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Geschrieben am

in einer nacht zu später stund

mir war als hört ich einen hund

ich zog mich an, ging zum balkon

doch sah stattdessen: nichts davon

 

es war wohl drei und wie gemacht

lag vor mir eine regennacht

in meinem kopf: vergissmeinnicht

schwarze strassen, schimmerlicht

 

aufs eine mal hört  ich ein brummen

oder immerhin ein leises summen

als sei wer da - um mich zu sehn

und danach wieder heim zu gehn

 

noch weit entfernt und längst nicht hier

doch war es quasi neben mir

der plot dabei, ich muss gestehn

dieses ding war nicht zu sehn

 

mir fiel dabei zu glauben schwer

dreimal so flog es um mich her

die katzen starrten wie gebannt

als hätten sie es wohl erkannt

 

doch glaubt nur das hier sei gelogen

danach ist es davongeflogen

so als ob es nie gewesen wär

und irgendwie ...

vermiss ichs sehr

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Geschrieben

Moin @zwischenzeit,

 

gefällt mir gut 🙂 

Nun, da es hier wie aus Eimern regnet, setze ich gern einen Kommentar unter deinen Text.
Deine ersten beiden Strophen sind echt catchy, ich hatte deinen Text heute morgen auf der Arbeit schon gelesen - da war noch gutes Wetter und ich konnte mich schon direkt in diese regnerische Nacht hineinfühlen.

 

Mit den Vergissmeinnicht bin ich in der Blumensprache und dort stehen Sie für Sehnsucht, Abschied und Hoffnung auf Wiedersehen. Das mag uns dabei helfen, das mysteriöse brummende, summende Ding zu identifizieren.

Auch der merkwürdige Emoji in deiner Überschrift mag uns da in eine Richtung lenken - aber dahin will ich gar nicht 😄
Ich betrachte das Summen nicht als Geist, der eine zurückgelassene Person besucht.

Für mich war das Summen irgendwie so etwas: Wenn es draußen ganz unangenehm und kalt und dunkel ist, und ich alleine durch die Straßen wandere, bekomme ich manchmal so ein Gefühl, als wäre ich auf einmal ganz fremd und einsam, plötzlich ausgesetzt an einem Ort, den ich noch nie zuvor gesehen habe.Das schüttel ich mir dann immer ganz schnell ab.
Und das ist das Summen für mich hier in deinem Text. Dein lyrisches Ich wird da an Fremde und Einsamkeit erinnert, vibrierend breitet sich dieses Gefühl durch die Luft und im lyrischen Ich aus. Solche "negaiven Schwingungen" spüren natürlich auch die Katzen^^

 

Nachdem das lyrische Ich dieses Gefühl aber abgeschüttelt hat, ist es davongeflogen. 
Warum vermisst das lyrische Ich dieses Gefühl dann nun? Weil das Gefühl es an den Verlust erinnert und an die Liebe, aus der es erst erwachsen ist.

 

Du magst da etwas ganz anderes intendiert haben, aber genau so hat dein Text zu mir gesprochen^^

 

Formal will ich auch noch ein paar Punkte anmerken:

vor 23 Stunden schrieb zwischenzeit:

doch sah stattdessen: nichts davon

"nichts davon" impliziert eine Vielheit von Dingen, die das lyrische Ich zu sehen erwartete, das eine oder das andere. Nein, nichts davon. Du schreibst allerdings nur von einem Hund, den das lyrische Ich zu sehen erwartete. 
Das ist hier nun also etwas dem Reim geschuldet.

 

vor 23 Stunden schrieb zwischenzeit:

aufs eine mal hört  ich ein brummen

hier ist eine Leerstelle zu viel vor "ich".

 

vor 23 Stunden schrieb zwischenzeit:

oder immerhin ein leises summen

die Stelle passt metrisch nicht. 
Vorschlag:

"vielleicht auch nur ein leises Summen"

 

vor 23 Stunden schrieb zwischenzeit:

der plot dabei, ich muss gestehn

Ich finde "Plot" hier vom Duktus nicht passend, meinst du es hier im Sinne von "die Sache ist:", "doch es ist so:"? 
Aber da gäbe es doch sicher noch andere Möglichkeiten,
Vorschlag: 
"was komisch war", "was seltsam war" oder "nur eines muss ich noch gestehn"

 

Am 15.9.2022 um 21:22 schrieb zwischenzeit:

dieses ding war nicht zu sehn

hier passt es metrisch wieder nicht. 

Vorschlag:
"das ding war einfach nicht zu sehn"

 

Am 15.9.2022 um 21:22 schrieb zwischenzeit:

doch glaubt nur das hier sei gelogen

auch hier ist es metrisch etwas wackelig. 
So stünde der Vers vielleicht etwas sicherer:

Vorschlag: 
"doch glaubt ihr nur das sei gelogen"

 

Am 15.9.2022 um 21:22 schrieb zwischenzeit:

so als ob es nie gewesen wär

auch hier metrisch nicht rund. 
Vorschlag: 

"als ob's nie hier gewesen wär"

 

Gern gelesen, 
LG Dali Lama

  • 1 Monat später...
Geschrieben

Lieber Dali Lama
 

Bitte entschuldige die sehr späte Antwort.
Zuerst will ich mich dafür bedanken, dass du so viel Zeit in diesen Text investiert hast!

Obwohl ich schon etwa zehn Jahre herumreime und dichte, ist die Metrik noch immer mein grösster Endgegner 😉

Etwa wie der Drucker für IT-Leute.

Und irgendwann zieht "na, das ist eben künstlerische Freiheit" eben auch nicht mehr.

Ich werde die Tage deine Vorschläge durchgehen und gerne auch in den Text einfliessen lassen.
Daher nochmals, Danke für die Tipps

Gruss
zwischenzeit

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