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Man sagte später

sie alleine

sei der ganze Markt

gewesen

 

Sein buntes fabelhaftes Wesen

Und in den ganzen Blumen ihr

Alleine-Sein

das wahre echte gute Heim

und schon am Schalk in Ihrem Augenschein

konnten Stadtmenschen

genesen

 

Sie hatte diese kleinen warmen Hände

die durch die Blumen gehen wie

Mondschein über Strände

und in den ganzen Blumen ihr

Alleine-Sein

ließ die Stadtmenschen sich selbst

verzeihen

und morgens schon

da Fluten sie die Stände

allesamt hin zu ihrem

Schrein

 

Dort sitzt sie und die

dunkelbraunen

Locken

fallen so tränenweich wie Flocken

um ihren schönen weißen

Hals

mit all den Muttermalen

die hin zu ihrem viel zu alten

Seufzen hallen

wie letzte Sonnenstrahlen

eines dunkelroten schweren Abends fallen

in den letzten schweren

dunkelroten

Wein

 

Wenn sie die Blumen zueinander legt

dann lebt die Farbe auf und

geht sich in geheimnisvollen Düften

aus und sie

erregt

mit ihren angestrengten Händen

ein florales Säuseln an den Ständen

und aus den Lüften blumt

ein Kräuseln an die Lenden

und die Hüften

weil sich ihr Flechten

auf den ganzen Körper

legt

 

Je mehr der Blumen sie so bindet

umsomehr der Städterenge

schwindet

Zum Schluß hält sie das Sträußchen 

himmelwärts

und mit dem ganzen Strauß

entschwindet

auch der ganze Schmerz

in den der Städter sich

entfremdet

indem er sich an ihrem Schrein

nun endlich

findet

 

Und Sie alleine

war der ganze Markt

sein Herz

Sein ganzes

buntes

Herz

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Guten Morgen,

 

ein gelungenes, sehr gelungenes Gedicht. Man spürt den Schmerz wirklich heraus. Der Städter scheint sie zu vermissen und erinnert sich an die Zeit, wo sie noch unter ihnen weilte. Schrein und das Präteritum lassen darauf schließen, dass sie sich durch das Alleinsein dem Tode überlassen hat.

 

mfG.: Ference

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Lieber @Ference es ist schön, dass Du Schmerz herausließt. Ich habe es auch so empfunden: aber einen progressiven Schmerz, etwas wie den Schmerz erwachsen zu werden..Deine Interpretation ist sehr gelungen, wenngleich sie in meiner Vorstellung nicht gestorben ist. Mehr dazu in meiner Antwort an Ilona

 

Liebe @Ostseemoewe Ilona das hast Du wirklich schön geschrieben "eine Städterin, die ihre Blumenbinderin schmerzlich vermisst". Das hat eine Intimität, die mir sehr gut gefällt. In meiner Vorstellung ist die Blumenbinderin, nachdem sie die Außenwelt "geklärt", "gereinigt", "zu sich selbst geführt hat", einfach weiter gezogen. Sie hat ihre weiteren Talente entwickelt, hat sich weiter entwickelt. Sie erinnert mich von ihrer Wirkung auf andere etwas an "momo" von Michael Ende. 

 

Herzlichen Dank für eure Eindrücke !

 

mes compliments


Dionysos 

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