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Nicht mehr viel MacO'Neal (Teil 1)


Empfohlene Beiträge

 

In einem kleinen Dorfe steht

ein Kirchturm und daneben weht

der Union Jack in voller Pracht,

denn Englands Queen hat noch die Macht.

 

Und vor der Kirche aufgestellt

zehn Reihen Stühle, denn für Geld

kann heute die Gemeinde sehen

welch Bilder gibt es zu Erstehen.

 

Sie alle sind aus einem Erbe

und einem Fundus neuer Werke,

die einem Mitglied der Familie

noch teurer sind als manche Lilie.

 

Als Künstlerin Mag MacO’Neal

malt sie seit ihrer Kindheit viel.

Wie auch ihr Bruder namens John;

der sang auf vielen Bühnen schon.

 

Das nimmt ihm Onkel Edmund krumm,

zumal er von Geburt an stumm.

Elisabeth, die Großmama,

ist traurig, weil ihr das geschah.

 

Auch Gatte Ralph ist grimmig sehr.

Warum? Das ist schon lange her.

Der Vater jener Künstlerkinder,

mit Namen Fred, verlor im Winter

 

vor fast drei Jahren einen Fuß,

weshalb am Stock er gehen muß.

Und seine Gattin, Josephine,

zieht es zu viel zum Brandy hin.

 

Dann ist da noch die kleine Lill,

landläufig nennt man sie nur Bill.

Denn wenn sie auch als Mädchen gilt,

wär selbst als Boy sie viel zu wild.

 

Und Robert gibt’s noch auf dem Hof,

doch Freddys Wildwuchs gilt als doof.

Abschließend ist Walther im Spiel,

ein Vetter jener MacO’Neal.

 

Der lange Tag kommt nun zum Schluß,

weil jeder froh nach Hause muß.

Der eine hat ein Bild dabei,

der andre seine Hand noch frei.

 

Den Rest bringt man ins Gotteshaus,

damit man sie kann stellen aus

für ein paar Tage noch bis dann

man sie ins Haupthaus bringen kann.

 

Da sieht Maggie auf einem Bild

was fehlen, doch das sei nicht wild.

Sie bittet Robert drum verstohlen,

er möge rote Farbe holen.

 

Doch Walt, der nah am Eingang steht,

verwehrt ’s, indem er selber geht.

Kommt dann nach kurzer Zeit zurück,

entsetzt wie nach Medusenblick.

 

Die Malerin verwirrt das sehr.

„Nun gibt mir schon die Farbe her. -

Was hast du? Solltest Fläschchen bringen

und nicht mit Fabelwesen ringen.

 

Und sieh dir deine Schuhe an!

Da ist ja meine Farbe dran?“

„Dort draußen. Bethi. War ganz nah,

und weiß doch nicht, was ihr geschah.“

 

So stammelt er, ganz wie von Sinnen

im Kirchenschiff, dem alten, drinnen.

Dann sinkt er auf die Holzbank nieder,

weil ihn nicht halten seine Glieder.

 

Nun wollen alle selber sehen

und Walts Verwirrung selbst verstehen.

Ein jeder, wie er es vermag,

begibt sich in den dämmernd Tag.

 

Dort liegt Beth bei der Staffelei,

grad so, als sei da nichts dabei.

Doch rings um sie, als große Pfütze,

ihr Blut vergossen; jetzt unnütze.

 

(Fortsetzung folgt ...)

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Lieber Heiko!

 

'Nen Krimi, dargebracht als Reim,
ich denk so sicher nicht allein,
ist wohl humorig, trotz der Tat,
die sich dort zugetragen hat.

So harren wir gespannt der Dinge,
die Fortsetzung dir wohl gelinge,
wer denn der Übeltäter war,
spannst auf die Folter uns, na klar...

Gekonnt schriebst du mit Wortgewalt,
in blumig Farben die gemalt,
zu schildern uns den Zeitverlauf,
auf Nr.2 - freu mich schon drauf 😉

Noch einen spannenden Abend lieber Heiko!
LG Uschi

PS: Der Titel könnte auch lauten: "Nicht mehr viel von McO'Neal
 

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Meine liebe Uschi!

Zunächst danke für's Lesen und deinen Kommentar. Und sei gewiß, ich werde euch noch oft "foltern".

Bezüglich des Titels: Ich würde zuviel verraten, wenn ich näher eingehen würde. Darüber habe ich mich ja auch in der pers. Nachr. betreffs deines Blumengartens ausgelassen.

Das "a" im Namen ist natürlich diskutabel.

 

Viel Spaß beim Warten und viel Freude beim nächsten Kapitel morgen.

Heiko

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