Farbenfrohe

Wird Früchte tragen, noch unsichtbar

Lebende Helferwesen lockend

Nur für kurze Zeit bewahrt

 

Manchmal kann man die Wurzel sehen

Nicht den Ursprung, sondern den Halt

Substanz, die schwindet, fortgespült

An der sich diese zuletzt greift

 

Manchmal weht es die Blätter fort

Um aus der Nacktheit, die neu entsteht

Immerzu nach Wärme suchend

Hinzuschauen in das Licht

 

Manchmal zerbricht, was lange gewachsen

Vergeht sein Schatten, wächst grün und weich

Treibt lebendig aus, die Lücke zu schließen

Um ewig in sich selbst zu sein

 

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Guten Morgen lieber Peter,

dein Gedicht gefällt mir unheimlich gut.

Du hättest es ruhig unter "Philosophisches" einstellen können.

 

"Manchmal verblüht alles Farbenfrohe

Wird Früchte tragen, noch unsichtbar

Lebende Helferwesen lockend 

Nur für kurze Zeit bewahrt" 

 

Ich konnte nicht der Versuchung widerstehen, es abzuschreiben.

"Helferwesen", was für eine schöne Wortkreation, soviel ausgedrückt in einem Wort! Das ist eine wunderbare Eigenschaft der deutschen Sprache. Die Rede ist ja von Bienen und anderen Insekten.

Der Begriff ließe sich auch für bereitwillige helfende Menschen verwenden.

Du siehst dieses Phänomen wie ein Philosoph, der hinter dem bloßen bunten Schein die Absicht der Natur, der Wille der Natur, um mit Schopenhauer zu reden, erblickt. 

 

"Manchmal kann man die Wurzel sehen, nicht den Ursprung..." 

Hier wäre Schopenhauer selbst, ein großer Kenner des Wesens der Lyrik, hellhörig geworden.

 

Der allerletzte Vers

 

"um ewig in sich selbst zu sein".

 

Ich gratuliere lieber Freund.

Liebe Grüße

Carlos 

 

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Lieber Peter,

manchmal möchte ich

dir alten Denkervetreter

nun tatsächlich nicht

zu heftig gratulieren,

denn würde ich mich

dann darin nur verlieren,-

nein, ein Gratulationsreim

fällt mir doch wohl 

kaum dazu ein,

das wäre hohl

und überhaupt kein

richtiges Lob für dich,

ehrlich will ich lieber sein,

dir sagen das du gut bist,

mit deinen Ansichten

ganz aus Gedanken

in deinen Gedichten,

die schön tief gehen,

weil man sich schon

anstrengt, mal eben,

um dem Lohn

des Verstehens,

ganz ohne Ton,

doch nicht vergebens ,

letzten Endes, wieder mal,

ganz zu begegnen,

wie hier phänomenal

dem Naturphilosophen,

mit dem von manchmal

geadelten Strophen,

um dir dann so folgend

in die Natur zu gehen

und dann auch lesend

alles wahrzunehmen,

was man auf Anhieb

nicht sehen kann,

doch was anliegt

sind die Bilder dann,

die das Denken

dazu frei lässt,

Fantasien lenken

dann den Rest,

der alles einbettet

und schön vereint,

so das einem komplett

alles zeitlos erscheint,

manchmal gibt es

das so auch her

denn es legt fest,

alles geht vielmehr,

immer wieder weiter eben,

optimistisch, ganz zum Leben,

mit dem Ursprung seiner Natur,

das Philosophische gibt sich nicht pur,

es bezieht sich auf die Natur fürwahr,

welche schließlich die Ursache war,

für dieses wunderbare Gedicht,

mit dem du hier richtig bist,

das würde ich so sehen,

und sehr gern gelesen!

Das wollte ich hier

gerne sagen

ja, und dir...

...noch einen schönen Abend!

 

LG Ralf

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Hi Peter 

wie schon erwähnt, ziehst du, mit deiner natürlichen Formulierung, den Leser in eine Bilderpracht. Wenn man sich darauf einlässt, entspringen deinen Zeilen ganz persönliche Bilder. Interpretation ist hier fast zu schade, weil wahrscheinlich bei jedem was ganz Eigenes entsteht. Ein wunderbares Stück um sich treiben zu lassen und Manchmal einfach manchmal anders zu sehen. 

 

 

LG Alex 

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Ganz herzlichen lieben Dank für Eure Lobesworte, @Carlos, @Georg C. Peter, @Ralf T. und @Alexander.

Ja, die Natur und auch die Sprache stecken voller Rätsel und Mehrdeutigkeiten. Ich hatte tatsächlich geschwankt, in welches Forum ich es schreiben sollte. Auch Hoffnungsschimmer oder Schattenwelt wären aufgrund der teils offenen, teils versteckten positiven und negativen Aspekte dieser (eigentlich recht einfachen) Metaphern vom Werden, Wandeln und Vergehen denkbar gewesen. Ich konnte mich aber nicht entscheiden, da es leider noch kein allgemeines Gefühlsforum gibt, daher sollte die Natur in ihrem Selbstzweck, wie in der letzten Zeile angedeutet, im Natur-Forum stehen. Die Interpretation geschieht ja eh im Kopf der Leser.

 

Philosophisch betrachtet ist ja alles letztlich Weltanschauung - im weitesten Sinne. Aus dieser Perspektive betrachtet darf man sich gerne empathisch in die Wahrnehmungswelt einer Pflanze hineinversetzen und bestäubende Insekten (Helferwesen) fast schon spirituell auffassen. Vielleicht sind manche Glaubenssysteme sogar auf diese Weise entstanden, wer weiß.

 

Ich freue mich, dass es Euch gefallen hat. Vielen Dank auch für die Likes, @Pegasus, @Dionysos von Enno und @J.W.Waldeck und allen anderen für's Lesen.

 

VLG Peter

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